Bild und Ton
Für gewöhnlich muss man bei vielen TVs die Bilddarstellung drosseln, um Überzeichnungen zu vermeiden. Beim TX-65GXW804 ist es umgekehrt. Ein wenig mehr Kontrast und vor allem ein höher gedrehter Schärferegler tun dem UHD-Riesen durchaus gut, vor allem mit Full-HD-Material. Dann darf man eine scharfe Performance mit gelungenen Kontrasten erwarten. Entsprechende Szenen beweisen, dass auch dunkles Schwarz erstaunlich satt wirkt, selbst wenn sich einzelne helle Motive darin platzieren. Da behalten etwa nächtliche Expeditionen durch Wälder ihre räumliche Abbildung und emotionale Spannung.
Schaltet man HDR hinzu, beeindrucken die Bilder wie zu erwarten mit nochmals mehr Kraft und Plastizität. Auch die Farben leuchten etwas mehr - da spielt auf dem Bildschirm das pure Leben. Allerdings hält der Schirm die Maximalhelligkeit nicht ganz unter Kontrolle. Anders als im Standardkontrast-Modus muss man daher die Kontrasteinstellung um ein paar wenige Stufen herunterregeln. Dann verlieren sich zwangsläufig die Lichteffekte ein wenig wie bei gleißenden Blitzen am Nachthimmel oder einer feurigen Wüstensonne, doch der Schirm kann erneut mit vorbildlicher Homogenität überzeugen.
Keine Gedanken mehr machen müssen sich die Besitzer des Riesenkinos über die auf Blu-ray eingesetzte HDR-Technik. Die „einfachen“ Varianten HDR 10, wie auf jeder HDR-Blu-ray zu finden, und HLG als HDR fürs Fernsehen, sind selbstverständlich an Bord. Bereits bislang bei Panasonic üblich war auch HDR 10+ mit szenenabhängiger Kontrastsignalverarbeitung. Neu bei den Japanern ist dagegen das hierzu konkurrierende Dolby-Vision-Format. Auf UHD-Blu-rays ist es nicht gemeinsam mit HDR 10+ zu finden, was Cineasten in Entscheidungsstress versetzt. Dank dem neuen HDR-Alleskönner ist hier nun Entspannung angesagt.
Als Preset für alle HDR und Nicht-HDR-Fälle bietet sich im Menü „TruCinema“ an. Von der oben empfohlenen Feinjustierung abgesehen passen damit alle Voreinstellung bis hin zur weitgehend fehlerfreien, für angenehm natürliche Bewegungsdarstellung sorgende „Intelligent Frame Creation“ sowie der ausgeschaltete Overscan. Auch die Zusatzschaltungen sind deaktiviert, die in abgedunkelten Räumen zu Übertreibungen führen würden. Über die „Picture“-Taste auf der Fernbedienung lässt sich für helle Räume jedoch komfortabel ein anderer Preset aktivieren, soweit gewünscht.
So kommt man in vollen Kinogenuss mit dem Boliden. Bei den Lautsprechern hat Panasonic jedoch damit kalkuliert, dass die Cineasten ohnehin eine Zusatzanlage engagieren. Mit zweimal 10 Watt sind die Schallwandler recht leistungsschwach ausgelegt, was man dem sehr dünnen, zum Teil auch grell wirkenden Sound deutlich anhört. Dies zieht die Gesamtnote der sonst sehr gelungenen Performance leider etwas nach unten.