Ausstattung und Bedienung
Die Auflösung des OLED806 beträgt 3.840 x 2.160 Pixel. Angesteuert werden diese mit einer P5 AI-Picture-Engine. Um die höchste Bildqualität zu erreichen, untersucht die Künstliche Intelligenz selbständig das eingehende TV-Signal anhand von verschiedenen Kategorien. Das sind zum Beispiel: Landschaft, Hauttöne, Bewegung, Kontrast und Animation. Anhand der Analyse werden Blockbuster, Fußballspiele und TV-Serien aufgearbeitet und noch spektakulärer dargestellt. Vor allem 4K-Filme profitieren von diesem Tool.
Wer dieses spektakuläre Bild nicht möchte, sondern lieber normgerecht seine Filme schaut, schaltet einfach in den Bildmodus „Filmmaker“. Dieser ist von Hollywood-Filmemachern wie Martin Scorsese mit entwickelt worden. Das Ziel ist eine Wiedergabequalität, wie es sich die Regisseure vorgesehen haben. Puristisch und originalgetreu. Dennoch haben Nutzer die Möglichkeit, den „Filmmaker“-Modus nach ihren Vorlieben anzupassen, in dem liebgewonnene Tools wie beispielsweise die FI zugeschaltet werden.
Für die manuelle Bildbearbeitung steht ein Sechs-Achsen-Farbmanagement zur Verfügung, mit dem Farbräume und Graustufenverlauf angepasst werden können. Wer die Kalibrierung automatisch durchführen möchte, dem macht es Philips mit „CalMAN Ready“ relativ leicht. Dafür wird ein optional zu erwerbender Sensor benötigt – wie ein i1 Display Pro (ab 160 Euro) - und die CalMAN-TV-Software für zusätzlich 250 Euro. Experten und Enthusiasten erhalten mit „CalMAN Ready“ ein Tool, mit dem sie den Philips wunschgemäß noch weiter trimmen können.
Als wirklich nötig erachten wir diese Investition allerdings nicht, weil der Philips 55OLED806 bereits ab Werk vorzüglich eingestellt ist (siehe Messungen). Im „Filmmaker“-Modus bietet unser Testgast ein tadelloses Bild mit präzisen Farben. Alle aktuellen HDR-Technologien unterstützt der Philips: Dolby Vision, HDR10+, HDR10 und Hybrid Log Gamma (HLG) für Broadcast. Der Zuschauer braucht sich daher keine Gedanken zu machen, welcher Standard gerade abgespielt werden kann von 4K-Blu-ray, Netflix oder Prime Video. Der Philips 55OLED806 wählt selbständig das qualitativ beste Feature aus. Die Anti-Einbrenn-Funktion des OLED806 erkennt statische Senderlogos. Diese werden automatisch gedimmt, ohne dass das übrige Bild beeinträchtigt wird. Nachglühende und eingebrannte Logos sollen damit unterbunden werden.
HDMI 2.1, HFR und VRR
Der Philips OLED806 besitzt moderne HDMI-2.1-Schnittstellen mit HDCP-2.3-Kopierschutz. 4K-Ultra-HD-Filme/Games können via High Frame Rate (HFR) bis 120 Frames pro Sekunde (FPR) entgegengenommen, verarbeitet und wiedergegeben werden. Das ist das Maximum gegenwärtiger Broadcast-Inhalte. Mit einfachen Worten, das bringt Folgendes: Gamer können mit dem Philips und einer PS5 entsprechende Spiele mit bis zu 120 FPS zocken. Der Vorteil liegt darin, dass Bewegungen knackscharf und flüssig dargestellt werden.
Obendrauf kommt eine Variable Refresh Rate (VRR). Das Tool sorgt dafür, dass ein flüssiges Bild erzeugt wird, selbst wenn Spielkonsole und Notebook am Limit sind. Voraussetzung ist allerdings, dass Spielekonsole, Notebook und der Fernseher VRR unterstützen. Der Philips 55POS806 beherrscht sowohl HFR als auch VRR und ist damit nicht nur für rasante Videogames erste Wahl, sondern auch für (zukünftige) Filme mit 4K/120 Hz gewappnet.
Soundqualität
Mittels DTS Play-Fi gelingt es dem Philips, eine Verbindung zu kompatiblen Geräten herzustellen – und zwar in jedem Raum des Hauses. Wer zum Beispiel schnell mal in die Küche muss, um Biernachschub für das Fußballspiel zu besorgen, kann den Ton des gerade im Wohnzimmer geschauten Spiels in der Küche weiterhören. Auf diese Weise bleibt man durchweg auf dem Laufenden.
Bleiben wir noch ein wenig beim Ton: Der OLED806 besitzt ein Breitband-Dolby-Atmos-Soundsystem in 2.1-Konfiguration mit insgesamt 50 Watt und integriertem 30 Watt Bass/Subwoofer. Hierfür werden Tonsignale nicht nur in Stereo abgestrahlt, sondern auch an die Decke projiziert, so dass selbst von oben Sound-Events zu hören sind.
Mimi-App für altersbedingten Hörverlust
Philips spendiert dem 55OLED806 ein Einmesssystem, um auf dem Referenzplatz die bestmögliche Tonqualität zu erhalten. Hierbei fungiert das Mikrofon in der Fernbedienung als Messinstrument, um das Prüfsignal aufzuzeichnen und an den TV zu senden. Dieser wertet die Ergebnisse aus und korrigiert den Klang. Einfacher lässt sich kaum eine Sound-Kalibrierung durchführen. Das Ergebnis lässt sich hören. In unserem stark gedämpften Testraum klingt der Ton nach der Kalibrierung deutlich klarer und feiner aufgelöst. Oben drauf sattelt die Mimi-App: Viele vor allem ältere Menschen hören schlichtweg nicht mehr so gut. Das ist ein typisches Phänomen, dem man üblicherweise mit einem Hörgerät begegnet. Nun bietet aber auch der Philips 55OLED806 eine beachtliche Alternative zur besseren Sprachverständlichkeit. Dafür muss der Nutzer lediglich die Mimi-App auf sein Smartphone laden. Hierbei handelt es sich um ein Tool, mit dem das eigene Hörvermögen überprüft wird. Das Ergebnis der Untersuchung schickt das Smartphone zum Philips 55OLED806. Dieser korrigiert den Klang nun so, dass der Nutzer auf seinem Lieblingsplatz einen deutlich besseren Sound hört. Stimmen tönen plötzlich klarer und Feindetails sind besser zu orten. Das Besondere an Mimi ist, dass die Korrektur sogar bei zwei Personen funktioniert. Selbst dann, wenn diese unterschiedlich „schlecht“ hören. Der Philips mittelt die Messungen und optimiert den Klang. Auf diese Weise profitieren zwei Personen von Mimi, in dem sie den TV-Ton viel besser verstehen. Das ist ein neues und großartig funktionierendes Feature, das uns gleich mehrere Extrapunkt wert ist.
Bedienung
Die Bedienung ist recht einfach. Zwischen den verschiedenen Apps können wir bequem auf der Fernbedienung hin- und herschalten. Noch leichter gelingt die Suche via Sprachsteuerung. Wir sagen: „Sky Ticket“, und schon wird die entsprechende App angezeigt. Filme von der 4K-Blu-ray lassen sich wie gewohnt abspielen. Der Philips schaltet automatisch in den zuletzt genutzten Bildmodus für 4K/HDR. Die Navigation durch das TV-Programm erfolgt ebenfalls wie seit Jahren praktiziert. Einzig das On-Screen-Menü dürfte etwas übersichtlicher gestaltet sein. Rudimentäre Grundeinstellungen lassen sich vornehmen, wenn die Reiter auf der rechten Seite geöffnet sind. Tauchen wir tiefer ins Menü ein, öffnet sich links ein neues Fenster über die gesamte Bildschirmhöhe. Dort können wir weitere Einstellungen vornehmen. Ein wenig Einarbeitung erfordert diese wechselseitige Anzeige, weil sie alles andere als selbsterklärend ist und einige Reiter sogar doppelt belegt sind.