Philips 65OLED807 im Test:Messungen und Bildeindrücke
Üblicherweise nehmen wir eine aufwändige Kalibrierung vor, um einen Fernseher auf präzise Farben zu trimmen. Bei unserem Testsample ist das nicht nötig. Der Philips 65OLED807 zeigt im Bildmodus „Filmmaker“ eine exzellente Farbdarstellung, die keinerlei weitere Eingriffe erfordert. Wir stellen lediglich die Schärfe von 0 auf 2 und aktivieren die Bewegungsschärfe nach persönlichem Geschmack. Fertig sind alle Anpassungen.
Die Lichtausbeute beträgt für HDR satte 726 cd/m2. Alle Inhalte von 0,0 bis 10.000 Nits werden dargestellt via dynamischen Tone Mapping. Filme in Dolby Vision und HDR10+ überzeugen dadurch sogar tagsüber und können sich gegen das Umgebungslicht behaupten. Filme, Serien und Sportübertragungen in HDTV werden mit einer Leuchtdichte von maximal 175 cm/m2 ebenfalls hell genug abgebildet. Der Kontrast fällt mit Unendlich zu Eins typisch für OLED-Fernseher herausragend aus. Hintergrund ist, dass bei der Wiedergabe von schwarzen Inhalten einzelne OLED-Pixel einfach ausschalten und dadurch perfektes Schwarz ermöglichen.
HDR und SDR überzeugen
TV-Sendungen in 720p werden hervorragend hochskaliert, so dass sie auf dem gesamten Bildschirm einen guten Bildeindruck hinterlassen. Full-HD-Auflösung wird ebenfalls tadellos abgebildet. Einzelne Details werden vollumfänglich und knackscharf reproduziert. Zur Hochform läuft der Philips 65OLED807 auf mit 4K/UHD-Inhalten auf. Die Dokumentation „Unsere Erde 2“ zeigt bereits den Weltraum ganz ohne Restlicht mit hell leuchtenden Sternen, was für eine sensationelle Plastizität sorgt. Landschaftsaufnahmen bestechen mit satten Grün- und Rotfarbtönen, weil der große DCI-P3-Farbraum vollständig dargestellt wird.
„West Side Story“ von Stephen Spielberg aus dem Jahr 2022 überwältigt uns mit einer Farbenpracht, wie wir sie nur von besten Displays gewohnt sind. Als Maria auf der Feuerleiter steht und in den Nachthimmel schaut, sind alle Inhalte glasklar in der Dunkelheit auszumachen. Dabei leuchten die Fenster prächtig und ihr weißes Kleid weist alle Applikationen aus. Getoppt wird diese Szene noch von der Tanznummer in den Straßen von New York, als sie mit ihren Freunden „America“ singt. Die bunten Kleider leuchten farbenfroh im Sonnenlicht. Mauersteine, Schriften von Werbetafeln und einzelne Personen schält der Philips bestens heraus. Die Bewegungsschärfe gibt keinerlei Anlass zum Kritteln. Was für ein tolles Bild!
Der gute Ton
Philips bietet ein 2.1-Audiosystem mit 70 Watt. Verbaut sind dafür vier 10-Watt-Treiber und ein 30-Watt-Subwoofer. Zur Anpassung der Soundqualität an die eigenen Vorlieben gibt es 10 verschiedene Parameter. Dolby Atmos wird zwar nominell unterstützt, allerdings wird der 11.1.4-Sound auf zwei Tonkanäle und den Subwoofer reduziert. Damit kommen keine Sound-Effekte von der Decke oder von hinten. Alles ist auf Stereo limitiert. Wer Dolby Atmos mit 3D-Sound-Effekten erleben möchte, kommt um ein externes Soundsystem mit entsprechenden Lautsprechern nicht herum. Der Sound im 65OLED807 kann sich im Vergleich mit anderen Fernsehern und Soundbars durchaus hören lassen, weil er diesen in keiner Weise nachsteht. In „West Side Story“ werden die Instrumente klar und deutlich herausgeschält. Stimmen tönen überaus natürlich. Es sind keine Zischlaute zu vernehmen. Höhen, Mitteltöne und Grundton werden realistisch reproduziert. Selbst ein wenig Bass gibt der Subwoofer aus, so dass die finale Explosion im letzten James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ glaubwürdig erscheint. Mit einem ausgewachsenen Lautsprechersystem aus großen Standboxen kann der TV natürlich nicht konkurrieren, für spannende Filmabende und spritzige Konzerte reicht der Klang aber allemal.