Philips 65OLED809 im Test:Kontrastmeister mit besten Farben und dreiseitigem Ambilight
Philips präsentiert pünktlich zur IFA seine 2024-Amblilight-TV-Serie. Der 65OLED809 wartet mit bestem Kontrast, OLED-Technologie und farbenprächtigem Ambilight auf. Seine hohe Lichtausbeute übertrifft sogar die von vielen modernen LCD-TVs.
Testbericht von Michael B. Rehders2. September 2024, Fotos: Hersteller, AV-Magazin
Lieferumfang und Design
Philips bietet seine aktuelle Ambilight-TV-Serie aus dem Jahr 2024 mit OLED-Technologie in fünf verschiedenen Größen an: 42, 48, 55, 65 und 77 Zoll. Wir lassen uns das 65-Zoll-Modell mit dem Produktnamen 65OLED809 liefern, für den Philips den Preis auf 2.799 Euro beziffert.
Geliefert wird der 27 Kilogramm schwere Fernseher gut geschützt in einer relativ großen bedruckten Verpackung aus Pappe. Darin befinden sich neben dem Bildschirm noch ein Standfuß und die dazugehörige Haltesäule. Die Fernbedienung mit Batterien, Montagezubehör und eine Garantiekarte sind in einem schwarzen Karton untergebracht. Ein Schraubendreher für die Montage des Standfußes wird allerdings noch benötigt.
Traditionell hält Philips beim 65OLED809 am minimalistischen Design fest. Der schwere Standfuß besteht aus Satin-Chrom und sieht mit seinen Farbwirbeln sehr ansprechend aus. Er gewährt einen überaus sicheren Stand auf dem Sideboard. Lautsprecher sind gar nicht zu sehen auf der Vorderseite, diese sind in die Rückseite eingelassen. Dafür erscheint der Rahmen des Displays extrem zierlich, fast schon zerbrechlich aber in jedem Fall luxuriös. Der Bildschirm lässt sich ein wenig schwenken, um ihn für seitliche Sitzplätze auszurichten.
Montage und Installation
Die Montage des Philips 65OLED809 führen wir zu zweit durch, weil der 65 Zoll große Fernseher sehr schwer, unhandlich und überaus zerbrechlich anmutet, wegen des hauchdünnen Bildschirms. Wir legen ihn vorsichtig mit der noch geschützten Displayseite auf einen Tisch und verschrauben den Fuß mit der Haltesäule. Danach haken wir das Gebinde auf der Rückseite des Philips ein. Der schwere Standfuß wird sicher gehalten, so dass wir ihn ganz leicht mit vier Schrauben arretieren können. Eine Abschlusskappe aus Kunststoff wird letztendlich noch aufgesteckt, so dass die Rückseite eine geschlossene Einheit bildet.
Zu zweit tragen wir den Philips zu unserem Sideboard und stellen ihn darauf. Erst jetzt entfernen wie die Schutzfolie vom Bildschirm und verbinden Netzkabel, 4K-Blu-ray-Player und Spielekonsole. Wie von Philips gewohnt, sitzen alle Stecker fest in ihren Terminals. Bis zum Ende unseres Testprozederes bleibt die Signalübertragung daher fehlerfrei. Die Installation macht Philips dem Nutzer zwar ganz leicht, weil das Menü Schritt für Schritt durch alle wichtigen Einstellungen führt, aber die Passworteingabe via On-Screen-Tastatur ist sehr träge. Bis zu zwei Sekunden vergehen jedes Mal nach unseren Eingaben, erst dann erfolgt eine Reaktion auf dem Bildschirm. Das haben wir bei Philips schon komfortabler erlebt. Wie schon beim Philips 65OLED908/12 ist die Sortierung der TV-Sender recht umständlich. Wer weder Kabelanschluss noch SAT nutzt, kann „Waipu TV“ oder „Zattoo“ als TV-App verwenden, um alle privaten und öffentlich-rechtlichen Sender zu empfangen und deren Mediatheken aufzurufen.
Setup und Bedienung
Die hochwertig verarbeitete Fernbedienung besteht aus Metall und liegt sehr angenehm in der Hand. Auf den ersten Blick erscheint sie allerdings spartanisch ausgestattet zu sein. Ein Zahlenfeld ist nicht zu sehen. Auf den zweiten Blick erkennen wir eine praktische Tastendoppelbelegung. Wird auf dem Controller die „123…“-Taste gedrückt, schaltet sich die Tastenbeleuchtung ein und ein Zahlenfeld wird angezeigt. Hiermit können die TV-Sender direkt angeklickt werden. Zum Beispiel: 1 für ARD oder 2 für ZDF. Clever.
Die Navigation durch die verschiedenen Streamingdienste und durch das Google-TV-Menü geschieht erfreulicherweise in Echtzeit. Hier können wir keine Verzögerung verzeichnen, wie es noch bei der Installation und Passworteingabe der Fall war. Wir tippen auf eine Taste und der Befehl wird prompt umgesetzt. Der Druckpunkt der einzelnen Tasten überzeugt uns vollends, weil nichts hakt oder ruckelt und die Eingabe zuverlässig funktioniert. Die Sprachsteuerung ist ebenfalls tadellos.
Eine Besonderheit ist die Lautstärkeregelung. Auf der Fernbedienung gibt es eine spürbar herausgestellte Taste. Klicken wir darauf, wird der Philips stumm geschaltet. Tippen wir erneut darauf, ist der Sound wieder da. Die Lautstärke wird sehr fein geregelt, indem diese Taste nach vorne oder hinten gedrückt wird.
Praktisch finden wir, dass beliebte Streamingdienste verschoben werden können. Da wir zum Beispiel Disney+ häufiger nutzen, klicken wir diese App an und verschieben sie an die erste Stelle in der Menüleiste. Das ist insofern hilfreich, weil Disney+ keine eigene Taste auf der Fernbedienung belegt. Hier stehen Netflix, YouTube und Prime Video zur Wahl.
Philips hat das überarbeitete OSD (On Screen Menü) aus der 2023-Serie vollständig in die 2024-Serie übernommen. Charakteristisch ist das übersichtliche Kurzmenü. Dieses öffnet sich auf der rechten Seite. Alle relevanten Presets sind darin aufgeführt. Dazu gehören: „Bildschirmschoner“, „Eingangsquellen“, „Bild“, „WLAN“, „Bedienungshilfen“ und ein „Set Up Apple AirPlay and Home Kid“ für die kabellose Übertragung vom iPhone, iPad und Mac.
Für tiefergehende Anpassungen öffnet sich auf der linken Seite ein relativ verschachteltes Menü, das wir nicht besonders übersichtlich finden. Darin können weiterreichende Abstimmungen durchgeführt werden, zum Beispiel Bild- und Klanganpassungen, Bluetooth-Geräteverbindungen. Sogar Philips Wireless-Lautsprecher können verbunden werden.
Smartfunktionen
Der 65OLED809 ist mit dem personalisierten Google TV ausgestattet, das auf dem Android-Betriebssystem basiert. Die Apps sind übersichtlich strukturiert.
Wie von Philips-TV-Geräten gewohnt, funktioniert die Sprachsteuerung exzellent. Wir kennen alle das Phänomen: Ein Filmtitel wird gesucht. Leider weiß man einfach nicht mehr so genau, welcher Streamingdienst führt diesen. So sagen wir einfach: „Zeige mir Elvis“, und schon werden alle Titel aufgerufen mit dem Namen „Elvis“ im Filmtitel. Praktisch.