Philips 65PLM9636 im Test:Messungen und Bildeindrücke
Der Philips 65PML9636 besitzt eine native UHD-Auflösung. Feindetails werden vollständig und mit natürlichen Farben abgebildet. Wir stellen lediglich die Farbtemperatur auf „Warm“ und aktivieren den Bildmodus „ISF Tag“. Schon ist der TV fix und fertig eingestellt. Wer möchte, kann nun nach Geschmack weitere Tools hinzuschalten, wie die Zwischenbildberechnung für fließende Bilder mit mehr Schärfe. Für HDR nutzen wir das Preset „HDR-Lebendig“, weil uns die Werkseinstellung viel zu dunkel erscheint. Mit „HDR-Lebendig“ leuchten Spielfilme in bislang kaum gesehener Helligkeit mit 2.100 cd/m2. Damit kommen die Stärken von Dolby Vision und HDR10+ exzellent zur Geltung. HDR-Inhalte können von 0,005 – 10.000 Nits via Tone Mapping dargestellt werden.
In SDR beträgt die Maximalhelligkeit 673 cd/m2, was auch tagsüber für strahlend helle Bilder sorgt. Der Kontrast fällt mit 4.200:1 (On/Off) und 1.920:1 (ANSI) exzellent aus und sorgt so für ein richtig sattes Schwarz, das dynamisch sogar noch extrem verbessert wird. Für Anpassungen der Farbräume, Graustufen und Gamma stehen ein 6-Achsen-Farbmanagement zur Verfügung, ebenso die üblichen Gain/Offset- und Gamma-Regler.
- Der HDR-Farbraum übertrifft DCI-P3 in Richtung grünes Farbspektrum deutlich. Wer präzise Farben anstrebt, kann die Abweichung anpassen
- Das Gamma 2,2 verläuft im Bildmodus „isf Tag“ nahe der Vorgabe. Die minimalen Abweichungen um 10 IRE herum sind in der Praxis nicht relevant
- Der Graustufenverlauf ist über den gesamten Bereich von 0 – 100 Prozent auf ordentlichem Niveau. Wer möchte, kann die Werte noch bis zur Perfektion trimmen
- Die Delta-E-Werte für Primär- und Sekundärfarben sowie den Weißpunkt belegen, dass bereits ohne einen einzigen Eingriff die Darstellung höchstes Niveau erreicht – mit einem Durchschnitt von 1,2 und 2,3 im Maximum. Hier ist alles über 3,0 purer Luxus
HDR und SDR überzeugen
- In „Tom & Jerry“ werden bereits im Titelvorspann die Möwen originalgetreu reproduziert. Sie fliegen völlig ruckelfrei in 24 Hz (Foto Michael B. Rehders)
Unsere Filmauswahl fällt zunächst auf „Tenet“ von Christopher Nolan. Bereits das Warner-Logo am Anfang des Films von der 4K-Blu-ray leuchtet kontrastreich und farbenprächtig in sattem Rot. Nachtaufnahmen mit hellen Spitzlichtern begeistern uns dann vollends, weil auch wir Highlights mit über 2.000 Nits nur selten zu Gesicht bekommen. Als der Protagonist mit seiner weiblichen Begleitung am Steg entlanggeht, ist jeder Stein klar und deutlich erkennbar. Der Schriftzug „Hotel Residence“ im Hintergrund ist gut lesbar. Der Tageslichtcharakter wird realistisch reproduziert.
Die animierten Figuren in „Tom & Jerry“ werden zwischen realen Menschen und Hintergründen fantasievoll integriert. Die Bewegungsschärfe der fliegenden Möwen gelingt ruckelfrei und die Verfolgungsjagden von Tom und Jerry werden knackscharf reproduziert. Es sind keine Fehler für uns ersichtlich. Die Skalierung von Full HD auf die native UHD-Auflösung gelingt hervorragend.
- Knackscharf und überaus brillant erscheint Jerry, während die Maus im Hotel ein Bad nimmt (Foto Michael B. Rehders)
- In der Werkseinstellung des Philips 65PML9636 erscheint die 4K-Blu-ray von „Tenet“ viel zu dunkel. Schattenbereiche besitzen kaum Zeichnung und die Farben sind etwas zu blass (Foto Michael B. Rehders)
- Mit der KI-Bildeinstellung „HDR-Lebendig“ ändert sich der Bildeindruck schlagartig. Brillante Farben, beste Durchzeichnung und überaus helle Spitzlichter sind das beeindruckende Ergebnis (Foto Michael B. Rehders)
Der gute Ton
- Die Bewegungsdarstellung „Film“ gefällt uns am besten wegen der natürlichen Abbildung, die ganz ohne Seifenoper-Effekt erscheint (Foto Michael B. Rehders)
Dem exzellenten Bild steht der Ton kaum nach. Da wir eine schallharte Zimmerdecke besitzen, nehmen wir sogar Ton-Effekte von oben wahr, die von der Bowers-&-Wilkins-Soundbar dorthin projiziert werden. Diese Effekte erreichen zwar nicht die Qualität, die mit echten Top-Speaker unter der Decke erzielt werden, erweitern aber das Klangfeld glaubwürdig nach oben. Schließlich möchte nicht jeder große Lautsprecher unter der Zimmerdecke hängen haben. Insofern ist diese Soundbar eine willkommene Alternative.
In „Keine Zeit zu sterben“ klingt die Stimmen von James Bond wunderbar sonor. Seine weibliche Begleitung ist bestens zu verstehen, ganz ohne Zischlaute. Als die Geschosse gegen die Scheiben des DB5 knallen, klingt das sogar für uns bedrohlich. Feinste Glassplitter fliegen herum. Auf Kuba tönt die Musik herrlich räumlich. Die US-Agentin entpuppt sich als sehr gute Schützin. Die Projektile aus ihrer Waffen schlagen wuchtig ein. Als die weibliche 007 die Strommasten zu Fall bringt, werden wir buchstäblich umhüllt vom Funkenflug. Was für ein herrliches Spektakel. Sogar von der Zimmerdecke scheinen kleine Funken zu sprühen. Der Soundtrack von Hans Zimmer unterstützt das Szenarium authentisch.
- Das Warner-Logo in „Tenet“ haben wir selten so farbintensiv und prachtvoll erleben können, wie es mit dem 65PML9636 der Fall ist (Foto Michael B. Rehders)