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Praxis

MIt seinem weißen Gehäuse zeigt sich der Epson-Beamer überaus wohnzimmertauglich

Im Testkino durfte der Epson dann seine Qualitäten in der Praxis unter Beweis stellen. Die mechanische und optische Einrichtung ging erwartungsgemäß flott und präzise. Die Lensshift-Rändel dürften gerne etwas präziser laufen, aber das war es auch schon an Kritik. Die Abbildung auf der Leinwand ist scharf bis in die Ecken nur bei extremem Shifteinsatz setzten an den entferntesten Ecken naturgemäß sichtbare Vignettierung (Abdunkelung) und ein wenig Schärfeeinbußen auf. Sonst fokussiert das Linsensystem sehr gleichförmig bis in die Ecken und zeichnet das Pixelraster gut ab. Konvergenzfehler waren praktisch nicht zu sehen, die Farben decken sich bis an den Rand exakt, das haben die Japaner wirklich perfekt im Griff. Auch die Gleichförmigkeit der Farbbalance über die Fläche – Shading – war nahezu perfekt - nur bei ganz dunklen Testfeldern ließ sich mit viel Missgunst ein Hauch von Rottönung in der rechten unteren Ecke erahnen – nichts was sich jemals im Film entdecken ließe.

Kalibrierung

Die Farbkalibrierung lässt sich sehr detailreich justieren. Die einzige nicht ganz unerhebliche Problematik dabei, die sich auch schon bei den größeren Modellen Epsons zeigte, ist die Tatsache, dass die Justage der Farborte der Primärfarben Rot, Grün und Blau zwar weiträumig einstellen lässt, aber dabei die Farbpegel erheblich beeinflusst, will heißen: Man kann zwar die exakten Farbschattierungen für RGB einstellen, dabei verschieben sich aber die Helligkeitsrelationen der Farben ins unkorrigierbare. Der Kalibrierende muss also einen Kompromiss finden und den Farbraum nur so weit anpassen, wie sich die Helligkeitsrelationen nicht verschieben. Dabei bleiben Grün und Rot leicht übersättigt, aber nur wenig und ein bisschen mehr „Knack“ in den Farben finden die meisten Betrachter durchaus attraktiv. Das gilt für die farbkorrigierten „Kino“-Modi. In den auf maximale Helligkeit getrimmten Modi wie „Wohnzimmer“ ist der Farbraum ohnehin prinzipbedingt kleiner, vor allem im Grün. Aber auch hier stimmen die Grundfarben recht gut. Die RGBCMY-Farbraumkorrektur ist aber vor allem beim Herstellen der perfekten Farbmischung sehr hilfreich, denn sie ermöglicht ein punktgenaues Einstellen der dafür verantwortlichen Sekundärfarben Cyan (Blau+Grün), Gelb (Grün+Rot) und Magenta (Rot+Blau). Das Einstellen grundsätzlichen Farbbalance im RGB-Menü ist danach ein Leichtes und nur eine leichte Biegung bleibt im Grafen übrig. Das Gamma, verantwortlich für den subjektiven Bildtiefeneindruck, steht ab Werk auf dem Normwert 2,2 und lag gemessen nur eine Spur darunter. Mit der Voreinstellung 2,3 und zwei Klicks im Kontrast zur Minderung einer minimalen Übersteuerung wurden dann glatte, normgerechte 2,2 daraus. Kalibriert erreichte der EH-TW2900 im Kinomodus 350 Lumen, ein passabler Praxiswert. Der für nicht komplett verdunkelte Räume besser geeignete Wohnzimmermodus strahlte dafür mit 1144 Lumen. Der Schwarzwert erreicht keine Rekorde, aber das ist bei Betrachtung mit Restlicht eigentlich ohnehin egal. Eher verblüffend war die geringe Wirkung der adaptiven Blende, die das Schwarz nur wenig verbesserte, aber dafür ihren Dienst unauffällig und ohne störende Effekte verrichtete und deren Einsatz sich daher empfiehlt.

 

Nach all der Messerei und ging es an den praktischen Sichttest. Und was die Testbilder und Messungen bereits versprachen konnte der Projektor mit komplexen Bildern durchaus einhalten. Bilder in nativer DVD- und DVB-Auflösung 576i wirkten verblüffend plastisch und knackig. Die Farben strahlten satt ohne zu übertreiben, Konturen und feine Details zeichnete der Scaler mit feinem Strich nach ohne dabei erkennbare Doppelkonturen oder sonstige störende Effekte selbst zu erzeugen. Die Motive vom Sat-TV und verschiedenen DVDs wirkten mit einem Wort stets sehr „klar“. Dabei fiel auch auf, dass der EH-TW2900 ein sehr unangestrengtes, ruhiges Bild malt, gegen das viele DLPs und auch digital angesteuerte LCDs sehr unruhig und nervöser wirken. Dieser Eindruck änderte sich auch bei High-Definition-Bildern nicht, die genauso plastisch, ruhig und stabil auf der Leinwand standen. Auch bei 1080i liefert der De-Interlacer eine stabile Darstellung ohne zappelige Linien oder unnötige Artefakte. Die 24Hz-Darstellung gelingt mit vergleichweise scharfer Bewegungsdarstellung und ohne zusätzliches Geruckel. Mit einem Wort: Dieser Projektor lädt zu langem, entspannten Filmabenden ein.

Der native Farbraum (weißes Dreieck) des Epsons schießt in Grün und Rot über das Ziel heraus, das Bild wirkt daher ohne Kalibrierung etwas zu bunt.
Mittels RGBCMY-Menü lassen sich die Farborte für alle Primär- und Sekundärfarben perfekt auf Norm bringen. Leider stimmen dann die Helligkeitsrelationen nicht mehr, was die Justage unbrauchbar macht.
Korrigiert man die Farben des übergroßen, nativen Farbraums des EH-TW2900 nur so weit, wie er seine Helligkeitsrelationen behält, bleibt nur eine kleine Übersättigung in Grün übrig.
Der Farbraum des „Wohnzimmer“-Modus ist für Projektion bei Restlicht optimiert und nutzt das maximale Licht der Lampe und einen in diesem Falle zurecht leicht über die Norm (schwarzes Dreieck) vergrößerten Farbraum, denn das Umgebungslich bleicht die messtechnisch etwas zu satten Farben (weißes Dreieck) wieder aus, dann passt es genau.
Die Gammakurve des Projektors (gelb) weicht nur gering von der Idealform der Norm (gestrichelt) ab. Das sorgt im Bild für plastischen Tiefeneindruck.
Die Farbbalance ist nicht ganz perfekt zu kalibrieren, die Abweichungen sind aber vertretbar und nur mit geübtem Auge im Film erkennbar.
Die Farbtemperatur bleibt nach der Kalibrierung im wichtigen Bereich über 20 Prozent Helligkeit vorbildlich konstant auf der Norm von 6500 Kelvin.
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