Reife Vorstellung
Für den Tieftonbereich sind im F6 zwei Treiber zuständig, in dieser Weise unterscheidet er sich konstruktiv vom F5, der nur über einen Tieftöner verfügt. Die Chassis haben einen Durchmesser von 165 Millimetern - nicht üppig, aber zwei solcher Treiber mit Bassreflex-Abstimmung sind vollkommen ausreichend, um erheblichen Tiefgang mit ordentlich Druck zu produzieren und halten das Gehäuse ansehnlich schlank.
Ihre Konusmembrane werden aus einem Aramidfaser-Gewebe hergestellt, das sich durch hohe Festigkeit und geringes Gewicht auszeichnet, daher arbeiten sie verzerrungsarm und effizient. Als Mitteltöner kommt im Debut F6 das gleiche, für diesen Zweck üppig dimensionierte Chassis zum Einsatz; es ermöglicht, den Arbeitsbereich sehr breitbandig von 100 Hertz bis drei Kilo-Hertz zu definieren und so eine besonders homogene Wiedergabe dieses kritischen Spektrums zu erreichen. Feines auch für den Hochton: Hier arbeitet eine 25mm-Seidenkalotte mit optimierter Richtcharakteristik, deren Abdeckgitter eine spezielle Schallführung bewirkt, um Brechungen des weitwinklig abgestrahlten Schalls an den Gehäusekanten zu verhindern.
Kein Zweifel: Der F6 ist anspruchsvoll konzipiert, schließlich will Elac mit der Debut-Serie gewohnte Preis-Klang-Relationen verändern. Um zu testen, ob dem F6 das gelingt, haben wir ihm F6 den Audio Exklusiv E12 und den Audionet SAM G2 als Spielpartner zur Seite gestellt. Los geht’s mit gepflegtem, teils sehr gut produziertem Pop von Lana Del Rey, Madonna und Enya über Yello bis Blank & Jones; bei diesem Potpourri tut sich der F6 mit einer absolut ausgewogenen Spielweise auf das Angenehmste hervor. Er ist sehr neutral abgestimmt und besitzt die Fähigkeit, wirklich agil und dynamisch zu agieren, vermeidet jedoch jegliche Effekthascherei. Dazu platziert der F6 die Stimme von Elisabeth Grant scharf fokussiert in genau richtiger Höhe und bildet die räumlich komplexen Arrangements von Enya und Blank & Jones beachtlich dreidimensional und weitläufig ab.
Als nächstes läuft das Album „I Believe In Little Things“ von der kanadischen Jazz-Vokalistin Diana Panton, die hier mit ihrer unschuldig wirkenden, aber kraftvollen Gesangart eine feine, unkonventionelle Mixtur von Klassikern und Liedern aus Disney-Filmen interpretiert. Der Debut F6 fängt die ganze Atmosphäre dieser ausgezeichneten Produktion ein, zeichnet ein vielschichtiges, detailliertes und glaubhaftes Bild des Klanggeschehens. Er verleiht dem Cello die nötige Durchsetzungsstärke und gibt dem Piano Körper, vor allem fällt bei dieser Einspielung jedoch auf, dass der Debut F6 nicht nur ausgedehnt und wohl sortiert abbildet, sondern auch jene Plastizität herstellen kann, die Stimmen und akustischen Instrumentierungen Leben einhaucht.
Kompliment: Mit dem F6 legt man sich nicht auf seichte Kost fest, denn er beherrscht ebenso Anspruchsvolles und gibt eine durch und durch reife Vorstellung ab.