Sonus faber Electa Amator III im Test
Edler High-End-Kompaktlautsprecher
Sonus faber transportiert mit der Electa Amator III ein Stück Firmengeschichte in die Gegenwart. Die dritte Auflage des Kompakt-Lautsprechers ist mit edlen Materialien ausgestattet und auch klanglich der Tradition ihrer Vorgänger verpflichtet. AV-Magazin hat sich angehört, ob die Electa Amator III in diesen Fußstapfen erneut Maßstäbe setzen kann.
Electa Amator, die dritte. Inmitten großer Lautsprecher und Boliden-Elektronik stand sie fast unscheinbar wirkend da, auf der High End 2018. Bis zu ihrer Verfügbarkeit verging dann noch ein Weilchen, aber bei einem Projekt wie der Electa Amator wiegt das gefühlt nicht ganz so schwer, denn dieser Lautsprecher umspannt nunmehr über drei Dekaden Firmengeschichte.
Wer die etwas genauer kennt, hatte allerdings aufgrund dessen mit umso größerer Spannung die dritte Auflage dieser Kompaktbox erwartet, denn mit der Electa Amator III betritt nicht irgendein Kompaktlautsprecher die audiophile Bühne: Nur die Guarneri hat eine vergleichbare Bedeutung für die Entwicklung von Sonus faber. Neben deren früheren Versionen galten die 1987 eingeführte, noch unter Federführung des Firmengründers entstandene Electa Amator und ihre 1997 präsentierte Nachfolgerin in jenen Jahrzehnten als die Zwei-Wege-Aushängeschilder der Edel-Manufaktur aus Arcugnano. Insofern lag es nahe, anlässlich des 35-jährigen Firmenjubiläums ein prestigeträchtiges Konzept neu aufzugreifen, das bis zu den Anfängen zurückreicht, doch angesichts der Diversifikation des Portfolios hat die mit der Electa Amator III eingeführte »Heritage Collection« auch den Anklang einer Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln.
Zu dieser neuen Serie gehört außerdem die kleinere Minima Amator II, die in diesem Jahr in München gezeigt wurde und voraussichtlich Anfang kommenden Jahres im Markt verfügbar sein wird. Als High-End-Kompaktmonitore knüpfen beide Modelle nicht nur an eine Kernkompetenz des Hauses an, sie sind laut Chefentwickler Paolo Tezzon ausdrücklich als Hommage an eine besonders musikalische Abstimmung, auf der sich einst der Erfolg von Sonus faber gründete, gedacht. Jene seinerzeit von vielen Musikliebhabern geschätzte Charakteristik zeichnete sich vor allem durch eine im Zweifelsfall gnädige Präsentation mit tendenziell warmen und sämigen Klangfarben aus, die ganz besonders Stimmen und Streicher in bestes Licht rückte. Natürlich besaßen die damaligen Lautsprecher durchaus ein hohes Auflösungsvermögen und waren grundsätzlich einer der Aufnahme getreuen Reproduktion verschrieben, aber der Spielraum für die Kür ist wesentlich enger geworden: Paolo Tezzon musste heutige Vorstellungen von Transparenz und Neutralität mit jener Extra-Nuance Farbstärke verbinden, mit der Sonus faber lange assoziiert wurde.