Von allem etwas
In deren Zentrum steht die so genannte »JENO-Engine«; eine Schaltung, die den Jitter minimiert sowie hochfrequentes und niederfrequentes Rauschen während des Noise Shapings reduziert. Jeweils eins dieser Module kümmert sich im SC-C70 um die Signalaufbereitung einer Verstärkerstufe, wobei nicht nur integrierte oder per Kabel verbundene Tonquellen davon profitieren: Die JENO-Schaltung poliert auch das Eingangssignal von Streaming-Diensten, Internetradio-Stationen und Bluetooth-Tonquellen auf.
Die Schallwandlung der aufbereiteten, analogen Musiksignale übernehmen aufwendig konzipierte Lautsprecherchassis: Die zwei Hochtöner haben eine Kalottenmembran mit zwei Zentimetern Durchmesser, die aus Seide hergestellt wird. Unmittelbar vor den Hochtönern ist eine Schallführung angebracht, deren Lamellen direkt an der Vorderseite des Gerätes münden und mit dieser langen Schallführung das Abstrahlverhalten optimieren sollen. Im Mitteltonbereich kommen zwei Chassis mit einer acht Zentimeter durchmessenden Konusmembran zum Einsatz, der Basstreiber verfügt über eine konusmembran mit zwölf Zentimetern Durchmesser. Sie ist in einer breiten Sicke aufgehängt, die aus Nitrilkautschuk gefertigt wird. Zusammen mit der aus hochfesten Fasern geformten Zentrierspinne gewährleistet sie eine stabile Verbindung der Membran zur langhubigen Schwingspule. Während das am Geräteboden montierte Basschassis direkt nach unten abstrahlt, ventilieren die Hoch-Mitteltöner über zwei rückseitige Austrittsöffnungen. Die von den Einzelkomponenten her bekannte, elektrisch genau angepasste Ansteuerung der Lautsprecher wendet Technics auch auf die im SC-C70 integrierten Treiber an, diese »LAPC« genannte Schaltung korrigiert in Echtzeit die frequenzabhängige Phasenlage der Lautsprecher-Einheiten.
Um darüber hinausgehend die klanglichen Einflüsse der Positionierung des SC-C70 und des Hörraums zu reduzieren, bietet das SC-C70 zwei weitere, DSP-gesteuerte Signalaufbereitungen: Drei Presets erlauben die Anpassung des Klangbildes an eine freie oder eine wandnahe Aufstellung sowie die Positionierung in einer Ecke. Sie können mit der Fernbedienung eingestellt werden und haben sich als sehr sinnvoll ausgelegt erwiesen. »Space Tune« geht noch einen Schritt weiter, indem es die akustische Charakteristik des Raumes berücksichtigt. Für die Nutzung dieser Funktion wir die kostenfrei für iOS erhältliche Technics-App benötigt, die mithilfe einiger Testsignale und des iPhone-Mikrofons das Ausgangssignal des SC-C70 an die Raumakustik adaptiert - das hat in unserem Test für ein sehr überzeugendes Ergebnis gesorgt.
Dasselbe über die Performance des SC-C70 zu sagen, wäre schon ein wenig zurückhaltend formuliert, denn der Kontrast von Gerätegröße und Ausdehnung des Klangbildes ist verblüffend: Bei »Cirklar« aus dem gleichnamigen Album des Tingvall Trios stehen Piano, Bass und Schlagzeug weit auseinander auf einer recht großzügig abgebildeten Bühne, auch tonal gibt sich das SC-C70 hier keinerlei Blöße und verleiht überdies feinen Details von Becken und Klavieranschlägen bemerkenswerte Ausdruckskraft. Auch bei »Sunsets For Somebody Else« löst sich das Klangbild sehr weit vom Gerät ab, innerhalb dessen erklingt Jack Johnsons Gesang natürlich, glaubhaft positioniert und in all seinen stimmlichen Variationen klar artikuliert. Durchsetzungsfähigkeit beweist das SC-C70 mit dem Titel »Waste Tomorrow« von Rodriguez Jr: Dynamisch lässt der kleine Allrounder bei diesem House-Track nichts anbrennen und der trocken pumpende Bass hat Substanz, Respekt! Anspruchsvolle Hörer dürfen mit hohen Erwartungen an das SC-C70 herantreten - es vermittelt Freude am Musikhören und setzt in seiner Preisregion einen Standard für kompakte Musiksysteme.