Technik
Die Magnat Quantum 805 ist ein 2,5-Wege-Lautsprecher. Soll heißen: Das über die Kupferlitze zugeführte Audiosignal vom Verstärker wird in 2,5-Frequenzbänder aufgeteilt. Dabei kommt der eingebauten Frequenzweiche eine besondere Bedeutung zu. Mithilfe von passiven Bauteilen wie Kondensatoren, Spulen und Widerständen werden Filterschaltungen konstruiert, die jedem Töner genau die Tonumfänge zuführt, die er auch optimal in Hörschall wandeln kann. So benötigen hohe Töne durch ihre kurzen Wellenlängen eine kleine Membran, während tiefe Töne mit ihren extrem langen Amplituden möglichst große Konusflächen erfordern.
Ein 2,5-Wege-Netzwerk, wie das der aktuell getesteten Quantum 805, vereint gleich mehrere mechanische und akustische Vorteile. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Drei-Wege-System mit einem Konus für den Tief- und einen für den Mitteltonbereich, kommen bei einer typischen 2,5-Wege-Konstruktion zwei gleichgroße Konustöner zum Einsatz. Dabei spielt ein Chassis bis zum oberen Grundtonbereich, dass andere bis zur Trennfrequenz des Hochtöners. Der elektromechanische Vorteil, der sich daraus ergibt, liegt in der effektiven Vergrößerung der Tiefton-Membranfläche. So stehen der Magnat Quantum 805 im Bassbereich gleich zwei 17 Zentimeter große Konustöner zur Verfügung, die mit ihren Aluminium-Keramik-Membranen eine potente Tieftonwiedergabe versprechen. Der akustische Vorteil liegt in der Vermeidung von störenden Phasenüberlagerungen im hörkritischen Mitteltonbereich, die das Rundstrahlverhalten erheblich einschränken würden.
Um die Leistungsfähigkeit weiter zu verbessern, verbaut Magnat strömungsoptimierte Körbe aus Aluminium-Druckguss. Diese reduzieren klangschädliche Luftverwirbelungen und Materialresonanzen hinter der Abstrahlfläche.
Um ausreichend Pegelfestigkeit zu bieten, kommen in der Antriebssektion belüftete Schwingspulen zum Einsatz, die selbst unter hohen thermischen Belastungen eine verzerrungsarme Basswiedergabe gewährleisten. Der umgebende Permanentmagnet ist mit einer Schirmung versehen, um elektromagnetische Störeinflüsse zu anderen Elektronikkomponenten zu verhindern.
Im Hochtonbereich werkelt eine Textilkalotte, die über eine 25 Millimeter kleine Kuppelmembran ihren Dienst verrichtet. Das hellgraue Membrangewebe ist extrem feinmaschig und mit Keramikpartikeln beschichtet, um unkontrollierte Materialverformungen zu verhindern. Wie die Konusse verfügt auch der Kurzwellenwandler über ein verzerrungsoptimiertes und geschirmtes Magnetsystem. Um ein optimales Abstrahlverhalten zu gewährleisten, stattet Magnat die Frontplatte des Hochtöners mit einer nach innen gebogenen Schallführung aus.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Pulheimer Audiospezialisten großen Wert auf die Anschlusssektion gelegt haben. So gefällt das Bi-Wiring-Terminal mit massiven, vergoldeten Schraubklemmen, die wahlweise Bananenstecker, Kabelschuhe oder pure Litze aufnehmen. Anstatt einfacher Blechbrücken kommen hochwertige Kabelbrücken zum Einsatz, um die beiden Haupt-Frequenzzweige kurz zu schließen.