Technik
Mit schmalen Lautsprechern ist das so eine Sache. Fehlt die Gehäusebreite für einen großen Basstöner, so muss der Hersteller versuchen, dieses Manko durch den Einsatz entsprechender Technik zu kompensieren. Im Falle des Vector 208 Towers von Magnat geschieht dies über den Einsatz mehrerer Tieftöner. Diese sollen im Verbund durch ihre gemeinsame Gesamt-Membranfläche für den nötigen Druck im Bassbereich sorgen. Zwar können viele kleine Basstöner nicht so tief herunterspielen wie ein Großer, dafür besitzen sie zusammen eine stattliche Antriebskraft und ein ordentliches Pegelvermögen. Zudem steigt die Empfindlichkeit des Lautsprechers. Im Falle des Vector 208 Towers auf ordentliche 92 Dezibel pro Watt in einem Meter Entfernung. So spielt der schlanke Lautsprecher nach Gehör doppelt so laut, wie zum Beispiel eine typische Kompaktbox mit einer Empfindlichkeit von 86 Dezibel. Das kommt besonders Nutzern von günstigen Verstärkern mit geringer Leistung zugute. Wie sich der hohe Wirkungsgrad im Klang bemerkbar macht, lesen sie im folgenden Abschnitt.
Mit einem Durchmesser von je elf Zentimetern wirken die vier Basschassis über beschichtete Papiermembranen. Diese sind laut Hersteller besonders steif, leicht und stabil. Des Weiteren sorgen belüftete Schwingspulen in den Antriebssektionen für einen Parameter-treuen Betrieb – und das auch unter anhaltend hoher Belastung. Ein faserverstärkter Kunststoffkorb fasst eine geschmeidige Gummisicke, die eine flexible Membranaufhängung sicherstellt.
Um die Chassis in ihrem optimalen Frequenzbereich arbeiten zu lassen, baut Magnat auf eine Drei-Wege-Abstimmung. Soll heißen: Die vier Basstöner spielen bis 350 Hertz hinauf. Dann übernimmt der auf der Schallwand oben positionierte Mitteltöner die Wandlung bis zirka 3.200 Hertz. Der Hochtöner spielt ab dort bis zu seiner maximalen Übertragungsfrequenz von über 20 Kilohertz.
Als zentrale Steuereinheit ist eine passive Frequenzweiche im Einsatz, die mit hochwertigen Bauteilen bestückt ist. Durch den Einsatz von Filtern vierter Ordnung mit 24 Dezibel Flankensteilheit pro Oktave liefert das Netzwerk Amplituden- und Phasen-optimierte Signale an die sechs Chassis.
Für die kontaktsichere und verlustarme Signaleinspeisung steht ein hochwertiges Anschlussfeld mit großen Schraubklemmen und vergoldeten Kontakten bereit. Wer die Blechbrücken zwischen den oberen und unteren Polklemmen-Paaren entfernt, kann die Vector 208 im Bi-Amping-Modus mit zwei Endstufen oder Bi-Wiring-Modus mit doppelter Kabelzuführung betreiben.
Um das tieffrequente Wiedergabevermögen zu optimieren, arbeiten die vier Basstöner in einem ventilierten Gehäuse, dessen Austrittsöffnung auf der Rückseite oberhalb des Kabelanschlussfeldes positioniert ist. Mit der sogenannten Bassreflex-Technik wird der von einem Konustöner rückwirkend abgegebene Schall durch ein genau berechnetes Tunnelvolumen nach außen geführt. Je nach Länge und Durchmesser ergibt sich eine tiefere oder höhere Tunnelfrequenz, die sich zum Direktschall des Basslautsprechers addiert. Die so gewonnene Bassverstärkung verhilft besonders kleinen und mittelgroßen Lautsprechern zu einer tonal erweiterten Wiedergabe, was dem Klang effektiv zugute kommt.