Technik: Netzwerk und DC-Technologie
Frank Göbl entwickelte für die Ergo 670 ein ausgeklügeltes 2,5-Wege-Netzwerk: Die eingehenden Breitband-Signalströme des Verstärkers werden von der passiven Frequenzweiche in zweieinhalb Bänder aufgeteilt. Band eins, ein Tiefpassfilter, leitet Amplituden-Schwingungen bis 300 Hertz zum oberen Konustieftöner. Band zwei, ein Hochpassfilter, versorgt die Hochtonkalotte mit Audiosignalen ab 3.500 Hertz aufwärts. Der untere Konus-Tiefmitteltöner spielt bis 3.500 Hertz hinauf, wandelt Frequenzen bis 300 Hertz also gemeinsam mit dem oberen Konuschassis. Das halbe Band ist quasi die Differenz-Bandbreite zwischen 300 und 3.500 Hertz, die der untere Tiefmitteltöner alleine wiedergibt.
Durch die spezielle Schaltung stellt Canton sicher, dass die typischen Pegeleinbrüche, wie sie im Mitteltonbereich eines Zweiwege-Systems mit symmetrischer Chassisbestückung vorkommen, ausbleiben. Resultierend daraus ergibt sich ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten unter verschiedenen Abhörwinkeln. Durch die Vermeidung von gegenphasigen Amplituden bei gleicher Frequenz werden Pegelauslöschungen vermieden, die wiederum zu unerwünschten Lautstärke-Einbrüchen im wichtigen Mitteltonbereich führen. Canton hat diese Problematik schon früh erkannt und stattet alle Lautsprechermodelle mit symmetrischer Chassisanordnung seit vielen Jahren mit Halbwege-Netzwerken aus.
Eine weitere Besonderheit ist Cantons DC-Technologie. Die beiden Buchstaben DC stehen für Displacement Control, was übersetzt so viel wie Verdrängungskontrolle bedeutet. Hinter der Abkürzung verbirgt sich eine passive Filterschaltung zweiter Ordnung. Im Signalweg der Basslautsprecher befindet sich ein Hochpassfilter, der mit einer elektrischen Flankensteilheit von 12 Dezibel pro Oktave arbeitet. Ziel ist, die beiden 18-cm-Konustöner vor besonders tiefen Frequenzen zu schützen. Da Basstöner mit abnehmender Frequenz und zunehmender Wellenlänge immer größere Hubbewegungen ausführen, steigen auch die Klang mindernden Verzerrungen dementsprechend stark an. Im subsonischen Frequenzbereich von 20 Hertz weichen die Betriebsparameter der Basschassis erheblich von den Sollwerten ab, sodass die hörbaren Verzerrungen stark zunehmen. Die so generierten Klirrkomponenten machen sich aber erst in den Oktav-Vielfachen der verzerrenden Grundfrequenz bemerkbar, was zu Störsignalen in hörbaren Tonlagen führt. Durch die Filterung tiefster Bassfrequenzen klingen die Ergo-Lautsprecher deshalb wesentlich straffer und präziser. Nebenbei bietet die Material aufwendige DC-Schaltung eine bessere Systembelastbarkeit, was wiederum höhere Abhörpegel erlaubt.