Technik
Wer den MA 600 zum ersten mal einschaltet, wird unweigerlich merken, dass er es hier mit einem besonderen Verstärker zu tun hat. Erst nach einem Countdown von 15 Sekunden, der grafisch im LC-Display angezeigt wird, ist der Hybrid-Verstärker startklar. Die Verzögerung ist der Röhre in der Vorstufensektion geschuldet, die diese Zeit zum Vorwärmen braucht. Als Typ kommt eine ECC 88-Röhre zum Einsatz, die zwecks Klangoptimierung vorselektiert und rund 60 Stunden eingebrannt wurde. In der Endstufensektion setzt Magnat auf potente Transistortechnik. So kommen im MA 600 zwei Hochleistungs-Verstärkerchips zum Einsatz, die bis zu 70 Watt Leistung bei vier Ohm pro Kanal generieren können. Ein aufwändig konstruiertes Netzteil mit separat stabilisierten Spannungen für die verschiedenen Schaltkreise bereitet dabei die Basis für eine kraftvolle Signalwandlung. Für ausreichend Pufferkraft und somit Rückhalt bei hohen Impulsanforderungen sind hoch kapazitive Sieb-Elkos im Einsatz. So geht dem MA 600 auch bei einer andauernden Hochpegelpassage nicht so schnell die Puste aus. Zudem sorgen die Elektrolyt-Kondensatoren für eine Glättung der Versorgungsspannung. Schlussendlich bürgt ein großzügig dimensionierter Toroidal-Transformator für eine zuverlässige Spannungswandlung im Herzen des MA 600. An dieser Stelle sollte das separates Standby-Netzteil nicht unerwähnt bleiben. Dieses sorgt beim Magnat-Verstärker für eine besonders geringe Leistungsaufnahme von weniger als 0,4 Watt in Bereitschaft. Der Digitalaudiowandler stammt von Burr Brown und rechnet die eingehenden Datenströme mit einer Auflösung von bis zu 24 Bit um. Die Abtastrate beträgt bis zu 192 Kilohertz.
Klangqualität
Beim Hörtest brilliert der hybride Vollverstärker mit einem ungemein harmonischen und sehr authentischen Sound. Bei der CD von „The Bassface Swing Trio“ werden die einzelnen Instrumente der Jazz-Gruppe wunderbar auflösend und detailreich wiedergeben. Dabei glänzt die Basswiedergabe mit einem anständigen Druckvermögen, das selbst bei gehobenen Pegeln nicht an Ausdruck verliert. Und auch bei den hämmernden Bässen von Sven Väths Album „Retrospective 1990-97“ behält der MA 600 stets die Kontrolle über das klangliche Geschehen. Bei der Zuspielung klassischer Musikstücke gefällt der Hybridverstärker mit seiner angenehm warmen und harmonischen Wiedergabe komplexer Streichinstrumenten-Ensembles. Dabei arbeitet er die verschiedenen Obertöne gekonnt heraus, sodass der Zuhörer unmittelbar ins klangliche Geschehen einbezogen wird. Der tonale Charakter ist aber dennoch neutral, fügt dem Signal nichts hinzu, lässt im Gegenzug aber auch nichts weg. So ist der MA 600 ein rundum klangstarker Stereoverstärker, der sich für sämtliche Musikrichtungen und Lautsprechertypen empfiehlt.