Velodyne Acoustics VI-Q 10 im Test:Ausstattung und Technik
Zu den Gemeinsamkeiten mit den Deep Waves-Modellen zählt zunächst einmal die konsequente Beschränkung auf eine einzige Farbausführung, nämlich mattschwarz. Für ambitionierte Heimcineasten kommt ohnehin keine andere Farbe infrage, weil glänzende Oberflächen selbst im abgedunkelten Heimkino das Licht vom Projektor und von der Leinwand reflektieren. Ein sorgfältiges Augenmerk für Details zeigt sich auch beim robusten, textilbespannten Abdeckrahmen, der aus 10 Millimeter starkem MDF hergestellt wird: Anstelle der bei Lautsprechern zeitgemäßen magnetischen Fixierung gewährleisten dicke, solide Haltestifte zusammen mit entsprechenden Aufnahmen an der Schallwand, dass die Abdeckung auch bei sehr hohen Pegeln keinesfalls vibriert.
Ausstattung
Seitens der Anschlüsse folgt der VI-Q dem Firmencredo, alle Anwendungsszenarien sowie die unterschiedliche Ausstattung zuspielender Komponenten zu berücksichtigen. Daher verfügt der VI-Q 10, wie alle Velodyne-Woofer, über Speaker-Level-Eingänge, die ermöglichen, den Subwoofer in eine Stereo-Anlage einzubinden, deren Verstärker weder einen Subwoofer-Ausgang noch einen Vorstufenausgang hat. Bei dieser Variante führt ein Lautsprecherkabel von den Verstärkerausgängen wie gewohnt zu den Lautsprechern und ein weiteres zu den Speaker-Level-Eingängen des VI-Q. Im Idealfall verfügt der Stereo-Amp über zwei Paar Ausgänge: Anderenfalls müssen Bananenstecker oder Gabelschuhe und blanke Litze an dieselben Polklemmen angeschlossen werden, da der VI-Q - wie fast alle Subwoofer - keine Speaker-Level-Ausgänge hat, von denen aus das zweite Lautsprecherkabel zu den Lautsprechern abgehen würde. Gleichwohl bevorzugen viele anspruchsvolle Musikhörer diese Verbindungsart, weil der Subwoofer das gleiche, unverfälschte Stereo-Signal wie die Lautsprecher erhält.
Für Stereo-Vollverstärker mit Vorstufen- oder Subwoofer-Ausgang empfehlen sich die Hochpegeleingänge des VI-Q, die mit soliden RCA-Buchsen ausgeführt sind. Die Buchse für den rechten Kanal dient darüber hinaus auch als LFE-Eingang, der die beste Wahl für den Anschluss an AV-Receiver darstellt. Um das Zusammenspiel mit AV-Receivern zu optimieren, kann die interne DSP-Frequenzweiche des VI-Q mit einem kleinen Schalter an seiner Rückseite deaktiviert werden, wobei zwei Leuchtdioden den diesbezüglichen Status anzeigen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der AV-Receiver beim Bassmanagement ungestört walten darf. Im wesentlichen Unterschied zu den Deep Waves-Modellen verfügen die VI-Q-Subwoofer außerdem über ein zweites Paar Hochpegeleingänge, das mit XLR-Buchsen bestückt ist. Symmetrische XLR-Buchsen sind besonders unanfällig gegenüber Einstreuungen, was bei langen Kabelwegen durchaus relevant sein kann; viele hochwertige Amps und AV-Vorstufen sind nicht umsonst mit diesen aus dem Profibereich stammenden Anschlüssen ausgestattet. Außerdem bietet der VI-Q auch RCA- und XLR-Hochpegelausgänge sowie einen LFE-Ausgang an, um das Signal an einen weiteren Subwoofer durchzuschleifen.
Technologie
Geschlossene Gehäuse haben Tradition bei Velodyne, und der VI-Q 10 macht hierbei keine Ausnahme. Dieses Konstruktionsprinzip hat entscheidende Vorteile gegenüber ventilierten Gehäusen, wenn die primäre Maßgabe lautet, das Maximum an Präzision zu erreichen: Wo keine Reflexöffnung ist, treten garantiert keine Strömungsgeräusche auf, und für eine bestmögliche Impulstreue stellen geschlossene Volumina den Königsweg dar. Allerdings bringen sie eine Herausforderung mit sich, denn die im Gehäuseinneren wirkenden Kräfte sind bei einem leistungsstarken Subwoofer enorm - eine sehr rigide Gehäusekonstruktion ist daher oberstes Gebot. Velodyne fertigt deshalb die Schallwand der VI-Q-Woofer aus einer hochfesten, 50 Millimeter dicken Multiplexplatte, die sich aus 21 Lagen zusammensetzt. Die übrigen Gehäuseteile werden aus HDF mit einer Wandstärke von 22 Millimetern hergestellt. Robuste Aluminiumfüße koppeln den Subwoofer an die Stellfläche an; sie sind an ihrer Unterseite vollflächig mit Synthetikgewebe beklebt, dass Schwingungen dämpft und empfindliche Oberflächen schont.
Neuer Konustreiber
Auch die Komponenten im Gehäuse sind sorgfältig konzipiert und aufeinander abgestimmt, um eine möglichst präzise Wiedergabe zu erreichen; unter diesem Aspekt verzichtet Velodyne bei den VI-Q-Woofern sogar auf die bei den Deep Waves-Modellen und mehreren anderen Serien implementierten Passivradiatoren.
Der Chassiskorb des im VI-Q 10 verbauten, neuen 10“-Konustreibers wird aus Stahl hergestellt, um ihn gegen Vibrationen zu wappnen; die Membran wird aus Kohlefaser gefertigt und ist daher sehr leicht und zugleich besonders verwindungssteif. Sie ist in einer breiten Nitrilgummi-Rundsicke aufgehängt. Das Antriebssystem ist im Detail optimiert worden, um niedrigste Verzerrungswerte zu gewährleisten. Es enthält einen üppig dimensionierten Ferritmagneten und verfügt über eine 3“-Schwingspule, die vierlagig mit Reinkupferdraht gewickelt wird. Der Schwingspulenträger besteht aus zweifach beschichteter Kohlefaser, die große 6“-Zentrierspinne wird aus Baumwoll-Polypropylen-Gemisch gefertigt. Um die thermische und mechanische Belastung zu minimieren, belüften sechs Bohrungen in der hinteren Polplatte das Antriebssystem im Bereich unterhalb der Zentrierspinne, der vorgelagerten Polplatte sowie an der Schwingspule.
Seitens der Verstärkung setzen die Ingenieure auf die bewährte Class D-Topologie, die von einem schnellen Schaltnetzteil gespeist wird. Zwei MOSFET-Transistoren in der Versorgungsschaltung liefern 25 Ampere Strom und 650 Volt Spannung und stellen so souveräne Leistungsreserven sicher.