Bedienung
Der Aquos LC-32X20E präsentiert in der Bedienung Features, die echte Highlights darstellen und die es bei anderen Firmen nicht gibt. Allerdings entdeckten die AV-Magazin-Redakteure dabei ein paar Feinheiten, die noch zu verbessern wären.
So wirkt das Menü grafisch zwar sehr gut gegliedert und man manövriert schnell von einer Seite zur nächsten. Die zahlreichen Einstellungsparameter darin sind jedoch eher unübersichtlich verteilt. Zudem funktionierte die 16:9-Autoschaltung, die DVD-Breitbilder von 4:3-TV-Formaten unterscheiden und richtig proportioniert darstellen soll, nicht fehlerlos. Daher muss man per Hand das richtige Format aktivieren. Und auch das Umschalten zwischen den DVB-T-Programmen könnte etwas flotter vonstatten gehen: Mit in der Regel rund drei Sekunden mutet der Bildwechsel beim Durchzappen ein wenig träge an.
Doch die gelungenen Seiten des Sharp-Konzepts wiegen die Mankos nahezu komplett auf. Allen voran begeistert der Elektronische Programmführer (EPG). Ihm kommt die Aufgabe zu, das Programm der DVB-T-Kanäle so gekonnt zu präsentieren, dass man seine bevorzugten Sendungen auf Anhieb findet und auch komfortabel für Rekorderaufnahmen vormerken kann. Sharp ermöglicht es, die EPG-Ansicht dem jeweiligen Geschmack anzupassen (siehe Fotos unten). Bei jeder der Varianten ist augenfällig, dass der EPG die hohe Auflösung des Schirm bestens nutzt und dank verfeinerter grafischer Darstellung viel Information auf eine Menüseite packt. Besonders gut gefallen hat den AV-Magazin-Redakteuren jene Ansichtsvariante, bei der das Programm der jeweiligen Sender genau wie in Zeitschriften spaltenweise nebeneinander aufgelistet werden. Zwar präsentiert der EPG hier auf einer einzelnen Seite statt 15 Sender nur zehn. Dafür sind die Titel allerdings meist ausgeschrieben, und auch weitere einzelne Detailinfos sind abzulesen. So findet man seine Lieblingsfilme tatsächlich schnurstracks. Zumal der Sharp-EPG zehn Genres unterscheidet wie Film, Sport oder Nachrichten und alle Sendungen mit einem entsprechenden Symbol markiert. Wer will, kann die begehrtesten Genres dann nochmals farblich hervorheben – eine weitere pfiffige Suchhilfe. Und wer sich ganz auf eine einzelne Sparte festlegen möchte, darf das Programm von vorn herein entsprechend listen und bekommt zum Beispiel ausschließlich Spielfilme serviert. Last but not least: Falls man mit bestimmten Sendern überhaupt nichts am Hut hat, besteht die Möglichkeit, im Installationsmenü einzelne Programme für den EPG zu sperren. Diese bleiben dann auf den Seiten komplett außen vor, was die Übersichtlichkeit nochmals steigert.
In dieser Manier bietet der EPG eine Vorschau bis zu acht Tage. Alle Daten bleiben auch dann im Speicher, wenn der Sharp in Standby geschaltet wird. So stehen sie bei der nächsten TV-Runde sofort wieder zur Verfügung. Die meisten anderen Fernseher leeren ihren Speicher und müssen die Infos daher nach und nach neu laden. Einziger EPG-Fauxpas, den sich der Aquos leistet: Im Test brachen die aufgerufenen Inhaltsangaben häufig mitten drin ab. Da fehlt es der Elektronik offensichtlich an Speicherplatz.
Sharp verwendet die EPG-Daten schließlich noch für einen weiteren pfiffigen Service. Wer die Senderliste aufruft, um direkt auf ein bestimmtes Programm zu schalten, bekommt nicht nur die Senderplätze angezeigt. Die Liste vermeldet auch noch, was auf den Kanälen eben so läuft. Besser informiert kann man kaum sein.
Eine weitere Überraschung hält der LC-32X20E bereit, wenn man die Liste der Eingänge aufruft, um vom TV-Programm auf einen der AV-Zuspieler umzuschalten. Statt kryptisch „Ext. 1“ oder ähnliches ist dort die komplette Produktbezeichnung des angeschlossenen Zuspielers zu lesen. Voraussetzung: Der Player muss per HDMI angeschlossen und dank CEC (Consumer Electronics Control) die Daten übermitteln können. Ist dies der Fall, fügt der Sharp die Gerätebezeichnung vollautomatisch in die Übersicht ein. Per Hand ist leider keine Namensgebung möglich, weswegen via Scart angedockte Player anonym bleiben. Möglich ist dagegen, während der Installation nicht benutzte Buchsen aus der Übersicht zu streichen. Das beschleunigt das Aufrufen der jeweiligen Zuspieler.
Die sonstigen CEC-Funktionen, bei Sharp Aquos-Link genannt, konnte die Redaktion mangels eines mit Aquos-Link ausgestatteten Players noch nicht überprüfen – das wird so bald möglich nachgeholt. Immerhin aktivierte ein CEC-kompatibler DVD-Rekorder den LC-32X20E automatisch, als der Zuspieler eingeschaltet wurde. Dagegen klappte es nicht, dass der TV beim herunterfahren umgekehrt den Rekorder ausschaltete.
Bei allen Höhepunkten in der Bedienung des Sharp: Die Tasten des Infrarot-Funkers könnten etwas themenorientierter auf die Tastenfelder verteilt sein. Man gewöhnt sich zwar an die jetzige Struktur, anfangs sucht man jedoch immer wieder nach den gewünschten Funktionen. Am meisten stört dabei, dass die Keys für die Steuerung von Aquos-Link-Playern unter einer Klappe versteckt sind, die man bei jedem Bedienschritt öffnen muss. Da gehen die positiven Seiten des Signalgebers fast unter: Dank seiner Signalstärke lässt sich der Fernseher nahezu aus jeder Lebenslage heraus steuern. Wer etwa behaglich auf der Couch liegt, muss nicht jedes Mal den Arm heben und auf den Fernseher zielen – das Schalten klappt auch so.