Vorsicht, gefährlicher Basswürfel!
Zehn Kilogramm Gewicht sind für einen aktiven Subwoofer nicht gerade viel. Kommen geringe Abmessungen hinzu, sinken die Erwartungen an tieffrequente Fähigkeiten in Relation. Ob man sich angesichts des Dynaudio SUB 250 mit diesem Vorurteil gewaltig verschätzt, zeigt der Test.
In den siebziger Jahren begann die Eroberung so manchen Wohnzimmers durch Subwoofer/Satellitenkombinationen. Stichhaltiges Argument war dabei nicht etwa Klangqualität sondern Platzersparnis. Massive Standboxen sollten durch einen Basswürfel und zwei taschenbuchgroße Kleinlautsprecher ersetzt werden. Besonders attraktiv war der Gedanke, dass die wuchtige Bassbox an irgendeiner Stelle im Raum platziert werden konnte, ohne negative akustische Auswirkungen zu befürchten. Denn unter 80 Hertz nimmt die Fähigkeit des Gehörs Schallquellen zu orten rapide ab und genau bei dieser Frequenz endete der Übertragungsbereich der Subwoofer. Angeschlossen wurde so ein System ganz einfach: vom Verstärker kam das gesamte Musiksignal am Subwoofer an, dort trennte eine passive Frequenzweiche tieffrequente Teile ab und leitete den Rest in Richtung Satelliten weiter. Marktanteile dieser Sub/Sat-Systeme sind lange konstant geblieben. Doch Mitte der neunziger Jahre machten Erfordernisse des Heimkinos aktive Bass-Systeme zum festen Bestandteil der Lautsprecheranlagen. Kein Wunder also, dass die Auswahl inzwischen enorm groß ist.
Entdecke die Möglichkeiten
Für Entwickler ist die Konstruktion eines Subwoofers gar nicht so leicht, wie man vielleicht vermutet. Von wegen Chassis besorgen, Volumen berechnen und Holzkiste bauen. Zuerst gilt es den Anwendungszweck zu bestimmen, denn Subwoofer sind nicht nur notwendiger Bestandteil von Mehrkanalsystemen, sondern sie können auch hochwertige Stereosysteme bereichern. Wie das funktioniert? Ganz einfach, Hauptlautsprecher und Endverstärker werden per Frequenzweiche von den tiefen Tönen befreit, die an deren Stelle dann vom aktiven Bass übertragen werden. Dadurch steigen Abbildungspräzison und Pegelfestigkeit der Anlage erheblich an. Bedingung für einen solchen Subwoofer ist Schnelligkeit und Präzision bis in unterste Oktaven. Mit anderen Worten, der Quotient aus Membrandurchmesser und Schwingspulenlänge muss perfekt sein. Im Gegensatz dazu braucht es im Surroundbereich hohe bis sehr hohe Pegel, die auch und gerade musikfremdes Material sprich Geräusche wiedergeben müssen. Hier ist also maximaler Hub eher gefragt als das letzte Quäntchen Präzision. Doch physikalisch muss es zwischen Musik und Heimkino einen schmalen Grat geben, der Voraussetzungen beider Segmente gleichermaßen erfüllt. Mindestens das Wissen um die praktische Verwirklichung hat Lautsprecherspezialist Dynaudio – ob es im kleinsten Subwoofer bereits umgesetzt ist?