Emissionsschutz
Innerhalb dieser Zeit gelangte man bei Isotek zu einigen Einsichten darüber welche Filtercharakteristiken für welche Art von Komponenten besser geeignet sind und wie viel Strom selbst kleinere Verstärker kurzzeitig anfordern: Demnach ist ein „üblicher“ Trenntrafo mit 3-4 Kilowatt Leistung hoffnungslos unterdimensioniert. Folglich wird nicht nur in der Orion, sondern ebenso in den Filtern in Komponentenbauweise auf eine Neugenerierung des Stroms verzichtet. Statt dessen arbeiten aufwändig konzipierte Shunt-, Delta- und Serienfilternetzwerke als Türsteher – für jeden Anschlusszweig separat. Um den unterschiedlichen Anforderungen, die Geräte an die Stromversorgung stellen, gerecht zu werden, bietet die Orion in der Ausführung mit zwei Netzausgängen einen auf Quellgeräte zugeschnittenen sowie einen für leistungshungrige Elektronik spezialisierten Ausgang. Letzterer wird weniger stark und innerhalb anderer Frequenzbereiche gefiltert, um die nötige Stromstärke wirklich ungebremst passieren zu lassen. Zu rigoros ausgelegte Filter wirken wie ein Flaschenhals und lassen der angeschlossenen Elektronik zu wenig Luft zum Atmen – dynamische Kompression, das altbekannte müde dahinplätschernde Klangbild ist die Folge einer Überdimensionierung an falscher Stelle. Demgegenüber benötigen beispielsweise CD-Spieler erheblich weniger Spitzenströme und reagieren besonders empfindlich auf hochfrequente Einstreuungen in ihre Stromversorgung, hier kann also ruhigen Gewissens ein breitbandiges und steilflankiges Filter schützend vor die Quellen gestellt werden.
Die größeren Ausführungen der Orion mit insgesamt vier, sechs oder acht Netzausgängen bieten zwei hochbelastbare, für Endverstärker optimierte Ausgänge, die restlichen sind für Tonquellen und Vorstufen vorgesehen.
Dieser Aufwand ist jedoch nur die halbe Miete: Ebenso wichtig für ein optimales audiovisuelles Erlebnis wie die Abschirmung gegen äußere Störeinflüsse ist die Ableitung der Störsignale, die von den Komponenten selbst ausgehen. Insbesondere die häufig verbauten Schaltnetzteile gelten mit Blick auf deren Emissionen im Hochfrequenzspektrum als kritisch, ebenso wirken sich Einflüsse von Digitalsektionen ungünstig auf analoge Schaltungen aus. Hier kommt ein Isotek-Patent ins Spiel: „Polaris-X“. Diese Konfiguration sorgt dafür, dass Signale bestimmter Frequenzbereiche aus dem Stromkreis der Anlage herausgeführt werden. Wie bei patentiertem Knowhow nicht anders zu erwarten, schweigt man sich bei Isotek über Details dieser Technologie aus, effektiv soll damit für jede angeschlossene Komponente eine isolierte, optimale Arbeitsumgebung geschaffen werden – wie Produktmanager Marc Perfect sagt: „Die Geräte wissen nichts voneinander und können sich deshalb nicht gegenseitig stören“. Offensichtlich geht dieses Konzept auf, denn die Verteilung von CD-Spieler und Verstärker auf separate Netzleisten führt zu keinerlei nachvollziehbarem Klangvorteil.
Zwei weitere technische Merkmale der Orion werden anderswo ebenfalls propagiert, jedoch längst nicht immer so konsequent umgesetzt wie bei Isotek: Die Signalwege des sternförmigen Layouts sind millimetergenau identisch lang; mechanische Stabilität kann im Falle der Orion nicht nur ihren Anschlüssen, sondern ebenso dem Innenleben und dem resonanzoptimierten Metallgehäuse attestiert werden.