Hausmusik
Möglicherweise erleiden die inzwischen in fast aller Munde aber beileibe nicht fast allen Domizilen befindlichen Multiroom-Features das gleiche Schicksal wie der Mehrkanal-Heimkino-Hype: Nur wenige qualitätsbewusste Musik- und Filmfreunde messen einem Surround-System in den eigenen vier Wänden ausreichend hohe Bedeutung zu, um dessen höhere Kosten und Wohnraumeinschränkung in Kauf zu nehmen. Stattdessen häufen sich Gerüchte um ein vermehrtes Aufleben überkommener sozialer Aktivitäten wie lästiger Kinogänge anlässlich ausgewählter Filmereignisse. Dabei scheint es beim Thema Multiroom-Audio mehr darum zu gehen, ob der Herstelleratem lang genug ist die verständlicherweise latent phlegmatische Haltung potentieller Käufer auszusitzen, denn gerade beim Thema Wohnraumdominanz sind die guten Argumente auf der Seite der Multiroom-Verfechter. Der Nutzen einer Tondurchreiche in andere Räume ist unmittelbar einsichtig, der dazu erforderliche Aufwand denkbar gering.
Wenn die angebotene Lösung dann so gleichermaßen simpel und clever ist wie im Falle des Solo Music, sollten sich herstellerseitige Wegbereiterambitionen früher oder später auszahlen. Das Solo Music bietet zur Realisierung einer Minimalvariante von One Source-Multiroom einen zweiten Vorverstärkerausgang, der auch zum Anschluss von Subwoofern genutzt werden kann. Um einen zweiten, separaten Hörbereich mit der gleichen Tonquelle wie den Haupthörraum zu beschallen, braucht man lediglich einen Endverstärker - nebst Lautsprechern natürlich - für die zweite Zone per üblicher Cinch-Verbindung an den Vorverstärkerausgang des Solo Music anzukoppeln. Wer es komfortabel mag, kann darüber hinaus den Triggerausgang des Solo Music nutzen, um die entfernte Endstufe aus ihrem Energiesparschlaf zu wecken, sofern diese einen entsprechenden Steuereingang besitzt. Über die Fernbedienung des Solo Music kann außerdem die Lautstärke in zwei separaten Hörzonen unabhängig voneinander geregelt werden. Leider müssen sich jüngere Familienangehörige dem Musikgeschmack ihrer Eltern anpassen - oder auch umgekehrt - denn das Solo Music kann nur eine Quelle distribuieren. Dafür bietet die RS-232-Schnittstelle Spielernaturen die Möglichkeit, das Solo Music via Handheld oder ähnlicher Endgeräte zu kommandieren. Erfreulich einfach gestaltet sich auch die direkte Bedienung am Gerät, Menü-Items lassen sich über die Source-Taste auswählen, gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Einstellung gewünschter Werte mittels der Track-Skip-Tasten, erwartet hätte ich hierfür die Benutzung der Volume-Tasten. Mehrere, über die Menütaste zugängliche Weckfunktionen empfehlen das Solo Music zusätzlich als Begleiter für so ziemlich alle Lebenslagen.