iPod makes the HiFi-world go ´round
Betont multitalentiert gibt sich auch der Rest von Solo Musics Rückseite: Diverse analoge Audio-Eingänge bieten Fernseher, AV-Receiver, Playstation & Co. Kontakt und offerieren das Arcam als Schnittstelle für sämtliche Tonbelange. Doch das definitiv interessanteste Feature des Solo Music wird über die RS-232-Schnittstelle und den Tape-Eingang genutzt: der Anschluss eines iPod. Bereits die günstigere Variante mit einem optional erhältlichen iPod-Kabel namens rLead hat einiges zu bieten: Die Fernbedienung des Solo Music kann den angeschlossenen iPod steuern, das Solo Music-Display zeigt die Textinformationen zu den auf dem Apple-Winzling gespeicherten Musikdateien an und der iPod kann während der Wiedergabe geladen werden. Möglich werden diese Funktionen durch die Bestückung des Interface-Kabels rLead mit Cinch-Steckern und einem RS-232-Stecker. Sämtliche über die reine Audio-Wiedergabe hinausgehende Funktionalität wird über diese Schnittstelle abgewickelt. Wieso ist die iPod-Kompatibilität das wichtigste Ausstattungsmerkmal des Solo Music? Weil im Grunde genommen die gesamte Musikbranche inklusive der Hersteller hochwertiger Wiedergabelösungen Apple-Chef Steve Jobs dankbar sein sollte, die Präsentation des lifestyligen Mini-MP3-Abspielgerätes hat nicht weniger als eine kleine kulturelle Revolution unterstützt und beschleunigt. Der iPod wurde im Nu zum Must-Have, nicht nur für jugendliche Käufer, vielmehr die für High End interessanten Zielgruppen sind für die trendigen Erzeugnisse aus Californien überdurchschnittlich affin, doch lange Jahre verschlief die klassische Audio-Hardware-Zunft die riesigen Chancen eines solchen Aufmerksamkeitsmagneten. Datenreduktion, Lifestyle und Mobilität gehörten und gehören im allgemeinen nicht unbedingt zu den Themen, mit denen sich eine Marktnische, die zu Recht ein elitäres Qualitätsbewusstsein propagiert, gerne „befleckt“. Dabei ist die konstruktive Überlegung simpel: Wer noch keine Berührungspunkte mit hoher Musikwiedergabequalität hat, aber immerhin überhaupt an Musik interessiert ist und sich nun nach bezahlbaren Anlagen umschaut, die ein qualitativ anderes Ergebnis bieten als das gewohnte, kann mit der Option seine auf dem iPod gespeicherte Musiksammlung zuhause in höherer Qualität zu genießen, hinter dem Ofen hervorgelockt werden.
Abgesehen vom Argument des cleveren Umgangs mit längst geschaffenen Fakten ergibt sich für die High End-Welt eine weitere Perspektive, denn iPod und Klangqualität müssen sich nicht ausschließen. Genau hier setzt die etwas teurere Variante des iPod-Kontakts zum Solo Music an: das rDock. Arcam stellte nicht die Frage, ob sich eine eigene iPod-Dockingstation lohnt, sondern nutzte seine Kernkompetenz um kurzerhand eine speziell auf Arcam-Komponenten abgestimmte analoge Dockingstation zu entwickeln, die aus dem iPod bestmögliche Klangqualität herausholen soll - bravo! Details des rDock mögen tatsächlich recht abgehoben erscheinen, doch der kompromisslose Aufwand lohnt sich klanglich in erstaunlich großem Maße. Besonders die abschaltbare Ladefunktion dürfte nicht-audiophilen Zeitgenossen ein skeptisches Stirnrunzeln entlocken, die auf diesem Weg erreichte Eliminierung des Netzteilrauschens resultiert allerdings in einem so deutlichen klanglichen Zugewinn, dass auch der letzte Pragmatiker von dieser skurril wirkenden Option überzeugt werden dürfte. Auch als Bindeglied zwischen iPod und HiFi-Komponenten anderer Hersteller mit entsprechenden Anschlüssen funktioniert das rDock übrigens hervorragend, es stellt sicherlich eine der derzeit klanglich besten Möglichkeiten dar, vom iPod Musik zu hören.