Interview mit T+A-Geschäftsführer Siegfried Amft
AV-Magazin: Herr Amft, welche Bedeutung hat ein Produkt wie der Vollverstärker V 10 innerhalb der übrigen T+A-Komponenten?
Amft: Der V10 ist das erste Gerät einer kompletten, reinrassigen Zweikanal-High-End-Serie, die sich bewusst an anspruchsvolle Musikfreunde richtet, Leute also, die Musik nicht mit Video oder Surround mischen möchten. Dieser Kreis ist relativ groß und wächst sogar noch, Schallplatte und CD sind die wichtigsten Tonquellen.
AV-Magazin: Über den V 10 war mehrfach zu lesen, dass die gute alte Röhre auf Hightech
trifft und das Ergebnis überwältigend ist. Ist das in Ihren Augen richtig beschrieben?
Amft: Ja, denn wir kombinieren modernste Schaltungstechnik mit den Vorteilen der Röhre. Dadurch haben wir nicht nur den typischen Röhrenklang, sondern deutlich höhere Ausgangsleistungen mit extrem verbesserten Bandbreiten. Das klingt über alles deutlich besser und macht Röhrenverstärker erst wirklich perfekt.
AV-Magazin: Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, ein hochmodernes Schaltungskonzept
mit Röhren auszustatten?
Amft: Lothar Wiemann, unser Entwicklungschef, und ich sind alte Röhrenfans, waren aber nie mit der Über-Alles Performance zufrieden. (Fehlende Leistung und Breitbandigkeit). Deshalb hat Lothar Wiemann dann zu unserem 25 jährigen Jubiläum dieses revolutionäre Konzept entwickelt und in die Praxis umgesetzt.
AV-Magazin: Es steht außer Frage, dass der V 10 ausgesprochen hohe Erlebnisqualität bietet.
Was glauben Sie, auf welchem Wege potenziellen Kunden das am Besten demonstriert werden kann?
Respektive, wo kann ich einen solchen Verstärker in Aktion erleben?
Amft: Man braucht gute Händler. (Wir können rund 80 in Deutschland empfehlen). Wie bei allen High End-Produkten muss die Demonstration perfekt stimmen, vom Kabel bis hin zum stabilen Netz. Insbesondere die Lautsprecher müssen breitbandig und schnell sein, sonst kommt die enorme Leistungsfähigkeit des V10 nicht richtig zum tragen. Wir setzen bewusst unsere TCI 1 und TCI 2 Lautsprecher ein, weil diese sehr dynamisch sind und Elektrostaten im Hochtonbereich verwenden. Röhre mit Elektrostat ist die perfekte Kombination!
AV-Magazin: Sie sind über 25 Jahre erfolgreich im Geschäft. Wie schätzen Sie die
Marktentwicklungen im gehobenen Bild- und Tonbereich ein?
Amft: Wie schon oben angesprochen, entwickeln sich die verschiedenen Marktsegmente auseinander. Die früher von einigen Leuten angedachte eierlegende Wollmilchsau wird es nicht geben. Der Bereich des High End-Zweikanal wächst weltweit. Nicht im ultrateuren Bereich, sondern da, wo es gute Qualität fürs Geld gibt. Diese Leute wollen nur HiFi mit CD, Platte und allenfalls SACD. Der High End-Heimkinobereich wächst ebenfalls, hier sind wirklich große Anlagen mit riesen Power und modernster Bildtechnik angesagt. Im Life Style-Segment hat sich einiges anders entwickelt. 7.1 ist undenkbar im normalen Wohnraum, selbst 5.1 ist schwierig. Die Leute sind auch nicht bereit, Unsummen auszugeben oder riesige Anlagen zu akzeptieren. Das Design muss passen. Wir sind hier mit schlanken Lautsprechern wie Talis oder Lignum sehr erfolgreich und mit kompakter Elektronik, wie dem CD Receiver K1 und dem neuen DVD-Receiver K1 AV. Dieses Gerät ist ein echter Renner, weil es einfach zu bedienen ist, den relativ dürftigen Ton der Flachbildschirme mit 180 Watt Leistung und über drei Lautsprecher und Virtual Surround zu einem echten Klangerlebnis macht und den Nebenraum mit beschallen kann.