Klang
Für die Beurteilung des praktischen Klangbildes nehmen wir die neue Super Audio CD aus dem Hause Telarc. Das Los Angeles Guitar Quartett präsentiert auf seinem aktuellen Werk Lago Brazil (Telarc SACD-60686) eine vollkommen entspannte Mischung perfekt inszenierter Gitarrenklänge, die von wohldosierten Perkussionsinstrumenten begleitet werden.
Die Snell C7 zeigt bereits ab den ersten Spielminuten ihr wahres Gesicht. Anstatt sich hinter einem matten Vorhang zu verstecken, tritt sie mutig in den Vordergrund und gibt die scharf angezupften Gitarrenseiten plastisch und ausdrucksstark wieder. Dabei untermalt der präzise abgestimmte Grundtonbereich das akustische Geschehen eindrucksvoll. Forsche Griffe in die metallischen Seiten erklingen quicklebendig. Fast scheint es, als ob das Quartett vor uns im Hörraum spielt. Der D´Appolito-Verbund überzeugt auch in puncto Rundstrahlverhalten. Selbst auf den seitlichen Couchplätzen verliert das Klangbild kaum an Volumen und Ortungstreue. Die weibliche Gesangsstimme der rassigen Südamerikanerin brilliert durch eine wohl abgestimmte tonale Balance, die das Wechselspiel zwischen Kopf- und Bauchstimme beneidenswert gut beherrscht.
Bei der 7. Symphonie von Beethoven gibt sich die stattliche Amerikanerin keinerlei Blöße. Mit selbstsicherem Mut und eigenständiger Charakterstärke gibt sie komplexeste Musikwerke auf ihre eigene, faszinierende Art und Weise wieder. Nicht dass wir uns falsch verstehen, die Snell C7 ist kein Allerwelts-Lautsprecher. Das will sie auch gar nicht sein. Mit ihrer besonderen Interpretationsbandbreite erlebt man selbst bekannte Musikstücke aus einer neuen Perspektive. Das ist nicht nur überaus interessant, sondern macht auch unglaublich viel Spaß. Wenn dann noch eine beruhigende Pegelreserve für dynamische Pegelsprünge bleibt, kann man sich der emotionalen Wirkung dieses Lautsprechers nicht mehr entziehen.