Mit Bravour
Oftmals ist die Praxis überzeugender als alle Theorie, dies gilt für die unkomplizierte Netzwerk-Einbindung wie für die praktischen Vorzüge einer Musikverwaltung per Software beziehungsweise Streaming Client; vorausgesetzt, dieser gefällt mit einem derart durchdachten Bedienkonzept wie der Music Player. Als besonders nützlich fallen zwei Optionen auf: Neben Internetradio-Stationen können auch Titel auf NAS-Festplatten als Favorit bestimmt werden, denn der Music Player ermöglicht es, Quellen-übergreifende Favoriten und Favoritengruppen anzulegen. So braucht man beim Stöbern durch die Musiksammlung und das extrem reichhaltige Internetradio-Angebot nicht in technischen Kategorien wie Tonquelle und Speicherort zu denken – man darf sich ganz frei der Lust an einer intuitiv gestalteten musikalischen Reise hingeben. Für zielgerichtetere Navigation durch den Musikfundus erweist sich die Buchstaben-Suche in Musiklisten als außerordentlich hilfreich: Nach Eingabe eines Letters springt der Music Player zum ersten Eintrag einer Auswahlliste, der mit diesem Buchstaben beginnt.
Bei aller kultivierten Spielfreude an neuen Zugangsweisen zu einem Musikangebot und viel neu entdeckter Musik aus dem eigenen Bestand: Eine Komponente wie der Music Player will und muss vor allem durch wirklich ausgezeichnete Klangqualität überzeugen – und das kann er spontan, nachhaltig und vorbehaltlos. Hersteller von High End-Streaming Clients propagieren hinsichtlich audiophiler Qualitäten ja gar ein Alleinstellungsmerkmal für sich: Werden unkomprimiert gestreamte Audiodaten gewandelt, entfallen klangschädliche Einflüsse durch die Mechanik eines CD-Laufwerks, wie gering diese auch sein mögen, stellt dies natürlich gerade für von bestmöglicher Musikwiedergabequalität Infizierte eine aufregende Perspektive dar. Dagegen lässt sich zwar einwenden, dass herkömmliche Festplatten ebenso rotieren wie CD-Laufwerke und der CD-Importvorgang mindestens aufgrund selbiger Problematik von Computer-Laufwerken niemals ganz verlustfrei gelingt, doch möglicherweise wirken sich diese Faktoren weniger aus. Außerdem lockt die nicht allzu ferne Zukunft mit Downloads in Studio-Master-Auflösung – wie alledem auch sei, der T + A Music Player klingt vorzüglich.
Bei CD-Wiedergabe erreicht er mit seiner mitreißend frischen, sehr dynamisch-energischen und zugleich außerordentlich fein nuancierten, erwachsenen Spielweise mühelos das Niveau preislich vergleichbarer CD-Spieler – reiner CD-Spieler wohlgemerkt. Dank prächtiger, jedoch niemals überzeichneter Klangfarben und großzügiger Raumdarstellung zieht der T + A bei Einspielungen wie „Nature's Concertos“, einem hervorragend produzierten Sampler mit asiatischen Klangmalereien von First Impression Music, sofort in seinen Bann. Dieselbe Musik gewinnt über den Music Player von NAS-Festplatte wiedergeben – dorthin zuvor mit nicht komprimierender Codierung in iTunes importiert – tatsächlich nochmals merklich an Stabilität, Substanz und Transparenz im Klangbild. Ebenso vermag sich der Music Player in Sachen Grob- und Feindynamik als Streaming Client weiter zu steigern, derselbe Eindruck entsteht bei Didos aktuellem Album „Safe Trip Home“: Ihre Stimme wirkt noch etwas unmittelbarer, plastischer vor den Zuhörer gestellt. Auch aus rein audiophiler Sicht lohnt es also allemal, sich eventuelle Berührungsängste vom T + A Music Player nehmen zu lassen, diese Symbiose von Erscheinung, Funktionalität und Klangqualität könnte man glatt als „HiFi 2.0“ titulieren.