Ohne Kompromisse
Auch der Digital-Analog-Wandler des Music Players lässt sich hinsichtlich seiner Filtercharakteristik anpassen, die Optionen wurden hier im Vergleich zum SACD 1250 R, der vier unterschiedliche Filterstufen bietet, auf zwei reduziert, was allerdings in der meisten Leute Praxis vollkommen ausreicht. Dies sind die von T + A bekannten FIR-Filter, welche eine sehr gute Impulsantwort bei linearem Frequenzgang realisieren: Das klassische FIR (Finite Impulse Response) sowie ein nochmals weiter hinsichtlich Impulstreue auf der Zeitachse getrimmtes impulsoptimiertes FIR-Filter, welches sich durch besonders ausgeprägte Dynamik und wieselflinkes, akkurates Timing auszeichnet.
Ebenso bekam das Multitalent die Option spendiert, die Phasenlage des Ausgangssignals per entsprechendem Tastendruck invertieren zu können um phasengedreht produzierten Aufnahmen gerecht zu werden, die häufiger anzutreffen sind, als man wohl meinen sollte. Die Ausgangsstufe des Music Players hält gleich zwei sehr nützliche Features parat, die zeigen wie ernst die Bedeutung des Firmenkurznamens „T + A“, nämlich „Theorie und Anwendung“, von den Herforder Ingenieuren genommen wird. Mittels eines phasenlinearen Besselfilters kann der Nutzer die Bandbreite des analogen Ausgangssignals reduzieren, um eine klanglich verträgliche Anpassung an Verstärker mit niedriger Bandbreite vorzunehmen. Besitzer eines Music Players können eigentlich auch gleich auf einen separaten Verstärker verzichten, falls sie keinen Kopfhörerausgang benötigen, denn die mit hochwertigen Bauteilen aufgebaute Ausgangsstufe ist außerdem im Pegel regelbar. Ferner kann eine Klangregelung zugeschaltet werden, doch diese Option dürfte Audiophile weniger tangieren. Dank dieser regelbaren Ausgänge lässt sich wunderbar eine minimalistische, sehr hochwertige Anlage zusammenstellen, bestehend aus einem Music Player und einem Paar adäquater Aktiv-Lautsprecher.
Obgleich sich für einen waschechten Stereo-CD-Spieler mit High End-Anspruch allein der hier getriebene Aufwand in der Konstruktion von Wandlersektion und Ausgangsstufe schon gelohnt hätte, bietet der Music Player dank seiner zwei Digitaleingänge als Digital-Analog-Wandler für externe Quellen wie beispielsweise Digitaltuner oder Satellitenreceiver zusätzlich wesentlich weiter reichende klangliche Möglichkeiten als solche Geräte im Stand Alone-Betrieb gestatten. Selbst datenreduzierte Tonformate wie MP3 klingen über den Music Player abgespielt durchaus passabel, die Digital-Analog-Wandlung durch den T + A erhebt dieses Futter natürlich auch nicht zu audiophil akzeptabler Kost, doch muss man in allen Situationen auf optimale Klangqualität pochen oder könnte man im Sinne des Musikinteresses auch mal fünf gerade sein lassen und nur komprimiert verfügbare Titel aus der Sammlung eines Bekannten trotzdem anhören? Wer dieses Wagnis eingeht, wird jedenfalls über das mit dem Music Player erreichte klangliche Ergebnis bei MP3-Wiedergabe erstaunt sein, das rangiert doch eher im Bereich einer Limousine als einer Kutsche.