Eine Frage des Systems
Steht man vor der Entscheidung, sich einen neuen Flachbildschirm zu kaufen, wird man mit vielen Fragen konfrontiert. Neben der Auflösung und der Bildschirmgröße stellt sich vor allem die Frage nach der Technik: LCD oder Plasma? TV-Hersteller und Käufer sind zwei Lager geteilt, die ihre Techniken mit zahlreichen Argumenten durchsetzen wollen. Zudem es keine richtige oder falsche Technologie gibt, sondern eher die Anwendung im Vordergrund stehen sollte. Heute ergibt sich eine Grenze zwischen LCD und Plasma-Geräten zwischen 37 und 42 Zoll, da sich hier die Produktionskosten und damit das Preis/Leistungsverhältnis in etwa die Waage halten. So sind Plasma-Geräte mit ähnlichem Preis/Leistungsverhältnis ab einer Bildgröße von ca. 100 Zentimeter preisgünstiger. LCD-Geräte erzeugen in der Regel ein helleres Bild, dass durch Brillanz und Leuchtkraft begeistert. Gerade im Vorführraum beim Händler stechen diese Geräte gegenüber Plasma-Schirmen deutlich heraus. Aber Vorsicht: im Wohnzimmer zu Hause wird es nie so hell sein wie im Ausstellungsraum des Händlers. Legt man Wert auf das Kinoerlebnis in den eigenen vier Wänden ist ein genauer Blick auf die aktuellen Plasma-Geräte wie den hier getesteten Viera TH-42PX600 Pflicht. Gerade im abgedunkelten Raum fahren solche Geräte ihre ganzen Stärken aus. Gegenüber LCD-Modellen bieten sie den satteren Schwarzwert, da die Plasma-Technologie keine Hintergrundbeleuchtung benötigt. Durch diese wirkt ein dunkles Bild bei einem LCD-Gerät nie ganz schwarz. Zudem hat es die Plasma-Technologie leichter, schnelle Bewegungen darzustellen. Gerade bei Bildschirmgrößen, die das Kinofeeling ins Wohnzimmer holen soll, haben die Plasma-Fernseher die Nase vorn.
Vorurteile, dass Plasma-Geräte im Gegensatz zu LCD-Fernsehern eine zu kurze Lebenszeit aufweisen, sind heute haltlos. Nahezu alle Hersteller sprechen heute von 30.000 Stunden und mehr – Panasonic verspricht sowohl bei LCD- als auch bei Plasma-Modellen 60.000 Stunden. Das sind bei einer Laufzeit von 8 (!) Stunden pro Tag ca. 20 Jahre – und dann sollte sowieso ein neuer Fernseher fällig sein. Ein zweites großes Vorurteil ist der hohe Stromverbrauch eines Plasma-Fernsehers. Aber wie gesagt, auch dies ist ein Vorurteil. Bei Plasma-Geräten ist der Stromverbrauch abhängig vom Bildinhalt. Den höchsten Verbrauch hat so ein Gerät, wenn ein leuchtendes, helles Bild auf dem ganzen Schirm zu sehen ist. Spielt er dagegen „normales“ Film- oder Fernsehmaterial ab, liegt der Stromverbrauch deutlich darunter. Bei LCD-Geräten dagegen ist der Verbrauch in Abhängigkeit von der Hintergrundbeleuchtung immer konstant. Schaut man „normal“ helles Bildmaterial, liegt der Stromverbrauch in identischen Größenordnungen – bei Filmen wie „Herr der Ringe“ oder „Gladiator“ mit vielen dunklen Szenen ist der Panasonic-Plasma sogar sparsamer. So verbraucht der TH-42PX600 bei optimal eingestelltem Bild mit einer Stunde Gladiator 0,130kWh, während hierbei ein LCD-Gerät vergleichbarer Bildgröße bei ca. 0,190kWh liegt. Normales Fernsehprogramm benötigt ca. 210 Watt, aber auch hier ist der Verbrauch stark abhängig vom Bildinhalt. LCD-Geräte dagegen haben immer den gleichen Stromverbrauch unabhängig vom Bild. Schaltet man beim Panasonic den Power-Save Modus ein, wodurch die Bildhelligkeit herabgesetzt wird, verringert sich der Stromverbrauch um ca. 50 Watt. In unserer Ausstattungstabelle geben wir ab sofort bei Fernsehgeräten den Stromverbrauch bei unerschiedlichen Graustufen an, so dass ein Vergleich untereinander einfacher möglich wird.