Technik
MBL ist eine Technologiefirma, was schon der erste Blick unter den Gehäusedeckel verrät. Picobello sind mechanischer Aufbau und Herkunft der Bauteile. Auffälligster Punkt ist der große, 450 Watt-starke-Ringkerntransformator, dessen Leistung ausschließlich den Endstufenzweigen zur Verfügung steht. Für die akkurate Energieversorgung der Eingangsstufe und der Steuerung kommen zwei weitere Netzteile zum Einsatz. Zwischen den einzelnen „Stromkreisen“ sorgt ein durchdachtes Filterkonzept dafür, dass es zu keinen gegenseitigen Beeinflussungen kommt. Ein wichtiger Schlüssel für hochwertige Wiedergabequalität. Auf den Innenseiten der sich rechts und links befindenden Kühlkörper sind je vier selektierte Leistungstransistoren montiert. An vier Ohm leistet die Endstufe 184 Watt und an acht Ohm sind es immerhin noch 114 Watt. Selbst bei leichten bis mittleren Phasendrehungen bleibt dieser Wert stabil. Für genügend Energiereserven sorgen hochwertige Elkos, deren Kapazität sehr ordentlich dimensioniert ist. Interessant ist die Lösung der Pegelregelung. Im hinteren Teil des Gerätes in kürzester Entfernung zu den Eingängen sitzt ein Motorpotentiometer, das sowohl über die Fernbedienung RC-01 als auch über die Wippe auf der Front gesteuert werden kann. Für diese Konstruktionsvariante hat sich das Entwicklungsteam aus klanglichen Gründen entschieden. Der Inhalt dieser Aussage gewinnt nachhaltig an Wert, wenn man sich den Kopfhöreranschluss genauer anschaut. Da wir gerade den fantastischen Kopfhörerverstärker Beyerdynamic A1 im Einsatz haben, wollten wir einen kleinen Vergleich machen. Dieses Vorhaben scheiterte an dem Umstand, dass die Kopfhörerbuchse des MBL 7006 stillgelegt ist. Wir kennen keinen zweiten Hersteller, der so konsequent ist, diesen Anschluss aufgrund klangbeeinträchtigenden Verhaltens einfach abzuschalten. Allerdings wäre zur Vermeidung neugieriger Nachfragen besser eine neue Frontplatte entworfen worden. Doch sei‘s drum, dem AV-Magazin ist hohe Klangqualität wichtiger als alles andere.