Bildeindrücke und Messungen
Mit 3.050 Lumen ist der BenQ TK850i strahlend hell, und übertrifft die Herstellerangabe sogar. Besonders erwähnenswert finden wir, dass er in diesem hellsten Modus („Bright“) keinen unschönen Grünfarb-Look erzeugt, wie es andere Projektoren in aller Regel tun. Die Farben reproduziert der BenQ TK850i durchweg brauchbar, wenn am Nachmittag die Sonne ins Wohnzimmer scheint.
Für eine natürliche Farbwiedergabe ist der Bildmodus „Cinema“ allerdings noch besser geeignet. Beeindruckende 1.650 Lumen (D65) reichen aus, um im dedizierten Heimkino Leinwandbreiten bis zu 4,50 Meter strahlend hell zu befeuern, oder im Wohnzimmer entsprechend kleinere Bildbreiten bei zunehmendem Umgebungslicht.
Der dynamische Kontrast beträgt 2.154:1 (On/Off). Werden alle dynamischen Helligkeitsregelungen ausgeschaltet, reduzieren sich nativer On/Off-Kontrast (850:1) und Lichtausbeute (1.025 Lumen). Aus diesem Grund empfehlen wir folgende Einstellungen: „Brilliant Color“ 5 und „Dynamische Blende“ Hoch. Diese Werte ergeben einen sehr guten Kompromiss aus Lichtausbeute (1.400 Lumen), Farbdarstellung und Kontrastumfang.
Für HDR sollte „Brilliant Color“ 10 betragen und die „Dynamische Blende“ Hoch. Um ein richtig helles HDR-Bild zu erhalten, sind Kontrast 70 und Helligkeit 48 empfehlenswert. Damit werden alle Inhalte von 0,001 – 1000 Nits via Tone Mapping von unserem Testgast mit bis zu 1650 Lumen (D65) dargestellt – und das ist schon wirklich hell!
Der BenQ TK850i skaliert Full-HD-Filme sehr gut auf UHD-Auflösung hoch. Mit der XPR-Technologie erhalten TV-Serien, Sport-Events und Kinofilme noch einen Hauch mehr Details. Spielfilme mit 24 Hz werden originalgetreu reproduziert. Wird „Motion Enhancer 4K“ aktiviert, verbessert sich die Bewegungsdarstellung, ohne dass nennenswerte Bildfehler erzeugt werden. Den Regenbogen-Effekt (RBE) empfinden wir als angenehm gering. Allenfalls Bildinhalte mit kontrastreichen Kanten, wie sie in „Tomb Raider“ in der nächtlichen Schifffahrt unter sternenklarem Himmel zu sehen sind, sorgen für gelegentliche Farbblitze. Die Dynamische Blende erzeugt quasi ein Global-Dimming. In dunklen Szenen schließt sie und regelt die gesamte Helligkeit herunter. In hellen Szenen öffnet sie und lässt das komplette Lampenlicht passieren. Da sie sehr langsam und gefällig arbeitet, stört sie unseren Filmgenuss nicht.
Egal ob Fußballspiele, Formel 1 Rennen oder spannende Blockbuster, die gute Schärfe sorgt für knackige Bilder. Feindetails werden hervorragend herausgeschält. Mit „Brilliant Color“ 5 sehen die Farben obendrein realistisch aus. Dunkle Inhalte besitzen viel Zeichnung.
UHD/HDR-Filme werden mit bis zu 60 Hz fehlerfrei projiziert. Gemini Man gefällt mit realistischen Farben und flüssiger Bewegungsdarstellung. Spitzlichter werden mit bis zu 1.650 Lumen (D65) auf die Leinwand geworfen. Dank des erweiterten Farbspektrums (Rec.2020/P3) reproduziert unser Testgerät die Farben noch kraftvoller im Vergleich mit der Full-HD-Fassung und ihrem kleineren Rec.709-Farbraum. Auf Nachtszenen ohne Spitzlichter liegt ein leichter Grauschleier. Dieser ist darin begründet, dass der BenQ TK850i Schwarz etwas aufhellt. Immerhin handelt es sich um einen für das Wohnzimmer konzipierten Projektor. Da hier in der Regel Restlicht vorhanden ist, welches das Schwarz auf der Leinwand überstrahlt, ist aus physikalischen Gründen kein abgrundtiefes Schwarz möglich. Daher hat sich BenQ dazu entschlossen, den bestmöglichen Schwarzwert gegen eine höhere Lichtausbeute zu tauschen. Und das funktioniert sehr gut: Sobald helle Spitzlichter und Farben hinzukommen, wandelt sich der Eindruck und die Plastizität nimmt sichtbar zu. Straßenlaternen in der Nacht besitzen eine fantastische Strahlkraft. Während der Tageslichtaufnahmen läuft unser Testgast dann zur Hochform auf. Wenn Will Smith im Hafen entlang geht, leuchten das Wasser in sattem Cyan unter strahlend blauem Himmel. Wolken zeigen alle vorhandenen Strukturen. Sogar einzelne Taue der Segelboote sind erkennbar.
Die TV-Serie „Mad Men“ (Amazon Prime Video) spielt in den 1960er-Jahren. Es geht um verschiedene Charaktere, die in einer Werbeagentur tätig sind. Die Farbstimmung erscheint natürlich. Die bunten Kleider aus der Zeit strahlen prachtvoll. Die dunklen Anzüge der Männer besitzen viel Zeichnung. Revers und Knöpfe sind jederzeit gut zu sehen. Erdfarbige Strukturen werden fein strukturiert herausgeschält und heben spiegelnde Elemente klar ab. Der Zigarettenrauch sieht authentisch aus. Er besitzt eine leichte Blautönung.
Sollte es nachmittags doch noch etwas heller sein im Wohnzimmer, stellt das für den BenQ TK850i keine große Herausforderung dar. Er wird einfach in den Bildmodus „Bright“ geschaltet. Jetzt stehen über 3.000 Lumen zur Verfügung, die sich gegen das Restlicht prima durchsetzen können.