BenQ W2710i im Test:Messungen
Die Maximalhelligkeit wird mit 2.200 Lumen beziffert, die der Projektor im Bildmodus „Hell“ auch knapp erreicht, allerdings mit sichtbar zu kühler Farbdarstellung. Ab Werk ist der „Kino“-Modus aktiv, den wir für die Kalibrierung heranziehen, weil dieser eine etwas höhere Lichtausbeute ermöglicht als die bereits werksseitig kalibrierten Bildmodi „User“ und „Filmmaker“. Es sind nur minimale Anpassungen nötig für normgerechte Farben. Kalibriert bleiben 1.040 Lumen für SDR- und 1.280 Lumen für HDR-Inhalte. Das reicht für Bildbreiten bis zu 3,30 Meter, um diese strahlend hell zu befeuern.
Der statische On/Off-Kontrast beträgt 660:1 und lässt sich dynamisch auf 1.900:1 steigern. Dafür muss lediglich die Auto-Blende eingeschaltet werden. Der Schwarzwert verbessert sich damit von 1,93 Lumen auf 0,67 Lumen. Der HDTV-Farbraum Rec.709 wird mit 100 Prozent abgedeckt. Der HDR-Farbraum DCI-P3 erzielt mit Filter 96 Prozent und ohne Filter noch rund 90 Prozent. Allerdings ist die Lichtausbeute ohne Filter 54 Prozent höher. Zugunsten der besseren Lichtausbeute betreiben wir den BenQ deshalb ohne internes Farbfilter. Bei Zuspielung von HDR10+-Inhalten schaltet der Projektor selbständig in den „HDR10+“-Bildmodus. Besitzt die Signalquelle nur herkömmliches HDR10, reproduziert der Beamer die Filme mit seinem HDR10-Modus. Es werden alle Inhalte von 0,0 – 1.000 Nits im Rahmen des (dynamischen oder statischen) Tone Mappings dargestellt.
- Der HDR-Farbraum DCI-P3 wird mit rund 90 Prozent ordentlich abgedeckt, wenn das interne Filter ausgeschaltet ist. Dafür ist die Lichtausbeute 54 Prozent höher
- Das Gamma verläuft ohne eine einzige Änderung vortrefflich um Vorgabe von 2,2 herum, dank der exzellenten Werkseinstellung von BenQ
- Der Graustufenverlauf ist bilderbuchmäßig. Rot, Grün und Blau verlaufen exakt auf der 100 Prozent-Vorgabe, so dass sich über alle Helligkeitsabstufungen neutrale Farben ergeben
Bildeindrücke
- In „Tenet“ von der 4 Ultra HD Blu-ray leuchten die Farben prachtvoll und dunkle Bereiche sind bestens durchgezeichnet mit „HDR-Pegel 1“
Mit 30 Dezibel im hohen Lichtmodus ist der BenQ W2710i sicherlich kein Leisetreter, aber bereits angenehm leise und finden wir völlig unkritisch, sobald Filmton zu hören ist. Die Bewegungsschärfe ist sehr gut, weil Inhalte mit 24, 50, 60 Hertz originalgetreu projiziert werden, sobald die Zwischenbildberechnung auf „niedrig“ aktiviert ist. Der gefürchtete Regenbogen-Effekt (RBE), den alle Ein-Chip-Projektoren ob ihrer sequentiellen Farbdarstellung besitzen, fällt angenehm gering aus, so dass auch empfindliche Gemüter einen Blick riskieren dürfen. Die Schärfe ist auf einem hervorragenden Niveau, so dass in „Lamborghini“ alle Details messerscharf herausgeschält werden. Die „lokale Kontrastverbesserung“ analysiert dunkle und helle Bereiche eines Bildes und passt die Inhalte so an, dass der Kontrastumfang sichtbar gesteigert wird (siehe Fotos unten). Dieses Feature war bislang nur erheblich teureren Projektoren vorbehalten, die ab 35.000 Euro erhältlich sind, und wird von BenQ erstmalig im W2710i verwendet. Bravo!
In „Sully“ von der 4K Ultra HD Blu-ray überstrahlen Inhalte ins Weiß, weil diese weit oberhalb von 1.000 Nits gemastert sind, die der Projektor maximal darstellt. Andere kritische Filme wie „Der Marsianer“, „West Side Story“ und „Top Gun: Maverick“ überzeugen hingegen vollumfänglich. Mit der lokalen Kontrastverbesserung und Auto-Blende nehmen Plastizität und Durchzeichnung sichtbar zu. Einen Grauschleier können wir nicht ausmachen. Lediglich die Letterboxbalken erscheinen eher dunkelgrau als Schwarz. Mit HDR10+ läuft der Projektor dann zur absoluten Hochform auf. Das dynamische Tone Mapping lässt Farben besonders kraftvoll leuchten. Rot- und Blaufarbtöne haben wir selten so beeindruckend gesehen.
- Als Lamborghini im gleichnamigen Film im Büro sitzt, sind nicht alle Bücher im Regal hinter ihm auszumachen, wenn die „Lokale Kontrastverbesserung“ ausgeschaltet ist
- Ist die „Lokale Kontrastverbesserung“ auch "hoch" aktiviert, sind alle Bücher hinten rechts klar und deutlich zu sehen. Ebenso wird das Bild heller und plastischer
- In „Sully“ ist auf den Displays nicht mehr alles erkennbar, weil der W2710i Bildsignale nur bis 1.000 Nits mittels Tone Mapping darstellen kann