Bild und Klang
Loewe nimmt für sich in Anspruch, alle seine Flachfernseher mit hochwertigen Lautsprechern auszustatten. Tatsächlich bietet der Hersteller erstaunliche Lösungen an, die bis zum Surroundsound-Projektor reichen. Die integrierten Schallwandler des Connect 42 können mit den beeindruckenden Leistungen solcher externen Boxen-Varianten allerdings nicht mithalten. Daher sollte man seine Erwartungen etwas zurückschrauben. Hören lassen kann sich der Connect 42 dennoch. Er punktet mit Ausgewogenheit und sehr guter Sprachverständlichkeit, sodass man sich jeden Abend aufs Neue über den natürlichen Klang seines Flachfernsehers freut.
Dasselbe gilt für das strahlend helle Bild des Connect. Es erleuchtet das Wohnzimmer geradezu, ohne jedoch eine Spur aufdringlich zu werden. Da überzeugt nicht nur die Farbkraft des Panels, sondern auch die Feinheiten der Farbdarstellung nehmen für den Loewe ein: Alle Motive sind bestens durchgezeichnet und erhalten hohe Plastizität. Diese Fähigkeit macht sich auch mit Schwarz-Weiß-Schattierungen bemerkbar, bei denen der Schirm lediglich in sehr hellen und sehr dunklen Motivteilen einen Tick übertreibt. In der Praxis fällt dies jedoch kaum auf und wirkt daher nicht störend. Zumal die satte Schwarzdarstellung für solch hohen Kontrast sorgt, dass auch lichtarme Höhlenausflüge oder Reisen in ferne Galaxien mit spannungsgeladenen Bildern aufwarten.
Kleine Abstriche müssen lediglich jene machen, die mit der Lupe letzte Feinheiten fokussieren. So ruckelte die Laufschrift der eingelegten Testbild-DVD, als der Player 50-Hertz-Standardbilder auf 1080p-Aufösung hochrechnete. Diese Konstellation empfiehlt sich dann, wenn der Player sehr hochwertig ist und den Full-HD-Loewe beim skalieren der Bilder übertrifft – was ihm allerdings schwerfallen dürfte. Mit 100-Hertz-Bewegungsdarstellung wartet der Loewe dabei nicht auf. Daher kann das 106-Zentimeter-Panel Detail-Enthusiasten und deren hohe Ansprüche an eine optimale Bewegungsschärfe nicht ganz befriedigen. Die anderen Loewe-Modelle beherrschen diesen Kniff. Ruckelfreie Filmkost ermöglicht der Connect 42 dank seines hochwertigen Film-Dejudders dennoch. Dieser rechnet in die Kinostreifen zusätzliche Bilder hinein, woraus sich kontinuierlichere Bewegungsabläufe ergeben. Loewe nennt seine Schaltung “Filmglättung DMM”. Ist sie erstmal aktiviert, erkennt man zwischen TV-Kost und Filmen von DVD quasi keinen Unterschied mehr. Dabei gelingt es ihr, bei der Berechnung der Zwischenbilder weitgehend fehlerfrei zu bleiben: Anders als bei so einigen Konkurrenten ist an bewegten Motivkanten entlang kein Pixelflirren zu erkennen – eine prima Leistung.
Nicht ganz so gelungen fällt das De-Interlacing aus, dass Zeilenflimmern und die leicht stufige Kantenwiedergabe der klassischen Halbbilddarstellung eliminieren soll. Vor allem mit analogen, per Scart zugespielten Standardsignalen oder beim qualitativ minderwertigeren DVB-T-Empfang sind Ungenauigkeiten erkennbar. Daher empfehlen die AV-Magazin-Redakteure: Den Loewe nicht billig abspeisen. Spielen Sie DVDs lieber per HDMI zu und wählen Sie als Empfangswege DVB-S oder -C.
Optimal ist’s natürlich, wenn man das High-Definition-Potenzial des Full-HD-Panels voll auslotet und per Sat oder Blu-ray-Player superscharfe Kost zuspielt. Dann blüht der Connect 42 so richtig auf und beweist noch eindrücklicher, dass er Details mit allen Feinheiten darstellen kann. Das AV-Magazin rät, den Schärferegler dabei stets auf den Wert “2” herunterzudrehen, sonst überzeichnet der Loewe und schmälert seine gute Schärfeleistung. Wer möchte, schaltet sogar den Film-Dejudder aus, um Blu-ray-Blockbuster im originären Kinofomat 24p anzuschauen – auch diese Darstellungsart hat der Loewe im Griff.
Um zum Schluss allerletzte etwaige Bedenken auszuräumen: Die Aufzeichnungen der Festplatte sind bei Digital-TV-Empfang völlig verlustfrei. Ob Standard- oder High-Definition-Signale, alle Aufnahmen glänzen mit bester Qualität und höchster Schärfe. Dank Common-Interface-Schacht stehen dabei sogar Pay-TV-Sender im Angebot. Lediglich Analog-Kunden haben im geringen Umfang Einbußen zu verzeichnen.