Bild und Ton
Upps, was ist denn das? War das der Fernseher, oder ist die Stereoanlage noch an? Als erster TV-Sender im Test spielte Deluxe Music auf – im wahrsten Sinn des Wortes. Was da aus dem Gehäuse des 106-Zentimeter-Fernsehers an Bass zu hören war, hat schon richtig mit Klanqualität zu tun. Das tiefe Grollen setzte sich auch bei Actionszenen mit Bombenstimmung fort, so dass die DVD “Die Hard 4.0”, auf der es Bruce Willis mal wieder in jeder Hinsicht ernst meint, sogar akustisch keine Wünsche offen ließ. Möglich macht es eine für Flat-TVs relativ neuartige Treibertechnik, die nun optimiert bei Panasonic zum Zug kommt. Nicht ganz mithalten konnten da die Mitten. Im Verhältnis wirkten sie etwas zurückhaltender, Stimmen tönten daher unerwartet weniger voll. Doch keine Bange, die meisten anderen TVs sticht der TH-42PX80 auch hier aus. Kurz: Man darf man mit diesem TV-Sound absolut zufrieden sein.
Wie Bruce Willis macht Panasonic keine halben Sachen: Gegenüber dem Vorgänger hat sich das Bild des TH-42PX80 grundlegend verändert. Die neue G11-Panelgeneration überzeugt mit satterem Schwarz wie auch helleren Bildern, sobald zusätzlich leuchtende Farben und strahlendes Weiß ins Plasma-Spiel kommen. Die Hell-Dunkel-Kontraste stechen dabei ins Auge und verleihen dem Bild etwas, das man von einer Einsteigerklasse an sich gar nicht erwartet: Bestechende Präzision in der Darstellung.
Dasselbe gilt für die Schärfe des Panels. Über eine etwas weiche Kantenzeichnung, wie sie beim 71er mit Standard-PAL-Signalen zu sehen war, braucht man sich beim Nachfolger wahrlich nicht zu beklagen. Da sitzt jeder Bildpunkt. Das bewies als ein echtes Schärfe-Highlight unter den PAL-DVDs “Die Hard 4.0”. Berufs-Glatzkopf Bruce Willis erhält solch markante Züge und darf sein charakteristisches feines Faltenspiel beim Lächeln derart ausspielen, dass die Bider eine echte Bedrohung fürs Familienglück werden könnten. Gleichzeitig stechen die Bartstoppel genauso hart aus dem Pokerface heraus, wie Willis im Film zuschlägt.
Diese Genauigkeit hat einen gewissen Preis – den man allerdings gerne zahlt. Die völlig glatt polierte, eher weich wirkende Bildoberfläche des 71er Viera gibt es nun nicht mehr. Die harte Zeichnung des Neulings bringt ein leichtes Rauschen mit sich, das sich besonders in etwas dunkleren Szenen einstellte. Da präsentiert das Panel allerdings nicht nur Ungenauigkeiten der DVD, sondern löst selbst ein wenig zu grob auf. Das lässt sich jedoch auch umgehen: Wer auf etwas Schärfe verzichten kann, aktiviert im Menü die Rauschreduktion. Schon wirkt das Bild wieder etwas ruhiger.
Nicht wegpusten lässt sich dagegen das bei Panasonic traditionell nicht so gelungene De-Interlacing. Mit analogen Scartsignalen, die nicht auf Vollbilddarstellung zu eichen sind, fällt dieser Mangel ab und an wieder auf – dann flimmern Motivkanten in langsamen Kameraschwenks. Vielen TV-Guckern dürfte jedoch wichtiger sein, dass der Viera in puncto Schärfe und Pixelflirren mit den analogen Standardsignalen trotz seines Großbildschirms bestens zurecht kommt. Selbst per Zoom vergrößerte Letterbox-Sendungen garantieren noch echten TV- Spaß. Auch in der Farbdarstellung muss sich Panasonic nichts vorwerfen lassen: Mit 6600 Kelvin Farbtemperatur ist Bildnatürlichkeit garantiert. Allenfalls satt-grüne Motive stechen ein wenig hervor, wenn der Farbregler des TVs allzu hoch eingestellt wird.
Auf den Putz haut der Panasonic schließlich so richtig mit High-Definition-Aufnahmen. Zum Standard-Testparcours des AV-Magazins gehören hier “Casino Royale” und “King Kong”. Langeweile war beim AV-Magazin aber trotz Testroutine nicht angesagt. Obgleich der TH-42PX80 “nur” mit HD-ready-Auflösung aufwartet, lässt er kaum HD-Wünsche offen. Seine Fähigkeit, knackscharfe, fein modulierte und räumliche Bilder zu formen, zeigt sich hier in geradezu überragender Weise. Da wagt man es an sich nicht mehr, von einem Einsteiger-TV zu sprechen – in dieses Großbild wird der Blick hineingezogen, und man kommt kaum wieder heraus. Da kommen freilich auch die Vorzüge der digitalen HDMI-Verbindung voll zur Geltung. Äußerst wichtig dabei: Im Panasonic-Menü muss der Overscan ausgeschaltet sein, die Ausgabe vom Player und vom HDTV-Empfänger muss auf 1080i oder 1080p geeicht werden – sonst verliert man an Schärfe. Dies gilt auch für Bilder in Standardauflösung. Nur wenn einen stört, dass mit PAL ab und an am Schirmrand Störungen zu erkennen sind, sollte man den Overscan aktivieren. HD-Heimkinoabende stört das nicht – die Elektronik merkt sich die Overscan-Einstellung für HD und SD separat. Ein letztes Mal in diesem Test sagen wir: Sehr gut gemacht!