Bild und Ton
Angesichts dessen, wie elegant der schmale, dünne Lautsprecherbalken des Essence seinen Platz unterm Schirm einnimmt, will man ihm sein doch etwas knappes Klangvolumen nachsehen. Es fehlt aufgrund der Bauweise naturgemäß an Tiefen, und auch die Höhen und Mitten wirken etwas zu hell. Angenehm überrascht ist man allerdings, wie weitwinklig die Schallwandler abstrahlen, sodass der Sound effektvoll räumlich wirkt. Wer dagegen auf Bassvolumen wert legt, sollte eher die Möglichkeit wahrnehmen, auf den Soundbalken zu verzichten und auf externen Surround-Sound umzusteigen.
Das wäre der Schirmgöße ohnehin angemessener. Und auch die Qualität der Bilder hätten ausgefeilte Surround-Begleitung sicher verdient. Denn von Startschwierigkeiten des extradünnen Schirms ist nichts zu merken. So könnte es je nach Schirmarchitektur und Platzierung der Lampen etwa zu Problemen mit der Ausleuchtung kommen. Und wer ganz genau hinsieht, kann sogar einen leichten Helligkeitsabfall zu den linken und rechten Schirmrändern hin erkennen. Doch der ist so gering, dass er sich nicht praxisrelevant auswirkt. Zumal die Ausleuchtung über die restliche Schirmfläche hinweg überhaupt keine Unregelmäßigkeiten aufweist und damit viele Schirme der Konkurrenz toppt. Ein Erfolg, obgleich laut Philips am Aufbau und der Lichttechnik des Schirms gegenüber den anderen Philips-LCD-Kollegen keine erheblichen Veränderungen vorgenommen wurden.
Der weitere Bildauftritt des superflachen Essence birgt ebenfalls keine Überraschungen – abgesehen davon, dass er mit Philips-typischer Intensität leuchtet, begeisternde Kontraste liefert und eine formidable Farbdarstellung beherrscht. Hier steckt man von der ersten Filmminute mitten im Geschehen und ist von der hohen Schärfe und klaren, völlig rauschfreien Darstellung fasziniert. Das gilt sogar für Analogsignale, die per Scart zugespielt werden. Der 42PES0001D rechnet die Standardbilder auf seine Full-HD-Auflösung so gekonnt um und etwaiges MPEG-Rauschen so gelungen heraus, dass sich ein analoges DVD-Bild nur noch wenig von einem per HDMI zugespielten unterscheidet. Ähnlich gekonnt hat die Elektronik auch DVB-T-Darbietungen im Griff.
- Für die Aufstellung des Schirms mit Fuß verschwindet das Anschlusskabel in einem ansehnlichen Kabelkanal. Abbildungen an der Geräterückseite lassen keine Irrtümer bei der Verknüpfung von Schirm und TV-Box zu
Als Einziges fällt leichtes Pixelrauschen entlang der Kanten bewegter Motive auf, das den aktuellen Bewegungsschaltungen nach wie vor zu eigen ist. Zwar konnte Philips den Effekt reduzieren, doch vor einem detail- und kontrastreichen Hintergrund tritt er immer noch auf.
Im Gegenzug liefert die Philips-Bewegungsschaltung absolut glatte Bewegungsabläufe. Die hierfür errechneten Zwischenbilder passen derart exakt, dass sämtliche Motive frappierend detailliert und plastisch wirken. Berechnungsfehler stören nur noch sehr selten. Insbesondere mit High-Definition-Filmen fallen diese Fertigkeiten ins Gewicht: Die große Bildpunktzahl stellt ausgesprochen hohe Anforderungen an die Rechenkünste der Elektronik. Der Essence überzeugte die AV-Magazin-Redakteure auch in diesem Punkt und präsentierte ausgesprochen lebensecht Gesichter und Naturaufnahmen. Auf diese Weise erhält man die Möglichkeit, eine stets ausgefeilte Bildwiedergabe zu genießen, ohne zwischen den Bildquellen unterscheiden zu müssen. Ob TV-, Film- oder High-Definition-Kost, die von Philips mit „Perfect Natural Motion“ titulierte 100-Hertz-Schaltung erübrigt das Suchen nach passenden Darstellungsmodi und sorgt so für eine gleichbleibende Bildcharakteristik.
Weniger Gefallen finden dürfte das Konzept bei eingefleischten Kinofans. Denn was Philips nicht eingeplant hat, ist die 24p-Darstellung, die Bewegungsabläufe genau wie im Kinocenter mit leichtem Ruckeln und entsprechenden Unschärfen wiedergibt. Man muss also auf den kinotypischen „Film-Look“ verzichten. Zwar lässt sich Natural Motion via Menü ausschalten, doch dann ruckelt das Bild zu stark und entspricht wiederum nicht der Originalvorlage. Wer die Feinheiten der originalen Kinodarstellung allerdings nicht sucht, dem liefert der Essence in allen Film- und TV-Fällen ein überdurchschnittliches Bild, das auch anspruchsvolle LCD-Fans begeistert.