Bild und Ton
Mit Direct-Backlight liegt der 60PFL9607S technisch weit vorn. Die LEDs sitzen hier direkt hinter dem Schirm und verteilen sich auf einzeln steuerbare „LED-Felder“ (Cluster). Die Anzahl dieser Felder entscheidet mit, wie nützlich sich die aufwendige Technik einbringen kann. Beim Riesen-Philips sind es 240, womit er die meisten seiner Konkurrenten übertrumpft. Von denen gibt es allerdings gar nicht so viele – aus Kostengründen findet man bei den meisten Modellen Edge-LED-Technik.
Mit Direct-LED wird Local Dimming möglich. Das heißt: Nur dort im Bild, wo Helligkeit benötigt wird, leuchten die LEDs. In den anderen Bildteilen dimmen die Lampen dagegen herunter. Dass der High-End-TV die Technik gekonnt zum Einsatz bringt, sieht man auf den ersten Blick. Die Kontraste der Bilder sind fulminant und verleihen ihnen eine Lebendigkeit, die mit gewaltiger Kraft die Filmhandlung ins Heimkino katapultiert. Immer wieder aufs Neue beeindruckt der TV damit, dass Schwarz wirklich Schwarz ist. Demgegenüber leuchtet der Schirm in den gewünschten Bildteilen intensiv und beschert dabei ein wahres Farbfeuerwerk. So macht der Philips ein noch emotionaleres visuelles Erleben möglich. Wer die Bildeinstellungen feinfühlig reguliert und von der Grundeinstellung „Film“ ausgeht, erhält trotz dieses fast schon Übermaßes an Brillanz natürliche Nuancen in Schattierungen und Farben. Ein Tipp für Bildprofis: Wer für die verschiedenen AV-Eingänge unterschiedliche Bildwerte festlegen möchte, nutzt jeweils die „isf“-Einstellungen.
Ist der 3D-Modus aktiviert, stellen die hellen Bildpunkte nach wie vor genügend Lichtleistung bereit, um auch hier für eindrucksvolle Kontrastspiele zu sorgen. Die verwendete Shutter-Technik kombiniert Full-HD-Auflösung hinzu, sodass sich der Tiefeneindruck der Bilder voll entfalten kann. Leichte, aber kaum störende Doppelkonturen innerhalb von Szenerien mit starken Kontrasten verraten, dass der schnelle Wechsel der Bilder nach wie vor eine technische Herausforderung darstellt. Obgleich der Mega-Philips diese sehr gut meistert, bietet der Hersteller im Menü an, den Bildwechsel zu verlangsamen und dadurch die Trennung der beiden Blickperspektiven zu optimieren. Da hierbei aber ein deutliches Bildflimmern entsteht, empfehlen die AV-Magazin-Redakteure eher den Turbogang.
Die Zwischenbildberechnung des Philips sorgt in allen Modi für extrem glatte und sehr scharfe Motivabbildungen. Selbst wenn die Raumschiffe im 3D-Blockbuster Avatar im Schnellflug zwischen frei schwebenden Felskolossen hindurch jetten, bleibt jeder Bildpunkt klar umrissen. Dasselbe gilt im 2D-TV-Einsatz, wenn bei sportlichen Auseinandersetzungen der Ball zwischen den Mannschaften wechselt. Kurzes Ruckeln kann die Elektronik zwar trotz hoher Rechengeschwindigkeit nicht gänzlich vermeiden, doch es schleicht sich nur selten dazwischen.
An Tiefen spart der Philips-Fernseher im Klang nicht und sorgt so für ein beeindruckendes Bassfundament. Die klaren, zuweilen vielleicht ein wenig spitzen Höhen spielen als passender Gegenpart auf. So ist die Sound-Kulisse des Philips durchaus geeignet, der grandios spannungsvollen Bildwirkung den passenden akustischen Rahmen zu verleihen.