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Canton Smart Vento 3 S2 im Test:
Aufstellung und Hörtest

Die mitgelieferte Smart-Fernbedienung ist lernfähig und ermöglicht die Wiedergabesteuerung mit Bluetooth-Quellen (Bild: Canton)

Der Smart Vento 3 S2 kann bedenkenlos auf stabilen Möbeln wie Sideboards platziert werden, um ein stilvolles Wohnambiente zu wahren. Silikonfüße koppeln dann den Lautsprecher an die Stellfläche an und schonen empfindliche Oberflächen. Geringer Abstand zur Rückwand ist dabei kein Problem, denn er kann trotz der rückwärtigen Ventilationsöffnung wandnah - mit etwa zwanzig Zentimetern Distanz -, agieren, ohne im Bassbereich aufgedunsen zu klingen. Was seine Positionierung angeht, erweist sich der Smart Vento 3 S2 ohnehin als sehr gutmütig; ob man ihn eindreht, oder nicht, bleibt dem persönlichen Empfinden überlassen. Mit einer im allgemeinen empfehlenswerten Einwinkelung auf den Hörplatz lässt sich indes die Fokussierung optimieren.

Hörtest

Ein Paar Smart Vento 3 S2 kann mühelos mittelgroße Räume bespielen (Bild: Canton)

Das Singer-Songwriter-Duo Carolin und Andreas Obieglo aka »Carolin No« bewegt sich mit seinem aktuellen Album »On & On« ein ganzes Stück abseits der gewohnten Pfade, in den fünfzehn Songs stecken Einflüsse aus Pop, Hip-Hop und Ambient. Bemerkenswerte Texte sind dagegen eine Gemeinsamkeit mit früheren Alben, die zweite ist eine ausgezeichnete, lupenreine Produktion, die erneut von Andreas Balaskas verantwortet wurde. Chris Adam legte dabei sein Augenmerk auf die ebenfalls verfügbare Dolby Atmos-Abmischung. Die »Einleitung« des Konzeptalbums begrüßt den Hörer mit atmosphärischen Synthesizer-Klängen, untermalt von sehr tiefen Bassläufen und wuchtigen Beats. Um deren Abgründe zu erforschen, braucht es allerdings einen basspotenten Schallwandler wie den Smart Vento 3 S2: Ein Klangteppich, gewebt aus den tiefsten Oktaven, entfaltet sich im Raum, kraftvoll und schwarz wie eine Gewitterwolke. Darüber schlagen erdige Beats förmlich ein, der Smart Vento 3 S2 schüttelt sie müde lächelnd aus dem Ärmel wie ein Standlautsprecher. Gleichzeitig wirkt mein kleiner Raum nie von der Bass-Energie des Lautsprechers überfordert, was eindrücklich von seiner wohnraumfreundlichen Abstrahlcharakteristik zeugt. Die macht sich auch außerhalb des Sweet Spots bemerkbar, wo Stimmen immer noch plastisch und natürlich klingen. Auf dem idealen Hörplatz wird eine Einspielung wie diese zum Hochgenuss, wenn Carolin Obieglo »Einfach so nach irgendwo« singt, sitze ich gefühlt am Mischpult: Die Gesangstimme wird richtig proportioniert, in richtiger Höhe und mit rasiermesserscharfer Kontur abgebildet; gleichzeitig bringt der Smart Vento jede feinste Nuance ihrer Intonation zu Gehör.

»Sandra Isabel«, mit bürgerlichem Namen Sandra Isabel Preißler, hat kürzlich ihre erste EP »Hörst du mich« veröffentlicht, nachdem sie durch ihre TikToks bekannt wurde. Diese Produktion ist gänzlich anders beschaffen, was der Smart Vento 3 S2 sofort eindeutig aufzeigt, aber ebenfalls sehr sauber gemacht. Das Highlight dieser kurzen Zusammenstellung ist der Song »Sterne Sehen«, der mit tanzbarer Melodie Textzeilen verpackt, die ein junges Lebensgefühl zwischen Melancholie und Euphorie ausdrücken. Die nah mikrofonierte Stimme klingt jetzt völlig natürlich, während elektronische Arrangements einen saftigen, sehr tiefreichenden Hip-Hop-Beat unterlegen, der bei gehobener Lautstärke tatsächlich manch andere Kompaktbox an ihre Grenzen und darüber hinaus geführt hat. Nicht so diesen Canton - perfekt dosierter, absolut präziser Tiefton ist für ihn die leichteste Übung. Außerdem fällt sofort auf, dass jetzt nicht nur die Hallspur, sondern auch ein leichtes Lispeln der Sängerin deutlich hörbar wird - das klingt ähnlich wie mit einem hochauflösenden Kopfhörer.

Die vielfach ausgezeichnete Pianistin und Komponistin Élisabeth Pion hat zusammen mit dem Arion Orchestre Baroque Werke von Hélène de Montgeroult und Mozart eingespielt

Dabei geht der Smart Vento 3 S2 keineswegs sezierend zu Werke, wie das Album »Amadeus et l'Imperatrice« zeigt. Die vielfach ausgezeichnete Pianistin und Komponistin Élisabeth Pion hat hier zusammen mit dem Arion Orchestre Baroque unter der Leitung von Mathieu Lussier Werke von Hélène de Montgeroult und Mozart eingespielt. Das Konzert für Klavier Nr. 1 in Es-Dur von de Montgeroult macht mit dem ersten Satz Allegro einen beschwingten Auftakt, der dem Smart Vento 3 S2 willkommen ist, um seine agile Spielfreude zu zeigen. Er kostet jede Tempovariation geradezu aus und setzt jeden Kontrapunkt exakt. Zudem stehen die Saiten- und Blasinstrumente akkurat gestaffelt hinter dem Klavier auf einer intim wirkenden, somit bei einer barocken Besetzung realistisch dimensionierten Bühne. Auch der dynamische Umfang des Hammerklaviers wird uneingeschränkt vermittelt, gleichzeitig entsteht vor dem geistigen Auge ein reliefartiges Abbild des Instrumentenkörpers. Bei dieser Aufnahme wird dann auch vollends klar, wie sehr die Atmosphäre seiner Darbietung außerdem von prächtigen Klangfarben lebt: Holzbläser haben den typischen Hauch einer rauchigen Note, die Celli klingen cremig-sonor und die Violinen erstrahlen mit wohldosierter Prägnanz. Keine Frage, wenn »smart« so hervorragend klingt, dann darf es liebend gern im heimischen Umfeld Einzug halten.

 

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  • Canton Smart Vento 3 S2 im Test – Ausstattung & Technologie
  • Canton Smart Vento 3 S2 im Test – Aufstellung & Hörtest
  • Canton Smart Vento 3 S2 im Test – Technische Daten
  • Canton Smart Vento 3 S2 – direkt zum Testergebnis
Klang
+neutrale Abstimmung
+hervorragendes Auflösungsvermögen
+großformatige, dreidimensionale Abbildung
+äußerst feine tonale Abstufung
+agile, atmosphärische Spielweise
+sehr tiefreichender, druckvoller & präziser Bass
+souveräne Dynamikreserven
+sehr pegelfest
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