Canton Vento 100 im Test:Imposanter Standlautsprecher für ein grenzenloses Klangerlebnis
Die zuletzt Ende 2021 modernisierte Vento-Serie ist für budgetbewusste Klangenthusiasten der eigentliche Star im Portfolio von Canton: Direkt unterhalb der Referenz-Lautsprecher positioniert, aber vergleichsweise erschwinglich. Nachdem wir den Vento 90 getestet haben, wollen wir jetzt erleben, was mit dem Flaggschiff Vento 100 möglich ist.
Testbericht von Marius Donadello23. Juli 2024, Fotos: Hersteller
Seit ihrer Einführung im Jahr 2005 dokumentiert die Vento-Serie womöglich noch deutlicher als die unterhalb positionierten Linien, wie sich Canton im Laufe von fünf Jahrzehnten stetig weiterentwickelt hat; vom kleinen - wie man heute sagen würde - Start-Up zum Protagonisten auf internationaler Bühne. Besonders zu Beginn der 2000er-Jahre wurde die Ausrichtung des Unternehmens modifiziert, man traute sich mehr und hob den eigenen Anspruch immer mehr. Das seit je her gepflegte Prinzip des Top-Down-Transfers, seinerzeit in der ursprünglichen Vento-Serie mündend, machte plötzlich auf breiter Basis spürbar, dass Canton im gehobenen Segment ein gewichtiges Wörtchen mitredet. Nie zuvor war so viel hauseigene Spitzentechnologie in eine Linie unterhalb der Referenzmodelle eingeflossen und ein solcher Quantensprung gemacht worden. Was sich ziemlich unvermittelt anfühlte, war jedoch de facto das erste, besonders eindrückliche Resultat einer konstanten Entwicklung, die mit moderaten Schritten vollzogen worden war.
Seitdem wurde das Profil der Vento-Serie mit jeder Generation geschärft, die Ende 2021 eingeführten Modelle stehen nunmehr als die bezahlbare Referenz im Portfolio exemplarisch für ein Erfolgsrezept. Sie stellen eine gründliche Überarbeitung der 2018 vorgestellten Vento-Generation dar, von der sie sich technisch und gestalterisch deutlicher abgrenzen, als es zunächst den Anschein haben mag. Die organische Formensprache mit geschwungenen Seitenteilen wurde beibehalten, aber der Vento 100 misst in der Höhe, in der Breite und in der Tiefe ein paar Zentimeter mehr als sein Vorgänger. Im Zuge der Vergrößerung des Gehäuses haben die Ingenieure die Radien leicht modifiziert, um die elegante Bugform zu modernisieren. Die durchaus beeindruckenden Abmessungen des vorherigen Topmodells werfen die Frage auf, warum der Vento 100 noch einmal zulegt; die Antwort ist einfach: Das neue Gehäuse hat bei gleichen Wandstärken mehr Innenvolumen. Das ermöglicht zum einen, die Basswiedergabe durch ein größeres Ventilationsvolumen zu unterstützen und macht darüber hinaus Platz für noch größere Basstreiber.
Doch bevor wir uns die technischen Details näher anschauen, werfen wir einen Blick auf den Modellumfang der neuen Vento-Serie. Sie ist nach wie vor breit aufgestellt und umfasst sämtliche Lautsprechertypen; außer dem Vento 100 gehören die Standlautsprecher Vento 90 und Vento 80, die Kompaktlautsprecher Vento 30 und Vento 20, der Center Vento 50, der Subwoofer Vento Sub 12, der On-Wall-Lautsprecher Vento 10 sowie der Dolby Atmos-Lautsprecher AR 8 zum edlen Reigen.