Canton Vento 80 im Test:Eleganter Standlautsprecher für mittelgroße Räume
Nachdem wir bereits den Vento 90 und den Vento 100 getestet haben, nehmen wir uns dieses Mal den kleinsten Standlautsprecher aus der Premium-Serie von Canton vor. Erfahren Sie in unserem Testbericht, wo die besonderen Vorzüge des Vento 80 liegen.
Testbericht von Marius Donadello13. Dez. 2024, Fotos: Hersteller, AV-Magazin
Alles ist bekanntlich relativ; das gilt auch für die Performance eines Lautsprechers, denn sie hängt maßgeblich von raumakustischen Gegebenheiten ab. Genau genommen ist ein Schallwandler nur so gut wie der Raum, in dem er spielt; je nach technischem Konzept und Aufstellung macht die sogenannte Raumantwort etwa fünfzig Prozent des klanglichen Ergebnisses aus. Diese Faustregel vor Augen wird klar, dass man zu Hause wenigstens einige einfache Regeln zur Verbesserung der Akustik beherzigen sollte. In erster Linie bedeutet dies, eine allzu schallharte Umgebung zu vermeiden, indem man beispielsweise mit Teppichen Bodenreflexionen dämpft. Auch andere gewöhnliche Einrichtungsgegenstände wie Regale mit Büchern, Vorhänge und Pflanzen verhindern zumindest eine »Badezimmer-Akustik« - wer mehr will, kommt um Akustikelemente nicht herum. Die sind inzwischen in unterschiedlichsten Formen und Farben zu haben, sodass sich eine möglichst dezente Integration ins Wohnambiente realisieren lässt. Doch all das hilft nicht, wenn der Lautsprecher für den Raum zu groß ist.
Mit Blick auf eine passende Lautsprechergröße sind drei Faktoren wichtig: Zunächst sollte sichergestellt sein, dass ausreichend Platz um die Boxen herum vorhanden ist. Des weiteren muss der Hörabstand passen, und das hängt von der Größe und der Konstruktion des Lautsprechers ab; grundsätzlich sollten sich Mittel- und Hochtöner etwa auf Höhe der Ohren befinden. Last, but not least spielt die Schallenergie im Tiefton eine gewichtige Rolle: Selbst wenn keine Raummoden angeregt werden, pumpt ein besonders basspotenter Schallwandler ein zu kleines Volumen auf - in diesem Fall lässt sich kaum ein ausgewogenes Klangbild erzielen. Dieser kleine Exkurs mag dem einen oder anderen dazu dienen, noch einmal zu prüfen, wo in den heimischen vier Wänden eventuell weiteres Klangpotenzial steckt, aber in erster Linie verdeutlicht er, warum Canton innerhalb der Vento-Serie gleich drei Standlautsprecher anbietet. Immerhin unterscheiden sich die Kandidaten lediglich in ihren Abmessungen und ihrer Chassisbestückung, doch diese vermeintlich kleinen Differenzen können in Relation zum Hörraum über Wohl und Wehe entscheiden.
Eleganter Eyecatcher
Der hier getestete Vento 80 ist für kleinere und mittlere Räume konzipiert und nimmt sich gegenüber dem Flaggschiff Vento 100 spürbar dezenter aus, was kleineren Räumlichkeiten auch in optischer Hinsicht entgegenkommt. Dabei betont seine schlankere Schallwand die elegante Linienführung des Vento-Designs. Gleichzeitig wirkt der »kleine« Vento-Standlautsprecher in unserem 30 Quadratmeter großen Hörraum klanglich keineswegs verloren; wird diese Raumgröße deutlich unterschritten, ist er gegenüber den beiden größeren Modellen die bessere Wahl.
Dafür sprechen besonders die Gemeinsamkeiten zwischen den Lautsprechern: Die Vento-Serie ist für den Hoch- und den Mitteltonbereich fast durchgehend mit den gleichen Chassis ausgestattet, mit Ausnahme der kleineren Kompaktbox Vento 20 sowie des On-Wall-Lautsprechers Vento 10 und des Dolby Atmos-Speakers Vento AR 8, die einen 154-mm-Mitteltöner haben, wandeln eine 25-mm-Kalotte und ein 174-mm-Konustreiber hohe und mittlere Frequenzen. Deswegen können Kompakt- und Standlautsprecher in Surround-Systemen problemlos miteinander kombiniert werden.