Doppelt gekoppelt klingt besser
Im Gegensatz zum federleichten Tonarm ist der E-Flat insgesamt als Masse-Laufwerk der mittleren Gewichtsklasse konzipiert, wobei der Plattenteller mit 6,9 Kilogramm einen Gutteil der 18,7 Kilogramm ausmacht, die der E-Flat komplett montiert auf die Waage bringt. Statt der üblichen 30 Zentimeter Durchmesser weist der Metall-Plattenteller des E-Flat einen Durchmesser von 34 Zentimetern auf, wodurch die bewegte Masse verdoppelt wird. Zwecks Resonanzoptimierung ist der Plattenteller mit Sorbothan ausgefüllt; ebenso der Tonarmsockel, das Lagergehäuse und die sehr robusten Magnet-Füße des E-Flat. Die Plattentelleraufnahme und die Lagerkonstruktion sind zudem gefedert aufgehängt, um unerwünschte Schwingungsübertragungen weiter zu minimieren. Zum Stichwort Resonanzoptimierung hat der E-Flat ein weiteres fuchsiges Detail parat: Seine Auflagematte wird aus recycelten Schallplatten hergestellt, die gleichen Materialeigenschaften von abgespielten Platten und Tellermatte sorgen für eine bestmögliche Ankopplung an dieser Stelle.
Wie bei den größeren Modellen von E.A.T. arbeiten auch im E-Flat zwei Motoren, die den Subteller über einen Rundriemen antreiben. Die Lagerkonstruktion des E-Flat ist recht unkonventionell: Während der Subteller auf einem innen liegenden, mit einer Bronzebuchse versehenen Lager rotiert, ist der Hauptteller mit einem weiteren, invertierten Lager mechanisch an den Subteller gekoppelt: Die mit Teflon ausgekleidete Aufnahme des Haupttellers ruht auf der Keramikkugel seines eigenen Lagers. Gegenüber klassischen Lösungen, bei denen der Hauptteller faktisch den äußeren Ring des Subtellers bildet und auf jenen nur aufgelegt wird, dienen die zwei Lager dazu, eine möglichst resonanzfreie Kraftübertragung vom Subteller an den Hauptteller zu ermöglichen.
Zeit, einen genaueren Blick auf den zum Angebotspaket gehörenden Tonabnehmer Yosegi zu werfen. Dessen Gehäuse besteht aus Dutzenden winziger Würfel, die aus unterschiedlichen Naturhölzern geformt und akribisch verleimt werden. Den klangvollen Namen leitete Jozefina Lichtenegger vom Begriff „Yosegi-zaiko“ ab: Er bezeichnet eine spezielle japanische Methode, mit der zahllose Holzteile wie Mosaikstücke zu dekorativen Behältnissen und Schmuckschatullen zusammen gefügt werden. Dieses Kunsthandwerk symbolisiert in der japanischen Kultur noch heute die Fähigkeit, Objekte von echtem, dauerhaftem Wert zu schaffen - was könnte passender sein.