ATM-Module von Nubert: Akustische Würze
Das AV-Magazin hat sich bei der schwäbischen Lautsprechermanufaktur Nubert zwei ATM-Module bestellt. Im Praxistest möchte die Redaktion herausfinden, wie die aktiven Tuningmodule das Übertragungsverhalten eines Lautsprechers beeinflussen und welche klanglichen Veränderungen dadurch resultieren.
Wer sich Nubert-Lautsprecher kauft, hat in der Regel genaue Vorstellungen von dem, was zu erwarten ist. Grundsolide Handwerkskunst in Symbiose mit perfektioniertem Klang. Die schwäbische Tüftlerschmiede genießt seit der Firmengründung vor über 30 Jahren einen ausgezeichneten Ruf. Fachpresse und Konsumenten waren und sind sich bis heute einig, dass die gebotene Qualität und Quantität in ihren jeweiligen Produktklassen neue Maßstäbe setzt. Günther Nubert, Firmengründer und zugleich unermüdliche Antriebskraft im Unternehmen, unterscheidet sich von allen anderen Mitstreitern am heiß umkämpften Lautsprechermarkt. Getrieben vom Vorhaben, die Regeln der Physik vielleicht eines Tages außer Kraft setzen zu können, lötet, schraubt, misst und berechnet der eigensinnige Schwabe Lautsprecher, die Presse und Endkonsumenten immer wieder beeindrucken. Wer die Tücken und Fallen der akustischen Schallwandlung verinnerlicht, versteht, dass das Bauen einer Hi-Fi-Box stets mit Kompromissen behaftet ist. Das fängt schon bei der Abstimmung eines Reflexgehäuses an, bei dem der Entwickler den goldenen Mittelweg zwischen Impulstreue und Tiefbassvermögen abwägen muss. Auch die Anzahl der Netzwerkzweige und der damit verbundenen Chassis stellen den ambitionierten Tüftler vor eine Herausforderung. Je weniger Chassis das Frequenzspektrum übertragen, desto geringere Laufzeitunterschiede entstehen am Hörplatz durch unterschiedliche Töner-Hörer-Abstände. Die Kehrseite der Medaille wiegt jedoch nicht weniger. Je breitbandiger ein Töner arbeitet, desto mehr Frequenzen muss dieser zur gleichen Zeit wiedergeben. Das führt wiederum dazu, dass die Membran, also die effektiv hörschallgenerierende Fläche des Chassis, mehr und mehr nicht gewollte Töne produziert. Das Klirr- und Ausschwingverhalten des Lautsprechers wird zunehmend schlechter.
Was aber, wenn man elektronisch geregelte Filter in den Signalweg einschleift, die den Frequenzumfang eines Lautsprechers erheblich erweitert? Stellen Sie sich vor, sie könnten zudem mithilfe einer durchaus erschwinglichen kleinen Box einen Lautsprecher auch noch individueller an ihren Hörraum anpassen? Günther Nubert hat sich genau dieser Problematik angenommen und präsentiert eine smarte, auf den Lautsprecher speziell abgestimmte Klangregelung, die den Gesetzen der Physik einen Streich spielen möchte. AV-Magazin hat sich nicht lange bitten lassen und sich umgehend ein Paar Tuningmodule samt Lautsprecher aus dem Schwabenländle kommen lassen.