Konzept und Technik
Die Abkürzung ATM steht für „Aktives Tuning Modul". Wie der Name bereits vermuten lässt, kann der Klang mit dem aktiven Equalizer justiert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen EQs sind bei den Nubert AT-Modulen allerdings Filtergüte, also Wirkungsbandbreite und Einsatzfrequenz, fest vorgegeben. So lässt sich der Tiefbass- und Hochtonbereich gezielt verstärken oder abschwächen. Nubert bietet für viele Lautsprechersysteme passende AT-Module, deren Wirkungsweise speziell auf den jeweiligen Boxentypen abgestimmt ist. In der Praxis bedeutet dies, dass ein AT-Modul die physikalischen Grenzen seines Boxen-Spielpartners kennt und diese sinnvoll ausreizt. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn Lautsprecher und Tuningmodul aus einer Hand entwickelt und gefertigt werden. So ist die Einsatzfrequenz eines Nubert AT-Moduls für den Standlautsprecher nuLine 122 ein andere, als die einer nuLine 32. Wenn ein Lautsprecher zum Beispiel eine natürliche untere Grenzfrequenz von 50 Hertz besitzt, kann das passende Tuningmodul den Minus-Drei-Dezibel-Punkt auf bis zu 35 Hertz drücken. In der Praxis wird das Tieftonvermögen eines kleinen Lautsprechers also erheblich verbessert.
Für den Hochtonbereich steht hingegen ein vollkommen anders konzeptionierter Filter zur Verfügung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tonreglern an Hi-Fi-Verstärkern, die nur in einem beschränkten, schmalbandigem Wellenlängenbereich wirken, arbeitet der Nubert-Filter extrem breitbandig.
Die Wirkung beginnt bereits im Bassbereich und steigt bis zum Hochtonsektor linear an. Je nach Mid-High-Reglerstellung können dass maximal sieben Dezibel bei 20 Kilohertz sein. Der ursprüngliche tonale Klangcharakter eines Lautsprechers bleibt durch die extrem breitbandige, lineare Filtercharakteristik also weitestgehend erhalten. Bei allen AT-Modulen kann der Mitten-Höhen-Regler die Frequenzbänder verstärken oder auch vermindern. Je nach Hörraumbedämpfung oder persönlichem Geschmack, wird die tonale Gewichtung eingestellt. Während in stark bedämpften Räumen mit kurzen Nachhallzeiten eine Verstärkung im Mittelhochtonbereich empfohlen werden kann, so empfiehlt sich eine Reduzierung bei moderner Einrichtung mit wenig Stoffen und großen, schallharten Flächen. Bei den ersten Versuchen sollte man sich Stück für Stück an das akustische Optimum herantasten. Bereits weniger Millimeter Reglerdrehung bewirken hörbare Klangveränderungen. Ähnlich der Verwendung eines kostbaren, geschmacksintensiven Gewürzes, muss die Dosis der Klangreglung mit Bedacht erfolgen. Auch sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Belastbarkeit des Lautsprechers unter der frequenzbezogenen Pegelmanipulation eingeschränkt wird. Die Erweiterung des Übertragungsbereiches von bis zu einer Oktave zu tiefen Frequenzen hin, verlangt den Chassis eine Menge ab. Die mechanische Beanspruchung von Membran, Zentrierung und Antrieb steigt exponential zur Frequenz. Durch die ausladenden Hubbewegungen des Schwingsystems, können besonders kleine Konuschassis schnell an ihre elektromechanischen Grenzwerte gebracht werden. Um das Risiko einer Chassiszerstörung vorzubeugen, stattet Nubert seine Lautsprecher mit Sicherungen aus, die die Chassis vor zu großen Spannungsstößen schützen und sich nach Aktivierung selbst zurückstellen.
Um das Audiosignal so gut wie möglich zu verarbeiten, befinden sich im Gehäuseinneren nur beste Aktivbauteile. Hinter den silbernen Drehreglern in der massiven Metallfrontplatte arbeiten hochwertige Potenziometer, die eine zuverlässige Justierung der Schaltkreise erlauben. Mit einem Dynamikumfang von sensationellen 124 Dezibel und dem mustergültigen Klirrverhalten von nur 0,00079 Prozent bei ein Kilohertz und 0,775 Volt, gewährleistet das Nubert Tuningmodul auch in puncto Signalfluss eine ungetrübte Datenverarbeitung.