Audionet ART G3: Schatzkammer
Vorführungen bei Fachhändler-Workshops sorgten dafür, dass der neue CD-Player von Audionet inzwischen als audiophiles Must Have gilt. Nachdem AV-Magazin den ART G3 bei Audionet vorab gehört und darüber berichtet hatte, sind nun zwei Monate intensiver Erfahrungen mit dem Boliden bei uns in der Redaktion gemacht. Lesen Sie hier den AV-Magazin-Testbericht über den neuen Audionet ART G3.
Mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen und euphorischen Testberichten hat der ART G2 ein Erbe hinterlassen, das so schwer ist wie das Gerät selbst. Zusammen mit seinem Video-fähigen Pendant VIP G3 zählt der ART G2 noch immer zu den ganz wenigen Komponenten, die konzeptionell nicht nur bestens ausgereift, sondern auch ausgereizt erscheinen. Vor allem jedoch entlocken sie der Compact Disc - ihr Name sei mal kurz vor ihrem angeblichen Ende würdigend ausgesprochen - ein Klangniveau, das die audiophilen Grenzen des per Definitionem limitierten Formats auszuloten schien. Auch insofern mag sich manchem die Frage stellen, warum weiterhin reine CD-Player perfektioniert werden und was dafür spricht, sich eine solche High End-Komponente nur für CDs noch einmal neu zuzulegen. Da diese Frage meines Erachtens derzeit viele ‚waschechte‘ High Ender umtreibt und Antworten darauf einen audiophilen Status Quo widerspiegeln, komme ich nicht umhin, zunächst ein paar schon im Preview geäußerte Bemerkungen erneut loszuwerden, die mir im Zusammenhang mit dem ART G3 und Premium-CD-Spielern im allgemeinen relevant erscheinen. Obgleich sich doch auch in Gourmet-Zirkeln mittlerweile vermeintlich alles um Netzwerkaudio dreht und Abgesänge auf Silberscheiben nebst dazugehöriger Player vermehrt hörbar werden, haben im exklusiven Segment vorwiegend allerdings nicht die Konsumenten nach einer NAS-Lösung gerufen; sie sind viel mehr an der Durchsetzung eines unkomplizierten, dem beschränkten CD-Format überlegenen Tonträgers interessiert. Da ein solcher neuer Standard für Musikliebhaber, der auch hinsichtlich seiner Verbreitung diese Bezeichnung verdient, nicht in Sicht ist, präferieren inzwischen viele Audiophile einen Netzwerk-Player aus rein pragmatischen Gründen: Immerhin ist man damit bezüglich der Formatfragen auf der sicheren Seite.
Bis allerdings eine gerippte Silberscheiben-Sammlung nicht nur bloß von einer Festplatte aus verfügbar ist, sondern das Ganze auch adäquat klingt, gilt es etliche lehrreiche Erfahrungen zu machen und viel Know-how zu erwerben. Enthusiasten, die nicht willens sind, zugunsten der Convenience mehr oder weniger geringfügige Abstriche beim Klang zu machen, müssen sich in aller Regel selbst zu Experten ausbilden und haben vor dem Vergnügen einiges an Arbeit vor sich. Außerdem kommt man mit Netzwerk-Audio nicht preisgünstiger davon, wenn das System unbedingt zuverlässig sein und wenigstens die Klangqualität hervorragender Disc-Player erreichen soll. Wie einst im Falle der Schallplatte gilt deshalb derzeit für CD & Co.: Totgesagte leben länger.