Sennheiser HD 800 S: Der Thronfolger
Sennheiser hat seine bisherige Referenz im Segment dynamischer Kopfhörer weiterentwickelt. Wie sich das neue Spitzenmodell HD 800 S klanglich präsentiert, haben wir uns ausführlich angehört.
In der Wedemark bei Hannover entwickelt und fabriziert Sennheiser neben Kopfhörern und Ohrkanalhörern auch Mikrofone, Konferenzsysteme, Headsets und Audiosysteme für Besucherführungen. Zuweilen überschneiden sich diese Produktkategorien, wie beispielsweise im Falle des Flex 5000, einem Funksystem für Kopfhörer, das in erster Linie dazu gedacht ist, dem flachen Fernsehton auf die Sprünge zu helfen - und dabei für akustische Privatsphäre zu sorgen, ganz gemäß eines sehr alten Sennheiser-Werbeslogans: »Besser hören, und andere nicht stören«. Doch HiFi-Enthusiasten interessieren natürlich zumindest vorwiegend die Ohrhörer und Kopfhörer des Audiospezialisten, der in diesem Segment mit der Vorstellung des ursprünglichen Orpheus im Jahre 1991 einen Paukenschlag tat: Dieses elektrostatische Exemplar reihte sich ein in die Riege der allerbesten High-End-Kopfhörer und katapultierte Sennheiser neben weniger als einer Hand voll anderer Hersteller an die klangliche Weltspitze. Die Präsentation des neuen Orpheus im Jahr 2015, zu dem ein höchst aufwendig konzipierter, eigens für den HE 1 entwickelter Röhrenverstärker gehört, setzte erneut Maßstäbe - auch preislich.
Der bereits 2009 eingeführte HD 800 dagegen stellte Sennheisers Referenz im Segment dynamischer Kopfhörer dar und ist in ganz anderen, für High-End-Kopfhörer üblichen Preisgefilden unterwegs. Kürzlich allerdings verdrängte der neue HD 800 S den nach wie vor erhältlichen HD 800 von der Pyramidenspitze des Sennheiser-Portfolios. Auch er bewegt sich mit einem Verkaufspreis von rund 1.600 Euro in einem Rahmen, der wahre Kopfhörer-Enthusiasten nicht schockieren kann, denn seit einigen Jahren sind Modelle mit Preisen zwischen zwei- und viertausend Euro keine Seltenheit mehr. Verglichen mit Kopfhörern, die exotische, uralte Hölzer ins Spiel bringen, ist der HD 800 S auch gestalterisch mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben. Seine Kunststoffteile und Polsterungen sind ebenso wie die Anschlusskabel und die Innenseiten der Ohrmuscheln mattschwarz gehalten. Die Einfassungen seiner Schallwandler hingegen werden aus Edelstahl gefertigt und brechen unter dem außenliegenden Gehäuserahmen hervorblitzend die schwarzen Flächen auf.