Elac Debut 3.0 DF53 im Test:Aufstellung und Hörtest
Besonders bei einem Lautsprecher wie dem Debut DF53 dürfte für viele Interessenten eine möglichst harmonische Einbindung in den Wohnraum im Vordergrund stehen, was nicht nur legitim, sondern allzu verständlich ist. Nicht umsonst achten die meisten Hersteller darauf, ihre Lautsprecher so zu konzipieren, dass sie in unterschiedlichen Aufstellungen gut funktionieren. Elac bildet da keine Ausnahme - im Gegenteil, seit vielen Jahren finden sich über sämtliche Produktlinien hinweg technische Merkmale, die dem wohnraumfreundlichem Handling dienen. Im Falle des DF53 sind dies vor allem die Abstrahlcharakteristik, die nicht an einen Sweet Spot fesselt, und die gleichmäßige Verteilung der Bassreflex-Energie. Der erstgenannte Aspekt ermöglicht, die Lautsprecher parallel aufzustellen und dennoch eine gut fokussierte Abbildung zu erreichen. Gleichwohl lässt sich diesbezüglich mit einer Einwinkelung der Lautsprecher das beste Ergebnis erzielen. Vergleichbares gilt für den Abstand zur Rückwand: In meinem Raum spielt der DF53 mit etwa dreißig Zentimetern Platz im Rücken ausgewogen, während eine noch freiere Positionierung auch in diesem Fall die Tiefenstaffelung und Luftigkeit der Darstellung etwas steigert. Der Bass bleibt im Gegenzug bei etwa sechzig Zentimetern Distanz zur Rückwand kraftvoll. Wer also die Faustregeln der Lautsprecheraufstellung beachtet, kann das Klangbild optimieren, und wer Kompromisse eingehen muss, braucht sich deswegen nicht den Kopf zu zerbrechen: Der DF53 spielt dank seines gutmütigen Abstrahlverhaltens beileibe nicht nur unter Idealbedingungen mitreißend auf - so sollte es sein.
Hörtest
- Das Danish String Quartet begibt sich auf »Keel Road« auf eine Spurensuche zu den Wurzeln nordischer und keltischer Folklore. Mit dem DF53 kann man wunderbar in die atmosphärische Dichte des Albums eintauchen
Das Danish String Quartet hat nach seinem fünfteiligen Prism-Zyklus im August vergangenen Jahres das neue Album »Keel Road« veröffentlicht. Mit diesem erneut von ECM in herausragender Qualität produzierten Werk begibt sich das Quartett auf eine Spurensuche zu den Wurzeln nordischer und keltischer Folklore. Der DF53 führt hierbei sofort in die kontemplative Stimmung des Albums ein und entfaltet dessen entstressende Wirkung. Dazu trägt auch die Hochtonwiedergabe bei, die Violinen kraftvoll strahlend darreicht, ohne den kleinsten Anflug von Härte - wirklich ausgezeichnet. Gleichzeitig kann der DF53 Bratsche und Cello tonal deutlich voneinander abgrenzen und arrangiert die vier Instrumente fein säuberlich auf einer sehr gut durchhörbaren, glaubhaft dimensionierten Bühne. Auf die etwas lebhaftere Seite von »Keel Road«, die sich in Stücken keltischen Ursprungs offenbart, versteht sich der neue Debut-Lautsprecher ebenso gut, er zeigt agile Spielfreude und bringt beim durchaus tanzbaren »O’Carolan: Planxty Kelly« den Fuß in Bewegung.
- Zwei strömungsoptimierte Bassreflex-Öffnungen regen den Raum gleichmäßig an (Bild: Elac)
Anschließend spielt Hélène Grimaud das Klavierkonzert in a-Moll, op. 54 von Schumann, und der kleinere Debut-Standlautsprecher zeigt sich auch dieser Herausforderung gewachsen: Er bildet den Konzertflügel tatsächlich in realistischer Größe ab, zeichnet dabei die dreidimensionalen Konturen des Instrumentenkörpers präzise nach, und kann zudem einen plausiblen Eindruck vom dynamischen Umfang des Flügels vermitteln. Nicht minder beeindruckend ist, welchen Reichtum an Klangfarben der Debut DF53 hier entfaltet: Der Flügel erklingt mit erdig-warmen bis hin zu kristallklar-perlenden Noten, darüber leuchten die Streicher prachtvoll - eine wirklich reife Darbietung.
Wir gehen musikalisch in den Norden zurück, genau gesagt nach Norwegen, Heimat und Ort des Schaffens von Anette Askvik, die in diesem Jahr Markenbotschafterin der High-End-Messe ist. Mit ihrem aktuellen Album »Lyden av Snø« beweist die Künstlerin einmal mehr ihr Gespür für nachgerade verzaubernde Melodien und Stimmungen. Ihr zur Seite stehen auf diesem abermals hervorragend produzierten Album Jørn Erik Ahlsen Alkanger an der Gitarre, Ole-Bjørn Talstad am Piano und Mathias Eick an der Trompete. Der DF53 trifft auch hierbei die Klangfarben wunderschön auf den Punkt, lässt die Trompete bei »Kom te ro« mit rauchig-warmem Timbre schwelgen und stellt beim Titelsong mit genau richtig dosierter, dezenter Prägnanz ihren metallischen Glanz heraus. Überdies gelingt dem Debut DF53 eine vollauf überzeugende, natürliche Darbietung der Gesangstimme, das Abbild ist richtig proportioniert und messerscharf umrissen. Zugleich präsentiert er die glockenklar erklingende Stimme von Anette Askvik nuancenreich, transportiert ihre typische Mischung aus Zartheit und Energie ganz unmittelbar, sodass eine Atmosphäre voller Intimität und Eindringlichkeit entsteht. Bleibt nur noch zu klären, wie sich der schmale Lautsprecher in den untersten Oktaven schlägt, und dafür ist das 2021 veröffentlichte Remaster des grandiosen Techno-Albums »Panorama« aus dem Jahr 2001 von Monika Kruse und Voodooamt bestens geeignet. Der DF53 lässt sich hierbei nicht lang bitten und wirft voluminöse, schwarze Beats offenbar völlig mühelos und mit punktgenauem Timing in den Raum. Und wie sieht es mit der Pegelfestigkeit aus? Kurzum, die ist kein Thema. Der DF53 bleibt bei Party-Lautstärke unbeeindruckt und zeichnet sehr tiefe, grummelnde Bassläufe trocken-straff durch - das Techno-Herz schlägt höher! Kompliment, der Debut 3.0 DF53 ist ein ausgezeichneter Lautsprecher für alle Lebenslagen.