Technik und Klang
Der Hochtöner des DFR52 ist mit einer 25 Millimeter durchmessenden Gewebekalotte ausgestattet und setzt ab 2,2 kHz ein. Hinter dem vorderen Montagering des Hochtöners sitzt ein neu entwickelter Waveguide mit tiefem Trichter, der eine optimale Gruppenlaufzeit gewährleisten und zusammen mit dem eingangs erwähnten Schutzgitter für ein günstiges Verhältnis von Bündelung und Zerstreuung sorgen soll, um sowohl eine scharfe Fokussierung als auch eine breite Schallverteilung im Raum zu erreichen. Die drei baugleichen 130-mm-Konustreiber sind ebenfalls für die Debut Reference-Serie neu entwickelt worden; sie basieren auf den in der Debut 2.0-Serie verbauten Exemplaren, weisen allerdings unter anderem Modifikationen der Spulenwicklung und der Zentrierspinne auf. Ihre Chassiskörbe werden aus Aluminium im Druckgussverfahren hergestellt, die in ebenfalls neu entwickelten Einfach-Rundsicken aufgehängten Membrane werden aus einem Aramidfaser-Geflecht geformt. Der für den Mittelton zuständige Konustreiber läuft bei diesem Drei-Wege-System bis 90 Hertz, unterhalb dieser Übernahmefrequenz setzen die beiden anderen Konustreiber im Parallelbetrieb ein.
Die 2015 abgemischte Version des Songs »Spor« von Kari Bremnes war einer der letzten Titel der Wiedergabeliste zum Einspielen, doch der DFR52 fing mich mit dem Gehörten im Vorbeigehen ein und signalisierte deutlich seine Bereitschaft, nun die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Tiefe Bassläufe bahnen sich straff durchgezeichnet ihren Weg in den Raum und die erdigen Beats federn schwungvoll über der Melodie - es ist schier unmöglich, hierbei nicht mit dem Fuß zu wippen. Und dann setzt Kari Bremnes’ Gesang ein, ihre facettenreiche, von Tiefgründigkeit zeugende Stimme wird scharf fokussiert etwa zwei Schritte vor dem Hörplatz in richtiger Höhe abgebildet, aber emotional ist sie hautnah bei mir. Der DFR52 beweist hier bemerkenswertes Differenzierungsvermögen, sowohl in feindynamischer wie in tonaler Hinsicht. Vor allem jedoch klingt die Stimme ganz natürlich, der DFR52 kann das mittleren Spektrum bruchlos an den Hochton anbinden.
Auch bei »Moonglow« von Diana Krall bilden diese Arbeitsbereiche ein absolut stimmiges Ganzes, mehr noch, die Sibilanten sind frei von übergebührlichen Schärfen und der DFR52 macht deutlich, dass bei dieser Einspielung zwischen Diana Krall und das Mikrophon kaum eine Zeitung passt. Allerdings fasziniert mich der Kontrabass hier nicht minder, der DFR52 fächert auch in dessen tiefen Registern eine breite Palette farblicher Schattierungen auf und inszeniert den sonor-autoritären Charakter des Instruments souverän. Mit »Return To Nowhere« aus der neuen, gleichnamigen EP von Charlotte de Witte stelle ich anschließend seine Lässigkeit im Bassbereich auf eine harte Probe, für den DFR52 sind die untersten Oktaven der schnellen, harten Beats jedoch eine willkommene Gelegenheit, seine Agilität und Schlagkraft zu demonstrieren - er schüttelt sie ungerührt völlig locker aus dem Ärmel. Die kürzlich veröffentlichte Einspielung der 24 Préludes Op. 28 von Chopin mit Eric Lu ist freilich ein Gradmesser ganz anderen Kalibers, aber der DFR52 kann auch dieser Anforderung vollauf gerecht werden, indem er ein glaubhaft dimensioniertes, klar umrissenes Abbild des Flügels zeichnet und Feingefühl für melodisch komplexere Passagen an den Tag legt. Gleichzeitig bringt er hier den dynamischen Umfang des Instrumentes zur Geltung und vertieft sich in dessen Klangfarbenpracht - eine reife, ausgesprochen kultivierte Vorstellung. Gratulation an Elac!