Bild vom Feinsten – Ton mit Atmos Feeling
In den Feineinstellungen für Bild und Ton finden sich eine Reihe von Voreinstellungen, wie Standard, Tag, Nacht, Dynamisch und Sport, die bei entsprechendem Eingangssignal automatisch in die jeweilige HDR-Variante wechseln. Außerdem gibt es im Expertenmenü reichlich Möglichkeiten, die Farbtemperatur, den Gamma-Wert, die Bewegungs-Kompensation und andere Parameter anzupassen.
Wie dem auch sei, ab Werk steht der Hisense L9G im Standardmodus, wo er mit leuchtenden Farben glänzt, und mit einem unübersehbaren Blaustich. Den bekommt man indes schnell in den Griff, indem man die Farbtemperatur von Standard nach Warm umstellt. Dieselbe Einstellung belassen wir dann bei anstehendem HDR-Signal. Hier waren wir zudem auf die Messung des Kontrastumfangs gespannt und wurden nicht enttäuscht: Während der On/Off-Kontrast mit etwa 1800:1 schon erfreulich hoch liegt, messen wir beim ANSI-Kontrast von 450:1 sicherheitshalber doch nochmal nach – mit dem nahezu gleichen, hervorragenden Ergebnis.
Nur zur Erinnerung; beide Werte legen die Schwarz- und Helligkeitswerte zugrunde, die vom Beamer kommen. Bei der Reflexion von der Leinwand gibt es natürlich Einschränkungen, denn diese ist niemals ganz schwarz, sodass zumindest der Schwarzwert leidet. Um nun zu sehen, was die ALR-Leinwand aus dem Kontrastwert macht, den der Hisense liefert, haben wir das Set quasi in Wohnzimmer-Atmosphäre aufgebaut – ohne viel Rücksicht auf das dort vorhandene Streulicht zu nehmen.
- Check – wie versprochen wird der BT.2020 Farbraum abgedeckt, wenngleich auch nicht übermäßig akkurat, so wird allerdings das Potential des L9G sichtbar. Bei der Wiedergabe des ebenfalls erweiterten Farbraumes DCI P3 treffen sämtliche Werte nahezu punktgenau ihr Ziel (Bild: AV-Magazin)
Für die Bildbeurteilung kommt uns Marvels „Black Panther“ gerade recht; selten bietet ein Film einen größeren Augenschmaus, indem sich düstere Szenen mit solchen von schier überbordender Farbenpracht abwechseln. Selbst die Audiospur auf der Scheibe lässt beim Tester keine Wünsche offen. Das Bild vom Hisense 100L9G wird den Ansprüchen vollumfänglich gerecht, der Screen ist in den dunklen Bereichen tatsächlich dunkler als eine „normale“ Leinwand, und das sogar als wir die Vorhänge von der breiten, seitlichen Fensterfront wegziehen, und zu allem Überfluss noch die Deckenbeleuchtung einschalten. Klar, ein Fernseh-Display leuchtet sicher noch heller, und das Schwarz ist auch noch schwärzer, aber gegen das riesige 100-Zoll-Bilderlebnis nimmt sich jeder Fernseher als Winzling aus.
Soundbar integriert
Da der Ultrakurzdistanz-Beamer ohnehin schon dort platziert ist, wo für gewöhnlich die Soundbar steht, ist es praktisch, direkt einige Lautsprecher ins Gehäuse mit einzubauen. Weil beim Hisense definitiv keine Upfiring-Chassis zum Einsatz kommen, nutzt man diverse Elektroakustische Tricks, um dennoch eine passable Atmos Performance hinzubekommen.
- Die Soundbar ist quasi integriert und versteht sich sogar auf Dolby Atmos (Bild: Hisense)
Erst einmal stehen jedoch diverse Voreinstellungen zu Verfügung von denen uns das Standard- und das Kino-Preset am ehesten zusagen. Standard für den normalen Fernsehbetrieb, Kino für Filme, egal von welcher Quelle. Gerade der Fernsehton profitiert von den unterschiedlichen Presets, die den Fokus bei Bedarf auf Sprachverständlichkeit, Sport- oder Musik-Sendungen legen. Für individuelle Klangabstimmung steht zudem ein Fünfband-Equalizer zur Verfügung.
Im nächsten Schritt geht es dann in die dritte Klang-Dimension. Dieser virtuelle Atmos-Sound erinnert schnell an manche kompakte Soundbar, die ebenfalls ohne Upfiring-Lautsprecher auskommen muss. Der Sound wird tatsächlich raumfüllend, im gleichen Zuge aber auch etwas diffus. Will man es nun noch etwas krachen lassen, stößt die Audioabteilung des Hisense schließlich an ihre Grenzen.
Das war den Entwicklern sicher bewusst, deshalb besteht die Möglichkeit, eine externe Lösung anzuschließen, zum Beispiel eine Soundbar, oder aber eine komplette Surround-Anlage. Für das einsame Filmvergnügen tut es allerdings auch ein Kopfhörer, der angeschlossen werden kann. Die Steuerung erfolgt dann im Menü des L9G, wie bei jedem anderen TV-Gerät auch.
- Die integrierte Soundbar lässt diverse Audio-Einstellungen zu, wer mehr will, kann aber auch externe Lösungen integrieren (Bild: AV-Magazin)