Hisense PL2 Laser Cinema im Test:4K-TV-Alternative mit Dolby Vision
Hisense erweitert seine Ultrakurzdistanz-Projektoren-Serie mit dem PL2 Laser Cinema. Dieser will mit Dolby Vision, hoher Lichtleistung und umfangreichem Ausstattungspaket eine echte Alternative für Fernseher sein.
Testbericht von Michael B. Rehders18. Oktober 2024, Fotos: Hisense, AV-Magazin
Hisense bietet mit dem PL2 Laser Cinema den Einstieg in die Klasse der Ultrakurzdistanz-Projektoren für 2.500 Euro. Das Gehäuse ist in der Farbe Anthrazit erhältlich und passt mit den Maßen 53 x 33,5 x 12 Zentimeter auf alle gängigen Sideboards. 7,7 Kilogramm bringt der Beamer auf die Waage und ist damit schwer genug, um sicher und wackelfrei platziert zu werden. Geliefert wird der Laser TV gut geschützt in einem bedruckten Karton. Darin enthalten sind der Beamer, Fernbedienung, Netzkabel, Arretierungen für die Standfüße, Pinsel und Blasebalg zur Staubentfernung, zwei Paare Handschuhe, damit das Gehäuse bei der Aufstellung nicht zerkratzt, Garantiekarte und Installationsanleitung. Die Leistungsaufnahme wird vom Hersteller fair mit 300 Watt beziffert. Unsere Messung weist nach der Kalibrierung sogar nur 240 Watt aus.
Montage und Installation
Im Gegensatz zu anderen Laser TV ist der Hisense PL2 nicht nur für eine einzige Bildgröße konzipiert, sondern ist imstande, 80 bis 150 Zoll Diagonalen darzustellen. Da kein Zoom-Objektiv verbaut ist, braucht man den Projektor nur wenige Zentimeter vor oder zurück zu schieben, um die gewünschte Bildgröße zu erhalten. Aus einem Wandabstand von 11,6 Zentimetern wird ein 80 Zoll Bild projiziert. Für 120 Zoll bedarf es eine Distanz von 31,1 Zentimeter und für 150 Zoll 45,7 Zentimeter. Mit der Fernbedienung wird die Schärfe bis zum Rand messerscharf eingestellt. Diese besitzt ein Solar-Panel, um sie vom einfallenden Sonnenlicht aufzuladen. Alternativ können die Stromversorgung und die Akkuladung auch via USB erfolgen. Batterien sind daher nicht mehr nötig. Zur Ausrichtung in Waage können die Standfüße verwendet werden. In unserem Fall reichte es, die Füße wenige Millimeter herauszudrehen, um die leichte Unebenheit im Sideboard auszugleichen. Für die perfekte Geometrieanpassung an die Leinwand ist eine 8-Punkte-Korrektur hilfreich, die sich im OSD des Hisense befindet.
Setup und Bedienung
Die Fernbedienung wurde von Hisense gegenüber dem Vorgängermodell PL1 neu gestaltet. Gleich sechs Direktwahltasten stehen jetzt für beliebte Streamingdienste zur Verfügung. Lautstärkeanpassungen und TV-Programmwechsel erfolgen über klassische Wippen-Tasten. Ein Zahlenfeld erleichtert den Aufruf von Fernsehsendern.
Nach dem erstmaligen Einschalten öffnet sich ein Installationsmenü, das den Nutzer schrittweise durch alle wichtigen Einstellungen führt. Gut 20 Minuten benötigen wir, um die Zuspieler anzuschließen, das Bild auszurichten, den PL2 mit dem Internet zu verbinden, Updates durchzuführen und die Apps zu sortieren. Das OSD (On Screen Display) ist übersichtlich strukturiert und bietet unzählig viele kombinierbare Einstellparameter. Die Navigation durch das OSD und die Apps gelingt in Echtzeit. Da wir für SDR und HDR unterschiedliche Bildmodi kalibriert haben, sollte der PL2 Laser Cinema selbständig in den jeweils richtigen Modus schalten, sobald ein entsprechendes Signal anliegt. Das tut er aber nicht. Wir müssen jedes Mal von Hand wechseln, um zwischen Spielfilmen in HDR und Sportübertragungen in SDR zu wechseln, wenn wir die bestmögliche Performance erzielen wollen. Hisense stellt zur Behebung dieses Mankos ein Update in Aussicht, kann aber keine Timeline dafür nennen.
Smartfunktionen
Das Betriebssystem VIDAA U7 sorgt dafür, dass der Hisense PL2 wie ein herkömmlicher Flatscreen genutzt werden kann. Zahlreiche Apps sind bereits vorinstalliert. Dazu gehören: Netflix, Wow, DAZN, Apple TV+, Prime Video und natürlich die kostenlosen Mediatheken der öffentlich rechtlichen Rundfunksender sowie YouTube.
Klicken wir auf eine App wie „Netflix“ und halten die Okay-Taste gedrückt, dann können wir die App löschen oder nach links und rechts verschieben. Das ist überaus praktisch, um viel genutzte Streamingdienste weiter vorne in der Auflistung zu haben. Die Sprachsteuerung funktioniert sehr gut mit Alexa. Suchen wir beispielsweise den Film „Elvis“, weil wir nicht genau wissen, welcher Streamingdienst diesen im Programm hat, sagen wir einfach: „Suche Elvis.“ Anschließend werden alle Filme und Dokumentationen aufgelistet, die Elvis im Titel führen. Darüber hinaus sind die Mediatheken von ARD und ZDF übersichtlich strukturiert und via Sprachsteuerung aufrufbar.