Bildqualität – Film und Fernsehen
Für die Bildqualität des OLED77C17LB ist neben dem tollen OLED-Display maßgeblich der Alpha9 Prozessor in der 4. Generation zuständig. Und der macht seine Sache noch einen Tick besser als sein Vorgänger. Im Auslieferungszustand steht unser Testmuster im Bildmodus „Eco“, der etwas kühl abgestimmt ist und sich für echten Filmgenuss weniger eignet. Zum Glück stellt der LG insgesamt neun Presets zur Verfügung, von denen die Modi „Kino“, „Filmmaker“, „Sports“ und nicht zuletzt „Game“ uns besonders interessant erschienen. Zum Spielen kommen wir später noch, erstmal soll der LG beim Serien- und Filmvergnügen zeigen, was er kann. Hierzu konzentrieren wir uns auf die Voreinstellungen „Kino“ und „Filmmaker“, die seitens der Farbtemperatur dem Ideal von 6500 Kelvin entsprechen.
Wie üblich ist das Ausgangsmaterial aus der Quelle von größter Bedeutung, denn selbst alle Rechenpower des Alpha9 Prozessors reicht kaum aus, um niedrig aufgelöste, wackelige Handy-Videos auf dem riesigen 77-Zoll Bildschirm annehmbar abzubilden. Steht dann eine sauber produzierte Fernseh-Serie an, sieht das ganze schon viel besser aus. Die Bildverarbeitung schafft es, den HD-Content von der Antenne oder der Sat-Schüssel feinfühlig hochzuskalieren. Geschickt wird auf eine allzu kräftige künstliche Schärfe verzichtet, dadurch wirkt das Bild zwar mitunter etwas weichgezeichnet, zeigt im Gegenzug aber nur selten auffällige Doppelkonturen.
Die hohe Auflösung und der hervorragende Schwarzwert des LG OLED77C1 schreien förmlich nach anspruchsvoller Filmkost, unsere Wahl fällt auf die UHD-Scheibe „Blade Runner 2049“. Mit diesem Film kann ein Display den Unterschied zwischen „düster“ und „düster mit Tiefe“ deutlicher machen, wie in kaum einem anderen. Aus dem düsteren Grau in Grau schält der LG selbst feinste Farbnuancen heraus und macht manche Strukturen überhaupt erst sichtbar. Wird es dann kontrastreich, zeigt der LG die winzige Lichtquelle im sonst absolut dunklen Raum. Absolut dunkel? Nicht ganz, denn einige wenige Gegenstände und Personen gibt er zwar schemenhaft, aber dennoch klar durchgezeichnet wieder. Die Vorzüge der beim OLED nicht notwendigen Hintergrundbeleuchtung werden schnell klar. Jedes einzelne Pixel leuchtet so hell wie es muss und wird ansonsten einfach abgeschaltet, da gibt es keine auch noch so kleinen dunkelgrauen Felder, wie sie beispielsweise beim Lokal Dimming der meisten LCD-Bildschirme unvermeidlich sind. Und man bekommt Lust, mit den HDR-Einstellungen zu experimentieren, wie wohl die für den Film und meinen Raum optimale Einstellung sein mag. Das Experimentieren kann man alternativ auch dem Bildprozessor überlassen, der schafft es, die wichtigsten Bildeinstellungen passend zum Filmgenre und zur Umgebungshelligkeit vorzunehmen. Dank künstlicher Intelligenz soll er mit der Zeit sogar aus meinen Sehgewohnheiten lernen.
Wer die Produktionen dagegen möglichst authentisch erleben möchte, also so, wie es sich der Produzent vorgestellt hat, der schaltet den Filmmaker Modus ein. Dieser wurde von den Hollywood-Studios initiiert und funktioniert, indem Informationen über Farben, Kontrast und andere Bildeigenschaften im Film hinterlegt werden. Der LG kann diese Informationen lesen und stellt das Bild entsprechend ein. Verzichten muss man nun allerdings auf die Zwischenbildberechnung, die normalerweise eine Glättung der Bildübergänge vornimmt – in Hollywood mag man es halt gern leicht ruckelig.
Beim Anschauen von Fußball oder anderen Sportereignissen ist dagegen eine möglichst flüssige Darstellung gefragt. Dafür ist beim LG OLED77C1 der Bildmodus „Sports“ zuständig. Hier arbeitet die Zwischenbildberechnung, die bei LG TruMotion heißt, besonders effektiv. Allerdings lässt sich auch hier aus den verschiedenen Einstellungen die passende Kombination aus Schärfe und weichen Übergängen auswählen. Bis hin zur Nutzerauswahl, in der ich die Balance zwischen Entruckeln und Schärfen sogar stufenlos abgleichen kann.