TYPO3 Templates 4u
  • Home
  • News
  • Testberichte
  • e-paper

Nordost Blue Heaven 3 USB im Test:
Varianten & Hörtest

Wer die Klangqualität mit einer digitalen Tonquelle deutlich verbessern möchte, findet mit dem Blue Heaven 3 USB ein durchaus erschwingliches Kabel, das sich dafür bestens eignet (Bild: Nordost)

Eine weitere Besonderheit aller Nordost-Kabel zeigt sich bei den Längen, die geringfügig von den nominalen Angaben abweichen: Der Hersteller spricht von »mechanisch abgestimmten Längen«, die den jeweiligen Kabeltyp und dessen Aufbau berücksichtigen, um Einflüsse von Resonanzen zu minimieren. Das mit USB-A/B-Konfektionierung erhältliche Blue Heaven 3 USB ist in einer maximalen Länge von sieben Metern erhältlich, was jedoch dem erhöhten Widerstand längerer Leitungen geschuldet ist und in der Praxis allemal ausreichen dürfte. Überhaupt eine Länge von sieben Metern anzubieten, ist nur aufgrund der Leitfähigkeit und Übertragungsgeschwindigkeit des Kabels möglich - immerhin hat das für die Pflege des USB-Standards zuständige USB Implementers Forum für USB 2.0 eine maximale Länge von fünf Metern definiert. Der Hintergrund dieser in der Informationstechnik geltenden Maßgaben führt noch einmal zu der eingangs angesprochenen Vulnerabilität von Nullen und Einsen zurück - bei signifikantem Stromverlust gehen Datenpakete verloren. Unser Testmuster wirft mit einer nominalen Länge von einem Meter allerdings derlei Bedenken ohnehin nicht auf, und dank seiner Flexibilität lässt es sich auch dann ordentlich verlegen, wenn es mal eng zugehen sollte. In unseren Hörtests haben wir das Blue Heaven 3 USB zwischen einem MacBook Pro, mit Audirvana sowie Tidal als Quelle, und dem dCS Lina DAC mit Lina Clock eingesetzt. Um am MacBook anzudocken, haben wir einen handelsüblichen Adapter von USB-A auf USB-C verwendet.

Hörtest

Die Techno-Tracks auf der EP »The Heads That Know« von Charlotte de Witte treiben den Puls in die Höhe

Zu Beginn läuft das dritte Studioalbum »Hit Me Hard and Soft« von Billie Eilish, das die Sängerin und Komponistin abermals mit ihrem Bruder Finneas O`Connell im Home Studio makellos produziert hat. Die Ballade »Wildflower« macht nicht wie einige andere Songs Ausflüge in Genre-Einflüsse jenseits von Pop, ihren Reiz macht die klassische Besetzung mit Gesangstimme und akustischer Gitarre aus. Das Blue Heaven 3 USB zeichnet den Korpus der Gitarre mit messerscharfen Konturen und macht ihn als Resonanzkörper erfahrbar. Im Vergleich zu einer Standard-Leitung ist die Darbietung in allen Belangen wesentlich definierter und griffiger. Wo zuvor ein Schleier über Konturen und dynamischen Strukturen lag, tritt die Gitarre jetzt plastisch, mit organischem Charakter, vor einem pechschwarzen Hintergrund hervor und wird dynamisch authentisch wiedergegeben. Auch die Klangfarbenzeichnung gewinnt an Farbstärke, besonders im Grundtonbereich, in dem jetzt wohlig-warme Noten voll zur Geltung kommen. Die Gesangstimme klingt, als würde ein Scheinwerfer auf sie strahlen, gegenüber der Standard-USB-Verbindung erheblich klarer artikuliert und nach oben heraus völlig offen. Das Blue Heaven 3 USB bringt hier nicht nur feinste vokale Nuancen deutlich zu Gehör, es haucht der Stimme Leben ein.

Mit dem mitreißenden Track »The Heads That Know« aus der gleichnamigen, aktuellen EP der Techno-Produzentin Charlotte de Witte soll das Kabel jetzt seine Durchlässigkeit in tiefsten Oktaven unter Beweis stellen. Das Blue Heaven 3 macht hierbei nach wenigen Takten klar, dass es den Frequenzkeller genauso hell ausleuchten kann wie das restliche Spektrum: Kraftvolle Beats haben beachtliche Wucht und abgrundtiefe Bassläufe klingen schwarz wie die Nacht. Dabei löst es feine Modulationen der Tonhöhe am Synthesizer mühelos auf und setzt mit präzisem Timing das Zusammenwirken von Takt, melodiegebenden Effektsounds und rhythmischen Variationen agil in Szene - pulstreibend!

Saskia Giorgini und Francesca Bonaita haben Werke für Piano und Violine von Karol Szymanowski eingespielt - eine besondere Musik, die mit dem Blue Heaven 3 USB unter die Haut geht

Die Pianistin Saskia Giorgini und die Violinistin Francesca Bonaita haben kürzlich gemeinsam Werke für Piano und Violine von Karol Szymanowski eingespielt - eine nicht allein wegen ihrer künstlerischen Einflüsse besondere Musik, interpretiert von zwei gefeierten, virtuosen Instrumentalistinnen. Das Blue Heaven 3 USB erweist sich dieser ausgezeichneten Produktion ebenbürtig, es fördert die Klangfarbenpracht des Flügels zutage, reich an subtilen Schattierungen und immer punktgenau den Ton treffend. Es zeichnet seinen Korpus reliefartig nach und bildet auch seinen dynamischen Umfang realistisch ab. Dabei lässt das Kabel vor dem geistigen Auge ein Bild davon entstehen, wie Hämmer, Saiten und Instrumentenkörper die Klänge erzeugen, das Blue Heaven löst mikrodynamisches Geschehen haarfein auf. Zu Beginn des zweiten Satzes der Sonate für Piano und Violine in d-Moll, Op. 9 (1904) präsentiert das Blue Heaven die tiefen Noten der Violine mit ihrer typisch sämigen Textur und entfaltet bei hohen Noten ihre ganze Strahlkraft, gleichermaßen seidig und brillant. Bei diesem Werk macht sich zudem das akkurate Timing besonders bemerkbar, Tempovariationen und Kontrapunkte wirken akzentuiert. Dabei kommt keinerlei Nervosität auf, vielmehr entschleunigt das Blue Heaven 3 USB den Vortrag, indem es die Feinheiten der melodischen Struktur offenlegt und Pausen wirken lässt - eine reife Vorstellung.

 

  • |<
  • zurück
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • vor
  • >|
  • Nordost Blue Heaven 3 USB im Test
  • Nordost Blue Heaven 3 USB im Test – Hörtest
  • Nordost Blue Heaven 3 USB im Test – Technische Daten
  • Nordost Blue Heaven 3 USB – direkt zum Testergebnis
Klang
+tonal ausgewogen
+sehr fein differenzierend
+mikrodynamisch hochauflösend
+hervorragende Plastizität & Artikulation
Datenschutz / Nutzungsbedingungen / Impressum / © 2005 - 2025 OSW-Medien GmbH Alle Rechte vorbehalten