Panasonic TX-55LZW2004 im Test:Feinster Atmos-Ton
Für den guten Ton, der in Atmos-Manier aus dem TX-55LZW2004 kommt, ist eine ganze Reihe eingebauter Lautsprecher-Chassis zuständig. Das ist durchaus buchstäblich gemeint, denn im Array unter dem Display zeichnen, je nach Bildschirmgröße, bis zu 18 Lautsprecher für die Frontbefeuerung verantwortlich. Für zusätzliche Räumlichkeit strahlen zwei Hochtöner zur Seite ab und, wie schon beim Vorgänger, gibt es zwei weitere Chassis, die als Upfiring-Lautsprecher die Atmos-Reflexion über die Zimmerdecke übernehmen. Ein solcher Aufwand, noch dazu mit eingebauten Lautsprechern, wird nach unserer Kenntnis bislang nur von Panasonic betrieben.
Einmessung
Den Tieftonbereich übernimmt ein Woofer, der von gleich zwei Passiv-Radiatoren unterstützt wird. Derart gerüstet spielt der TX-55LZW2004 bereits die eine oder andere Soundbar erfolgreich an die Wand. Dennoch sollte man sich die etwa zwei Minuten Zeit nehmen, den Sound per Space Tune Auto-Option zu optimieren. Das geschieht, wie oben bereits erwähnt, mit Hilfe des in der Fernbedienung integrierten Mikros.
Sie sitzen in Ihrem bevorzugten Sessel, halten die Fernbedienung etwa auf Ohrhöhe und starten den Messvorgang. Eine Reihe von Testtönen wird ausgegeben und die einzelnen Lautsprecher nach Pegel, Phasenlage und anderen Parametern an die Raumakustik angepasst. Die so gewonnene Einstellung wird anschließend als zusätzliches Preset im Menü hinterlegt, und kann neben den anderen Voreinstellungen einfach aufgerufen werden. Ändert sich der Sitzplatz, das Mobiliar oder andere akustisch relevante Rahmenbedingungen im Wohnzimmer, kann die Einmessung jederzeit von neuem vorgenommen werden.
Da die Basswiedergabe nicht zuletzt vom Gehäusevolumen des Fernsehers begrenzt wird, lässt sich bei Bedarf ein externer Subwoofer direkt an den Panasonic anschließen, und zwar an die kombinierte Kopfhörer-Subwooferbuchse. Der Extrabass kann dann ganz komfortabel per TV-Menü in Pegel und Übernahmefrequenz angepasst werden. Ist der Kopfhörer-Ausgang dann vom Subwoofer belegt, kann man trotzdem immer noch bis zu zwei Bluetooth-Kopfhörer nutzen. Diese verfügen dann über getrennte Lautstärkeregelung, sodass dass sich trotz unterschiedlicher Hörgewohnheiten das Programm in trauter Zweisamkeit genießen lässt.
Bestes Bild
Beim Bild hat der LZW2004 ebenfalls zugelegt, hier kommt ein nochmal verbessertes Panel zum Einsatz, das nach wie vor vom HCX Pro AI Prozessor angesteuert wird. Die Spitzenhelligkeit soll nochmals um einige Prozentpunkte zugelegt haben, wobei der Schwarzwert so tiefschwarz wie eh und je geblieben ist.
HDR & Dolby Vision
Gerade bei HDR-Produktionen hat die Performance des TX-55LZW2004 deutlich zugelegt. Er unterstützt mit Dolby Vision, HDR10+, HDR10 und HLG sämtliche aktuellen HDR-Formate. Dabei berücksichtigt der intelligente HCX-Pro-AI-Prozessor auf Wunsch sogar das Umgebungslicht. Bei Dolby Vision heißt diese Kombination Dolby Vision IQ, und bei HDR10+ setzt Panasonic auf das hauseigene HDR10+ Adaptive.
Wie üblich sind viele der individuellen Einstellungen bei Dolby Vision Inhalten von vornherein festgelegt. Das gilt auch für den Filmmaker Modus, den der Panasonic auf Wunsch automatisch erkennt, um dann die Bildparameter entsprechend festzulegen.
Um einen Eindruck von der Gesamtvorstellung aus Bild und Ton zu bekommen, schieben wir außer diversen Testdiscs auch richtige Filmkost in den angeschlossenen Player. Mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ muss der Panasonic beim letzten Teil der Harry Potter Reihe zeigen, was er kann. Besonders die Schlacht um Hogwarts, der berühmtesten Schule für Hexen und Zauberer, ist eine echte Herausforderung für die Wiedergabe von Hochkontrast-Inhalten. Wütende Blitze aus den Stäben miteinander duellierender Zauberer und Hexen durchzucken die Nacht, die düsteren Szenen im verbotenen Wald lassen jedes Detail erkennen, die großen, dunklen Bäume sorgen für Beklemmungen, der immersive Filmton unterstützt das Gefühl, man stecke mittendrin.
Auch die Intelligent Frame Creation, wie die effektive Zwischenbildberechnung bei Panasonic heiß, leistet gute Arbeit. Schwenks und andere schnelle Bewegungen sind je nach Einstellung flüssig oder eher kinomäßig ruckelig. Man kann zwischen den Presets Mittel, Hoch, Niedrig und wählen oder in den benutzerdefinierten Einstellungen das Verhältnis zwischen fließenden bis ruckelnden Übergängen nach eigenem Empfinden einstellen. Die Freunde der Konsolenspiele dürften sich zudem über eine beschleunigte Bildverarbeitung freuen, hier hat Panasonic die sogenannte Latenz von vormals 14 auf nunmehr 10 Millisekunden herabsetzen können.
Energieeffizienz
Eines ist uns beim gesamtes Testprozedere aufgefallen, was wir Ihnen keinesfalls vorenthalten wollen; der TX-55LZW2004 verbraucht im Schnitt etwa 10 Watt weniger als noch sein Vorgänger. Das ist zwar nicht die Welt, und ändert auch nichts an der offiziellen Einstufung der Energieeffizienz, die liegt bei beiden nämlich auf G. Dennoch meinen wir, dass Panasonic hier einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung geht, zeigt man doch, dass sich selbst eine Verbesserung der Bild- und Tonqualität mit einer höheren Energieeffizienz in Einklang bringen lässt.