Installation und Bedienung
Google mit Android-TV-Basissoftware und das Philips-Menü machen’s vereint möglich: Die Installation fällt beim 55POS901F so geschmeidig aus, wie man es von einem High-End-TV erwarten darf. Da bleiben praktisch keine Fragen offen, zumal Philips Datenschutzrichtlinien nochmals gesondert darstellt und über sie aufklärt. Bewusst wird einem hierbei: Wer alle Smart-Services nutzen möchte, muss sich von Google&Co. ein gutes Stück weit beobachten lassen.
Wer die entsprechenden Haken in den Kästen setzt, startet sofort mit einer Fülle von Apps und dem geschliffenen Austausch zwischen Smartphone, Computer und TV. Das macht Spaß und zeigt auf, in welch fortgeschrittener digitalen Ära wir uns bereits befinden. Die gelungene App zur Steuerung des TVs oder dem Durchstöbern der Programme im Programmführer macht alles nochmals leichter. Sie nimmt auch die vom TV gestreamten Sendungen entgegen und macht sie mobil.
Die Entscheidung, zwei Fernbedienungen mitzuliefern, macht Sinn. Wer keine Texte tippen will, der kommt mit dem leichteren, einfacheren Funker wohl besser klar. Zumal das Touch-Cursorkreuz des Multimedia-Gebers im wort- wie auch im übertragenen Sinn nicht so leicht zu "begreifen" ist. Es bietet zwar einzelne Bedienvorteile, man muss aber sehr gezielt damit umgehen lernen, sonst verselbstständigt sich der Cursor auf dem TV-Schirm. Tipp: Wen das nervt, der kann mit der Eingabe der Zahlenfolge 8687 die Funktion deaktivieren.
Smart- wie auch Systemmenü des Philips finden sehr gut die Balance zwischen übersichtlichem Aufbau und schnellem Zugriff auf einzelne wichtige Funktionen. Uns Testern fiel lediglich auf, dass die Verwendung der „Schritt zurück“-Taste je nach Menüseite variiert, was irritieren kann. Auch die Erstellung der Favoritenliste wirkt etwas umständlich, zumal einzelne Bedienmöglichkeiten noch besser erklärt sein sollten. Mehr störten jedoch die nicht vorhandenen Filtervarianten, um Lieblingssender in der langen Programm-Hauptliste schneller aufzufinden.
Wer die Erstinstallation jedoch hinter sich hat, dem begegnet der 55POS901F durchweg als geschliffener Multimedia-Partner. Das Menü gibt sich ausgesprochen reaktionsfreudig, und auch das Laden der Apps dauert nur Sekunden. Ein toller Tempomat ist der Philips zudem beim Zappen: Mit zwei bis drei Sekunden Umschaltzeit zwischen UHD-Sendern gehört er zu den bislang besten von uns getesteten TVs.
Eines der Highlights der Bedienung ist die Sprachsuche, die dank Google-Software möglich ist. Apps, Sendungen, Schauspieler und anderes findet die Elektronik aufs Wort. Das TV-Programm ist hier auch dabei, aber vor allem wird man im Internet fündig. Dabei kommen etwa die Mediatheken, VoD-Anbieter oder YouTube zum Zug. Nur mit englischen Begriffen kam die Sprachsuche nicht zurecht: „Sideways“, „Snowden“ und andere englische Filmtitel wurden nicht verstanden – vielleicht lag’s an der deutschen Intonation. „Tatort“ oder „Schwarzenegger“ jedenfalls gelangen problemlos. Und bei den nicht verstandenen Begriffen leistete die Tastatur der Fernbedienung beste Dienste.
Die UHD-Auflösung des TVs bietet sich zum Anschauen von Fotos an. Für diese Funktion steht ein automatischer Bildwechsel zur Verfügung, der drei Geschwindigkeiten bereit stellt. Nur wer sein eigenes Tempo und per Hand switchen will, dem kommt jedes Mal störend das Menü des Philips auf dem Schirm dazwischen. Das dürfte der Hersteller ruhig unterbinden.
Bedienungs-Highlight: Zwei Fernbedienungen in einer
Für den besseren Umgang mit den Portal-Apps und dem integrierten Internet-Browser offeriert der TV eine Fernbedienung, die rückseitig mit einer Tastatur ausstaffiert ist. Stets in Griffweite, erlaubt sie das komfortable Eintippen ganzer Texte. Das klappt bestens und erleichtert den Umgang mit der Smart-Welt erheblich. Die Tastatur ist dabei stabil und griffig. Die Anordnung der Tasten wirkt zunächst etwas ungewohnt, fällt allerdings willkommen funktional aus.