Topmodell Philips 65OLED959/12 im Test:Bestes Bild mit 4K, HDR und Ambilight
Der 65OLED959/12 stellt vermutlich das beste Bild dar, das wir bislang von einem Philips-TV gesehen haben. Darüber hinaus ist sein Ausstattungspaket randvoll mit nützlichen Features. Ob auch der 5.1.2-Sound von Bowers & Wilkins mit der gebotenen Bildqualität mithalten kann, zeigt dieser Test.
Testbericht von Michael B. Rehders13. Dez. 2024, Fotos: Hersteller, AV-Magazin
Der Philips OLED+959 erscheint in nur einer einzigen Größe: In 65 Zoll. Geliefert wird er in einer deutlich größeren Verpackung als gewohnt. Auf die Waage bringt das Paket beachtliche 55,0 Kilogramm. Netto verbleiben davon inklusive Standfuß satte 44,5 Kilo. Als Preis ruft der Hersteller 4.299 Euro auf.
Einen großen Teil des Gewichts macht der massive Standfuß aus, der nicht nur den 164 Zentimeter messenden Bildschirm trägt, sondern überdies als Kabelkanal fungiert. Er nimmt die Strippen für AV-Receiver, Spielkonsole und Netzanschluss vollständig auf, so dass es keinen Kabelsalat hinter dem Fernseher gibt. Mit einer Tiefe von knapp 6 Zentimetern besitzt der OLED959+ zweifelsfrei keine Slim-Maße. Das Design des breiteren Rahmens ist aber von den Ingenieuren durchdacht, beherbergt es doch ein komplettes Dolby-Atmos-Soundsystem, inklusive der Upfire-Speaker, um Ton Richtung Zimmerdecke abzustrahlen. Ansprechend finden wir den dezenten grauen Stoffbezug des Rahmens, um die zahlreichen Lautsprecher dahinter zu verbergen.
Montage und Installation
Aufgrund des hohen Gewichts sollte die Montage unbedingt zu zweit erfolgen. Als Erstes verschrauben wir den schweren Standfuß und stellen ihn vor der Wand auf. Danach entnehmen wir den Bildschirm aus der Verpackung und haken diesen im Standfuß ein. Abschließend wird er mit vier Schrauben arretiert, damit er beim Verschieben oder Drehen nicht herunterfallen kann. Wer den Bildschirm lieber an der Wand befestigen möchte, kann das tun. Die benötigte VESA-Halterung wird unterstützt. Sämtliche Kabel unserer Zuspieler ziehen wir durch den Standfuß. Das ist herrlich einfach, weil dafür auf der Rückseite des Standfußes eine Abdeckung herausgenommen werden kann. In wenigen Minuten haben wir AV-Receiver, 4K-Blu-ray-Player und eine Spielekonsole verbunden und die Kabel hinter dem Fernseher sauber verlegt.
Nach dem erstmaligen Einschalten des 65OLED959/12 öffnet sich ein Installationsmenü. Das nimmt den Nutzer an die Hand und führt ihn Schritt für Schritt durch alle relevanten Einstellungen. Dazu gehören die Sprachauswahl, Netzwerkanbindung via Passwort, Google-Account-Registrierung sowie die Sortierung von TV-Sendern und Apps. Während wir das Anordnen der TV-Sender ein wenig umständlich finden, gelingt das Verschieben der Streamingdienste auf dem Bildschirm kinderleicht. Hierfür wird die gewünschte App (zum Beispiel WOW) angeklickt und mit den Steuertasten der Fernbedienung an die angedachte Position verschoben. Jetzt mit „Okay“ bestätigen, schon ist der Vorgang abgeschlossen. Etwas träge finden wir allerdings die Navigation während der Installation. Sprachauswahl und Passworteingabe via On-Screen-Tastatur für das Netzwerk und Google TV erfolgen recht träge mit deutlich spürbarer Verzögerung. Sobald die Installation des TV-Gerätes hingegen abgeschlossen ist, gelingt die Navigation durch das OSD angenehm zügig – eine Verzögerung ist dann nicht mehr auszumachen.
Setup und Bedienung
Die von Philips neu gestaltete Fernbedienung besitzt eine hinterleuchtete Tastatur. Damit gelingt in dunkler Umgebung eine sichere Navigation durch das OSD, weil alle Knöpfe gut erkennbar sind. Auf Befehle via Sprachsteuerung und Remote Control reagiert der TV unverzüglich. Der Lautstärkeregler besteht aus einem hervorgehobenen Schalter. Mit Druck darauf schaltet der Fernseher den Ton aus/ein. Für die Lautstärkeregelung wird er nach vorne/hinten gedrückt. Das ist überaus komfortabel. Direktwahltasten für die Streamingdienste Netflix, YouTube und Prime Video sind auf dem Controller vorhanden.
Das OSD öffnet auf der rechten Seite zunächst ein „Kurzmenü“, in dem alle wichtigen Presets aufgeführt sind. Dazu gehören: Alle Einstellungen, Bildschirmschoner, Auswahl der Eingangsquellen, Bild, WLAN, Quellenanzeige, Bedienungshilfe und Bluetooth zur kabellosen Bild- und Tonübertragung. Für tiefergehende Anpassungen öffnen sich auf der linken Seite die bewährten verschachtelten Fenster, die nach wie vor etwas unübersichtlich strukturiert sind. Um die Energie-Vorgaben der EU einzuhalten, läuft in der Werkseinstellung des Philips 65OLED959 der Eco-Modus mit erweitertem Farbraum DCI-P3 und zahlreichen Bildoptimierern. Philips empfiehlt für eine natürliche Farbwiedergabe die Bildmodi „Heimkino“ und „Filmmaker“. Wir entscheiden uns aber für „Calman“, weil dieses Preset die höchste Lichtausbeute erzeugt und gleichzeitig die besten Farbparameter besitzt. Es muss im Grunde nichts angepasst werden für eine realistische Farbdarstellung (siehe Kapitel Messungen).
Smartfunktionen
Philips hat den 65OLED959 mit dem neuen Google-TV ausgestattet. Hierbei handelt es sich um eine verfeinerte Version des Betriebssystem Android TV. Zahlreiche Apps sind vorinstalliert. Dazu gehören: YouTube, Netflix, Apple TV, Disney+, Paramount+, WOW, Amazon Prime Video, YouTube Music und Ambilight Aurora.
Die Sprachsteuerung funktioniert auch im neuen Flaggschiff herausragend. Uns steht dafür Alexa zur Verfügung. Besonders hilfreich finden wir die Suchfunktion für Filme, TV-Serien und Musiktitel, weil auch wir nicht immer exakt wissen, in welchem Dienst diese aktuell zur Verfügung gestellt werden – und wenn ja: Sind sie kostenpflichtig oder kostenlos? Es reicht, wenn wir sagen: „Yellowstone“. Schon öffnet sich eine Liste von Sendern, die diese TV-Serie mit Kevin Costner ausstrahlen. Das sind aktuell Prime Video, Paramound+, Netflix, Apple TV, Google Play und AXN, die unterschiedliche Staffeln von „Yellowstone“ ausstrahlen. Natürlich bietet der Philips auch Zugriff auf die Mediatheken von ARD und ZDF.