Richtig Eindruck gemacht
Für ein gepflegt bequemes Navigieren durch die Musiksammlung hat Technics auch eine kostenfrei für iOS und Android erhältliche App parat, die mit ihrer Übersichtlichkeit, Schnelligkeit und einem umfassenden Kontextmenü für die Wiedergabe-Optionen des nächsten Titels gefällt. Zum Warmwerden gibt es Jazz, von Diana Krall, Cristin Claas, Gisle Torvik, dem Kari Ikonen Trio und ein paar anderen in gedämpfter Lautstärke. Schon während dessen fällt auf, wie definiert und griffig das C700-Trio spielt: Gezupfte Bass-Saiten in „Tranquil Fjord“ vom gleichnamigen Album reichen sehr tief herab und sind sauber konturiert, die soft auf einer E-Gitarre gespielte Melodie hat genau die richtige zurückhaltende Präsenz. Mit nur wenig erhöhtem Pegel, immer noch unterhalb Zimmer-Lautstärke, höre ich anschließend das Klavierkonzert Nr. 23 von Mozart, am Flügel Hélène Grimaud, und die drei Romanzen von Clara Schumann mit Lisa Batiashvili an der Violine; dynamische Feinzeichnung, Nuancenreichtum und Räumlichkeit der Wiedergabe schaffen spannungsgeladene Atmosphäre. Das C700-System vermittelt einen wohl geordneten Überblick, gleichzeitig wird die Dynamik des Flügels bis zum Verklingen der Noten spürbar, die Violine hat Strahlkraft und Schmelz.
Im Grunde hat die C700-Anlage bereits jetzt ihre Klasse bewiesen, denn das Vermögen, leise glaubhaft und involvierend zu spielen, ist ein untrügliches Qualitätsmerkmal - wenn die Emotion bei sanfter Gangart nicht überspringt, dann wird es bei hohen Pegeln nicht besser. Obwohl natürlich die Konsistenz der Darbietung zusammenbricht, wenn mehr Souveränität gefordert ist als mobilisiert werden kann… Zeit also für große Herausforderungen anderer Art: Stravinskys „The Firebird Suite“, das Minnesota Orchestra dirigiert von Eiji Oue, diesmal laut. Diese ausgezeichnete Einspielung von Reference Recordings strotzt vor Dynamik und innerer Spannung, verlangt einem Wiedergabe-System zeitgleich sowohl Auflösungsvermögen im dynamischen Mikrokosmos als auch immense Kraftreserven ab. Und mit genau diesen beiden Fähigkeiten sorgen die C700-er für ein fulminantes Spektakel: Die Dramatik, das Anschwellen des Orchesters und schließlich das furiose Finale - eine Reproduktion auf gehobenem, geradezu audiophilem Niveau und eine echte Freude! Während ein solches Maß von Selbstverständlichkeit in dieser Preisregion auch für einen Digital-Verstärker wirklich außergewöhnlich ist, zeichnet sich der SU-C700 insbesondere durch eine anrührende Auffächerung von Klangfarben, eine minutiöse, weitläufige Raumabbildung und ungebremste Spielfreude aus. Die Lautsprecher halten diesbezüglich locker mit, lösen hervorragend auf und präsentieren vor allem dank des Koaxialchassis ein lebendiges, sehr plastisches Klangbild voller Nuancen, die immer stimmig ins Gesamtgeschehen integriert sind. Dazu spielen sie tonal ausgewogen, sehr agil und bleiben bis zu ihrem unteren Grenzbereich völlig kontrolliert. Ihre räumliche Abbildung ist phänomenal: Akkurat gestaffelt, in allen Achsen weit ausgedehnt und im Binnenverhältnis richtig proportioniert - die SB-C700 sind ernst zu nehmende Monitore! Klares Fazit: Die ganze Kette ist mit ihrem großem Potenzial ein Highlight.