Scheinbar harmlos
Dementsprechend ist der Beethoven Grand mit fast allen Schlüsseltechnologien von Vienna Acoustics ausgestattet und zeichnet sich natürlich auch durch die für diese Manufaktur typische, außergewöhnliche Verarbeitungsqualität aus. Tatsächlich entsteht jeder Lautsprecher bei Vienna Acoustics in Wien mit sehr viel Handarbeit: Unter anderem werden die paarweise selektierten Echtholzfurniere von ausgesuchter Qualität manuell aufgebracht und die Gehäuseeinzelteile von Hand verleimt. Liebe zum Detail gehört an allen Stellen zum Handwerk für einen Hersteller, der sich tief in der historischen Musiktradition Wiens verwurzelt sieht, seine Lautsprecher nach großen Komponisten benennt und beansprucht, sie würden den großen Musiksälen Wiens gleich jeder Art von Musik Raum zur vollen Entfaltung geben. Die Namensgebung der Serie Concert Grand verweist übrigens speziell auf die Fähigkeit, wie der gleichnamige Flügel geräumige Gemächer mit Klang erfüllen zu können.
Angesichts der filigranen Erscheinung des Beethoven Grand mag dieser Anspruch ein wenig verwundern, doch der erste Blick täuscht. So ist die Frontbespannung nicht nur für die grazile Optik mit verantwortlich, sondern auch Teil der Klangabstimmung. Der mit schwarzem Textil bezogene Aluminiumrahmen ist in der Tiefe V-förmig und enthält einen Phasendiffusor, der abhängig von der Aufstellung und der Raumakustik die dreidimensionale Abbildung optimieren kann. Nimmt man die Frontbespannung ab, vermittelt sich ein etwas anderes Bild dieses Lautsprechers, gewissermaßen offenbart sich nun sein wahres Gesicht: Stolze fünf Chassis sind in die Schallwand eingelassen. Wer sich vorher gefragt hat, woher der nur 24 Zentimeter breite Beethoven Grand die ihm zugeschriebene Kraft hernehmen soll, findet die Antwort in Form dreier, mit 180 Millimetern Durchmesser adäquat stattlich proportionierter Tieftöner. Diese parallel geschalteten Treiber ventilieren ein großzügiges Bassreflex-Volumen, welches über zwei rückwärtige Austrittsöffnungen in tiefen Frequenzlagen für zusätzlichen „Schub“ sorgt: Eine große Reflexöffnung befindet sich etwa auf Höhe des oberen Tieftonchassis, eine kleinere in Nähe des Gehäusebodens, direkt oberhalb des Anschlussterminals.